Als „konstruktiv“ und „kooperativ“ beschreibt Christian Seidel, Präsident der Fluglotsengewerkschaft (GLCCA), das Treffen mit Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP). „Das Ministerium wollte eine Lösung suchen, das hat man gemerkt.“ Die Vertreter der Fluglotsen hatten sich am Mittwoch mit der Ministerin getroffen, um über die Zukunft der Luftverkehrssicherheit auf dem Flughafen Findel zu sprechen. Im Juli hatten neue Pläne der Regierung Widerstand bei der Gewerkschaft hervorgerufen. Ursprünglich war auf dem Flughafengelände der Bau eines neuen Kontrollturms geplant. Stattdessen wollte die Regierung jedoch einen „virtuellen Tower“ einrichten. Die Fluglotsen meldeten Sicherheitsbedenken an und drohten mit Streik, sollten sie gezwungen werden, in einen sogenannten „remote tower“ zu wechseln.
Nun hat man einen Kompromiss gefunden: Der Findel bekommt einen „virtuellen Tower“, dieser dient jedoch nur als sogenannte „Contingency“, eine Ausweichlösung. Parallel verspricht Ministerin Backes Investitionen in den aktuellen Tower. Dieser soll in den kommenden Jahren modernisiert und mit moderner Technik ausgestattet werden. „Uns wurde versichert, dass wir in dem traditionellen Tower bleiben können“, sagt Seidel. Die Fluglotsen wollen auch während der Renovierung aus dem aktuellen Tower arbeiten. „Was für uns wichtig ist: Wir können nicht zu 100 Prozent aus einem ‚virtuellen Tower’ lotsen und das haben sie im Ministerium auch verstanden“, so der GLCCA-Präsident.
Am Ende soll der alte Tower abgerissen werden
Langfristig soll auf dem Flughafengelände nun doch ein neuer, hybrider Kontrollturm gebaut werden, der mit modernster Technik, Bildschirmen und Kameras ausgestattet sein, aber auch über Fenster zur visuellen Kontrolle des Verkehrs verfügen wird. Nicht im Süden der Landebahn, wie ursprünglich einmal anvisiert, sondern voraussichtlich auf dem „salon d’honneur“, wie GLCCA-Präsident Seidel mitteilt. „Davon sind wir aber noch einige Jahre entfernt“, sagt Backes. Die Pläne für den Flughafen ließen sich nicht alle zur selben Zeit verwirklichen, so die Ministerin, „es muss in Etappen gemacht werden“. Auch Backes beschreibt den Austausch mit den Gewerkschaftern einen Tag später als „sehr positiv“ und spricht von einem „ehrlichen und offenen“ Gespräch. Sie habe verstanden, dass sich die Fluglotsen nicht gegen die Digitalisierung wehren wollen. „Da sind wir uns einig. Mir geht es um die Resilienz und die Sicherheit unseres Flughafens und das sehen die Gewerkschaften auch so“, sagt Backes.
Wenn der neue, hybride Kontrollturm einsatzbereit ist, soll der alte Tower schließlich abgerissen werden. „Mit dem Kompromiss können wir leben“, sagt Seidel. Auch wenn ihnen ein Neubau im Süden der Landebahn auf dem Gelände der Gemeinde Sandweiler lieber gewesen wäre. Das Thema Streik ist damit jedenfalls vom Tisch. Die Vertreter der Fluglotsen wollen nun genauere Details zum Zeitplan der geplanten Arbeiten erfahren – und diese mitgestalten können. Am Tag vor dem Treffen mit der Mobilitätsministerin hatte die GLCCA ihre Kooperationsvereinbarung mit dem OGBL erneuert und eine engere Zusammenarbeit in der Zukunft angekündigt.
De Maart

Also geht doch wenn man auf die Fluglotsen hört statt in Ministerium zu entscheiden von Bürokraten die keine Ahnung vom metier haben Frau Minister eingeschlossen..,,das ist kein Yoga...hier geht es um Flugsicherheit/Menschenleben sind auf dem Spiel...
Höchst erfreulich, dass eine, aus der Sicht der Fluglotsen, passende Lösung gefunden wurde. Wer sich nicht wehrt lebt verkehrt, hat sich wieder mal bestätigt. Selbstverständlich gilt es weiterhin wachsam zu bleiben, ob die Regierung denn ihr Wort hält.