Dass es einen Wechsel in der Startelf geben würde, hatte Coach Dan Santos schon im Vorfeld angekündigt: Mittelfeldspielerin C. Schmit musste am Montag zurück nach Freiburg, um dort Examen zu schreiben. Für sie rückte Lavinas in die Startaufstellung. Der zweite Wechsel betraf die Verteidigung: Auf der linken Seite ersetzte Mateus Dos Santos. Zum zweiten Mal in Folge musste dann auch die eigentliche Nummer eins, Schlimé, ihren Platz der Ersatzkeeperin Jung aufgrund eines Hexenschusses überlassen. In Armenien war die 19-Jährige der erhoffte Rückhalt für die Luxemburgerinnen, die insgesamt defensiv nur wenig zugelassen hatten.
Wenig überraschend lautete die Devise diesmal erneut, den Gegner früh in Bedrängnis zu bringen und mit einem schnellen Tor den Weg zum Auswärtssieg zu ebnen. Der Plan ging zwar auf, doch die „Roten Löwinnen“ konnten sich bei Jung bedanken, dass sie aufgrund ihrer anfänglichen Fehlerquote nicht in Rückstand geraten sind. Dass die Heimmannschaft sich vor eigenem Publikum vieles vorgenommen hatte, sah man ihr an: Nach einem Freistoß hatte Kindle (die im Strafraum völlig frei zum Abschluss gekommen war) die Reaktionsschnelligkeit von Jung ein erstes Mal geprüft (9.).
Für die erhoffte Thompson-Gala (nach Vorlagen von Jorge und Lavinas) mussten die Fans sich aber nicht viel länger gedulden: Die Hesperinger Stürmerin hatte sich zweimal im Strafraum entscheidend durchgesetzt. Es waren die Tore Nummer 32 und 33 bei ihrem 49. Länderspiel. In trockenen Tüchern war das Ding damit aber noch lange nicht. Liechtenstein reagierte: Göppel war in die Tiefe geschickt worden, Kremer setzte sich im Sechzehner rustikal durch (23.). Einen Bärendienst leistete sie ihrem Team dann aber in der 31.: Die Innenverteidigerin spielte Risch das Leder völlig unbedrängt in die Füße. Die Liechtensteinerin bedankte sich mit einem weiten und hohen Ball aus 30 Metern, der hinter Jung in den Maschen landete (31.). Es war erst das zweite Tor der Kampagne für die Elf aus dem Fürstentum.
Jorge, deren Schuss in der 29. schon zur Ecke gelenkt worden war, versuchte es in der 46. erneut. Die FLF-Auswahl blieb in den ersten 45 Minuten hinter den Erwartungen zurück und wollte nun ein besseres Gesicht zeigen. Sämtliche Abschlüsse aus der Distanz flogen allerdings viel zu weit am Gehäuse vorbei – und das Schicksal nahm seinen Lauf: In der 61. hatte Eifler-Kühne viel Platz auf der linken Seite und flankte in den Strafraum. Kremer versuchte vor Jung zu klären, doch der Ball flog nicht aus der Gefahrenzone heraus. Stattdessen nutzte Kindle ihre Chance, um sich im Duell gegen Jung durchzusetzen (die auf dem Sand im Sechzehner unglücklich hängen blieb), um zum 2:2 auszugleichen.
Über eine Viertelstunde mussten die favorisierten Luxemburgerinnen kämpfen, um das erhoffte Tor zum 3:2 doch noch zu erzielen. Nach einer Flanke von Lourenco kam Jorge am zweiten Pfosten angestürmt (77.). Doch Liechtenstein wollte sich noch nicht so leicht geschlagen geben – und war sogar nahe am Ausgleich dran. Und wieder einmal ging die größte Gefahr aus den eigenen Reihen hervor: Kremer lenkte einen Freistoß von Lohner unglücklich mit dem Kopf in Richtung Torlinie. Dank einer Rettungstat von Machado änderte sich nichts am Spielstand (84.). Nach dem 7:0 in Esch war der Auftritt in Eschen demnach komplett anders verlaufen. Am Ende zählen aber nur die Punkte und die Tabellenführung.
U19 ballert sich zum Sieg
Wie es der Zufall so wollte, traf die U19-Auswahl von Georges Elsen bereits am frühen Nachmittag auf die gleichaltrigen Liechtensteinerinnen. Beim EM-Qualifikationsturnier in Bulgarien behaupteten sich die Luxemburgerinnen deutlich mit 10:0. Für die FLF-Auswahl trafen Berdy, G. Merlevede, Villegas (3x), B. Moreira (2x), Alves und Da Veiga. In der Abschlusstabelle landen die „Roten Löwinnen“ mit ihren vier Punkten auf Platz zwei hinter dem Gastgeber.
Statistik
Liechtenstein: Huber – Blumenthal (75. Lohner), Hürlimann, Benneckenstein, Stampfli – Göppel – Vogt (65. Kollmann), Risch, Frick, Eifler-Kühne (89. Meyer) – Kindle (65. Gerner)
Luxemburg: Jung – L. Schmit (76. dos Santos), Machado, Kremer, Mateus (64. Albert) – Estevez (90. +2 Fiorucci), Miller – Jorge (90.+2 Ludwig), Lavinas (64. Kocan), Lourenco – Thompson
Schiedsrichter: Romanyuk – Striletska, Chaika (UKR)
Gelbe Karten: Lourenco
Torfolge: 0:1, 0:2 Thompson (11., 14.), 1:2 Risch (31.), 2:2 Kindle (61.), 2:3 Lourenco (77.)
Beste Spielerinnen: Kindle, Huber – Thompson, Lourenco
De Maart

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