UmfrageFernsehen ist erste Nachrichtenquelle für EU-Bürger – wenig Vertrauen in soziale Medien

Umfrage / Fernsehen ist erste Nachrichtenquelle für EU-Bürger – wenig Vertrauen in soziale Medien
Die Online-Zeitungen haben den Print-Zeitungen bereits den Rang abgelaufen Foto:Editpress / Isabella Finzi

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Das Fernsehen ist weiterhin die erste Informationsquelle für die Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage über die Mediennutzung in den 27 EU-Staaten hervor.

Das Fernsehen ist für 71 Prozent der Befragten weiterhin das am meisten genutzte Medium, um sich über das Geschehen in der Welt zu informieren. Auf dem zweiten Platz – Mehrfachnennungen waren möglich – folgen Online-Zeitungen und andere digitale Plattformen mit 42 Prozent, den dritten Platz teilen sich das Radio und die sogenannten sozialen Medien mit 37 Prozent. Gedruckte Zeitungen werden noch von 21 Prozent der Befragten EU-weit als Nachrichtenquelle bevorzugt.

Allerdings gibt es bedeutende Unterschiede zwischen den verschiedenen Alterskategorien. So sind in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen mit 59 Prozent die sozialen Medien die Hauptbezugsquelle für Nachrichten, auch wenn sie am zweithäufigsten – mit 49 Prozent – in dieser Gruppe das Fernsehen dazu nutzen. Je höher das Alter der Befragten, desto höher werden die Werte für die TV-, aber auch Radio-Nutzung; die über 55-Jährigen geben gar zu 83 Prozent an, Fernsehnachrichten zu bevorzugen. Bei den sozialen Medien ist der umgekehrte Trend festzustellen: Je älter die Befragten, desto geringer ist der Konsum. Zeitungen werden der Umfrage zufolge vor allem von über 55-Jährigen als erste Nachrichtenquelle mit 28 Prozent benannt. Unter den 15-24-Jährigen lesen nur 12 Prozent die Printmedien, bei den 25-39- sowie 40-54-Jährigen sind es jeweils 18 Prozent.

Luxemburg weicht vor allem, was den Zeitungskonsum anbelangt, vom EU-Durchschnitt ab: 38 Prozent nutzen hierzulande die gedruckte Zeitung als erste Nachrichtenquelle (EU: 21 Prozent). Dafür wird in Luxemburg mit 52 Prozent weniger auf das Fernsehen, jedoch wiederum mehr auf Online-Medien (50 Prozent) und das Radio (44 Prozent) zurückgegriffen, um sich zu informieren.

Bei den Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sind eine deutliche Zunahme der Nutzung von sozialen Medien sowie eine Abnahme der TV-Nutzung in allen Alterskategorien festzustellen. Zudem werden Online-Medien und Radio von den beiden ersten Alterskategorien weniger als erste Informationsquelle genutzt. Die Nutzung der Zeitungen blieb, bis auf einen Anstieg bei den 25-39-Jährigen, im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Großes Vertrauen in Staatsmedien und Zeitungen

„Welche Medien genießen das größte Vertrauen?“, war eine weitere Frage, die bei der Umfrage gestellt wurde und zu der maximal drei Antworten gegeben werden konnten. Hier haben die öffentlichen Fernseh- und Radiostationen die Nase vorn. 48 Prozent der Befragten vertrauen den staatlichen Medien. Großes Vertrauen haben die Befragten aber auch mit 38 Prozent in die Zeitungen inklusive ihrer Online-Auftritte. Den privaten Fernseh- und Radioanstalten schenken noch 29 Prozent der Befragten in der EU ihr Vertrauen, wenn es um Nachrichten geht. Den Akteuren in den sozialen Medien vertrauen jedoch nur mehr 16 Prozent, YouTube und andere Plattformen kommen auf einen Wert von 14 Prozent.

Selbst die jungen Menschen, Alterskategorie 15-24-Jährige, die mit 59 Prozent hauptsächlich soziale Medien für ihren Nachrichtenkonsum nutzen, vertrauen diesen nur zu 22 Prozent. Auch sie haben mehr Vertrauen in die Staatsmedien (38 Prozent) und die Zeitungen (36 Prozent).

In Luxemburg liegt das Vertrauen sowohl in die Staatsmedien (59 Prozent) als auch in die Zeitungen (54 Prozent) deutlich über dem EU-Durchschnitt. Weniger Vertrauen wird den privaten TV- und Radiosendern (27 Prozent) sowie verschiedenen Akteuren in den sozialen Medien (13 Prozent) entgegengebracht.

Welche sozialen Medien werden genutzt?

Von den sozialen Medien und anderen Online-Plattformen wird der Umfrage zufolge in der EU Facebook mit 63 Prozent am meisten genutzt, dicht gefolgt von WhatsApp mit 62 Prozent. Dem folgen YouTube (55 Prozent), Instagram (45), Messenger (35), TikTok (24), X (Twitter) (17) und Telegram (14). Facebook wird lediglich in der Altersgruppe der 14-25-Jährigen mit41 Prozent unterdurchschnittlich genutzt. Diese Gruppe nutzt am meisten Instagram (76), YouTube (69) und WhatsApp (60). Letzteres wird von allen Altersgruppen mehr oder weniger gleichermaßen oft genutzt.

In allen Altersgruppen steigt im Vergleich zum Vorjahr die Nutzung von TikTok sowie – außer bei den 15-24-Jährigen, dort ist er rückläufig – der Gebrauch von Instagram. Außer bei den über 55-Jährigen ist zudem die Nutzung von Facebook rückläufig, vor allem bei den jüngeren Befragten.

In Luxemburg wiederum wird WhatsApp mit 66 Prozent am meisten von den Befragten genutzt, gefolgt von Facebook (57), YouTube (50), Instagram (43), Messenger (37), TikTok (24) und X (12).