CGFP„Frei erfunden“: Negrini und Schleck weisen die Vorwürfe von Ricquier entschieden zurück

Der einstige SNPGL-Präsident Pascal Ricquier, nunmehr Mitglied bei der Konkurrenzgewerkschaft OGBL, hatte am Dienstag im Gespräch mit Radio 100,7 kräftig gegen seine ehemaligen Kollegen Christian Schleck und Marlène Negrini ausgeteilt (das Tageblatt berichtete). Schleck soll ihn bei den Besetzungen für die Listen der anstehenden CHFEP-Wahl ausgebootet haben. Negrini habe auch innerhalb der Polizeigewerkschaft mittels einer „Last-Minute-Statutenänderung“ seine Wiederwahl zum Präsidenten vereiteln wollen – gegen den ausdrücklichen Wunsch des SNPGL-Komitees. Die Vorwürfe wiegen schwer.

Christian Schleck ist Präsident des „Syndicat professionnel de la force publique“ (SPFP), Dachverband der Gewerkschaften von Armee und Polizei. Negrini war Ricquiers Nachfolgerin bei der SNPGL, bevor sie dort vergangenen Monat in einem aufsehenerregenden „Remaniement“ ihres Postens enthoben wurde.

Auf Nachfrage des Tageblatt haben die beiden von Ricquier Beschuldigten nun reagiert. Schleck nimmt die Aussagen von Ricquier zu Kenntnis und weist alle Anschuldigungen gegenüber ihm und der SPFP vehement zurück. Alles sei „demokratisch über die Bühne gegangen“ – auch im Hinblick auf die zwei Kandidaten, die gegenüber Ricquier vorgezogen wurden. Dies sei durch Sitzungsprotokolle belegt. Die entsprechenden Protokolle liegen dem Tageblatt zurzeit noch nicht vor.

Negrini hält sich ebenfalls kurz, wird aber recht deutlich: „Alles, was Herr Ricquier sagt, basiert auf Hörensagen und ist frei erfunden. Wer nicht hinterfragt, steht am Ende ziemlich dumm da, wenn er sich an die Öffentlichkeit wendet.“ Die Ex-Präsidentin geht auch auf die Statutenänderung ein: „Seit September 2023 ist das neue ASBL-Gesetz in Kraft, welches eine Statutenänderung notwendig macht. Ich habe mit dem Juristen der CGFP einen Vorschlag für diese Statutenänderung ausgearbeitet, die von der Generalversammlung der SNPGL im März hätte angenommen werden müssen, damit sie in Kraft tritt.“ Negrini betont, dass weder sie als Präsidentin noch das Komitee der SNPGL im Alleingang eine Änderung der Statuten durchsetzen können.