Dienstag11. November 2025

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Pendler-InfrastrukturFranzösischer Senator: Luxemburg soll künftig 80 statt 50 Prozent der Kosten übernehmen

Pendler-Infrastruktur / Französischer Senator: Luxemburg soll künftig 80 statt 50 Prozent der Kosten übernehmen
Ein Anblick, den viele Pendler nur zu gut kennen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Der französische Senator Olivier Jacquin drängt auf eine neue Kostenverteilung der gemeinsamen Pendler-Infrastruktur mit Luxemburg – weil das Großherzogtum mehr davon profitiert und reicher ist.

Rund 123.000 Menschen pendeln täglich von Frankreich nach Luxemburg zur Arbeit. Der Weg zur Arbeit wird dabei häufig zur Geduldsprobe. Um den Andrang zu bewältigen, setzen Luxemburg und Frankreich auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit – beim Straßennetz, bei Parkhäusern und im öffentlichen Verkehr. Die Projekte sind Teil des Mobilitätsplans „Plan national de mobilité 2035“ (PNM 2035), der unter dem früheren Transportminister François Bausch entstand.

Bisher gilt: Projekte auf Luxemburger Boden werden vollständig vom Großherzogtum bezahlt. Wie in der Absichtserklärung von 2018 und dem Zusatzabkommen von 2021 festgehalten wurde, war für Projekte in Frankreich eine französisch-luxemburgische Kofinanzierung zu gleichen Teilen vorgesehen.

Doch diese Regelung steht nun infrage. Der französische Senator Olivier Jacquin („Parti socialiste“) aus dem Département Meurthe-et-Moselle will gemeinsam mit weiteren Akteuren die Vereinbarung überdenken, wie RTL Infos am Freitag berichtete. Frankreich könne diese gemeinsamen Projekte derzeit nur sehr schwer stemmen: „Wir stellen fest, dass es aufgrund des Wohlstandsunterschieds zwischen den beiden Ländern für die Gebietskörperschaften sehr schwierig ist, ein Projekt auf französischer Seite zu finanzieren“, bedauert der Senator.

Zwar wurden bereits einige Projekte umgesetzt – etwa der P+R Longwy –, doch sei das eingeplante Geld bei weitem nicht ausgeschöpft worden. Da Luxemburg am stärksten von der Partnerschaft profitiere, dürfe man die beiden Länder von daher nicht als „gleichberechtigt“ betrachten. Luxemburg sei „viel reicher als Frankreich“ und verfüge über deutlich mehr finanziellen Spielraum.

Der französische Senator Jacquin hält weiter an der gemeinsamen Entwicklung fest, fordert allerdings ein Überdenken der Kostenverteilung, berichtet der Sender. Er schlägt vor, dass Luxemburg die gemeinsamen Projekte auf französischem Boden künftig zu 80 Prozent finanziert, statt „nur“ zu 50 Prozent wie bisher.

Zudem möchte Jacquin auch Mittel für gemeinsame Entwicklungsprojekte außerhalb des Verkehrsbereichs einsetzen – etwa für Kindertagesstätten. Eine Idee, die Thionvilles Bürgermeister Pierre Cuny bereits seit Jahren verfolgt. (WiR)

Ein französischer Senator fordert, dass Luxemburg künftig 80 statt 50 Prozent der Kosten für grenzüberschreitende Pendlermobilität auf französischem Boden übernimmt. Was halten Sie davon?

goelff jean-pierre
5. August 2025 - 15.00

....und noch was.......unsere französischen Nachbarn haben den Niedergang ihrer Stahlindustrie sehr schlecht hingekriegt,dank politischer Unfähigkeit;aber Steuererhöhungen kriegen sie hin,und wie!

Dunord Hagar
5. August 2025 - 10.05

@ Jupp

Mir kommen die Tränen... aber wirklich!

Jupp
4. August 2025 - 17.00

Es ist schon richtig, dass Luxemburg mehr von den Grenzgängern profitiert als umgedreht. Zum einen, grasen wir gnadenlos die qualifziertesten Arbeiter aus der Grenzregion ab, sodass, für Lothringen usw. nur noch Arbeitskräfte übrig bleiben die schwer zu vermitteln sind. Somit verhindern wir, dass Lothringen sich entwickeln kann, weil Ihnen schlichtweg das kompetente Personal fehlt.
Ausserdem ziehen wir bewusst, durch Steuerbegünstigung und andere Standortvorteile, internationale Betriebe an. Diese Firmen siedeln sich dann nicht in der Grenzregion in Frankreich, Belgien oder Deutschlanfd an, sondern in Luxemburg. Dies hat aber nichts damit zu tun, dass wir hier in Luxemburg besser sind, sondern ist nur unserem System geschuldet, welches auf Steueroptimierung und unlauteren Wettbewerb aufgebaut ist.
Drittens, führt unser relativer Reichtum dazu, dass immer mehr Luxemburger zu Grenzgängern werden, was aber auch zur Folge hat, dass die Wohnungspreise in den Grenzregionen sich langsam aber sicher dem luxemburgischen Preisniveau anpassen, und somit die einheimische Bevölkerung, die nicht in Luxemburg arbeitet, zwingt immer weiter ins Hinterland zu ziehen.
Auf der anderen Seite profitieren wir von den Steuereinnahmen und Sozialabgaben der Grenzgänger, geben diese aber nicht an die Grenzregionen weiter, die diese Gelder dringend benötigen um ihren Bürgern (welche inzwischen zu einem grossen Teil Luxemburger sind) ein Minimum an öffentlichen Dienstleistungen gewähren zu können.
Die Grenzregionen profitiern nicht von Luxemburg, sondern leiden unter der Vormachstellung von Luxemburg. Es ist normal, dass sie sich jetzt wehren und verlangen, dass gewisse Infrastrukturen, die nur dazu dienen den Fluss der Grenzgänger nach Luxemburg zu vereinfachen, auch von dem Verursacher (Luxemburg) bezahlt werden.

Jean-Marie GROBER
4. August 2025 - 14.44

Und wer zahlt denn jetzt schon und später die Altersrenten unserer Grenzgänger? Ausserdem, konnten wir denn mit unseren französischen Freunden über die Verlängerung vom AKW Cattenom bis "anno Tubak" verhandeln? "Donnant-donnant" heisst es, doch das kann nicht "einseitig" bedeuten!

François
4. August 2025 - 11.59

Super Vorschlag. Ip dip dap und du bist ab. Ab bist du noch lange nicht sag mir erst wie dumm du bist.

jang müller
4. August 2025 - 7.13

Mir sinn leider net déi "Make a Wish" Firma zu Lëtzebuerg. Äre Noper kann net ëmmer alles reparéieren, wat Dir futti gemaach hutt.

Lucilinburhuc
3. August 2025 - 20.01

Die Grande Nation hat nicht den Stolz das auch die Luxos stemmen zu können??

CG
3. August 2025 - 19.59

Wie wäre es wenn wir mal hierzulande mehr in unsere marode Infrastruktur investieren würden. Mir scheint als sei Luxemburg die Milchkuh der Nachbarländer.

Grober J-P.
3. August 2025 - 18.21

"aus dem Département Meurthe-et-Moselle" Wie sagte einst Kollegin Isabelle aus Thionville, Département umwandeln zum Kanton Esch II !? Das war schon vor 17 Jahren.

Reinertz Barriera Manfred
3. August 2025 - 17.41

Ohne Luxemburg würden unsere Franzosen keine Arbeit haben und müssten in Frankreich arbeitslos entschädigt werden ....also der Senator soll sich mal darum kümmern das seine Landsleute gegebenenfalls auch ihr Brot in Frankreich verdienen können........

goelff jean-pierre
3. August 2025 - 16.31

....kein Wunder,die grande nation pfeift,dank Misswirtschaft,auf dem letzten Loch!Der Herr Senator könnte ja auch von seinen üppigen Bezügen etwas abgeben,oder?