AtomenergieFehler bei Wartungsarbeiten am AKW Cattenom: Mitarbeiter schließt falsches Ventil

Atomenergie / Fehler bei Wartungsarbeiten am AKW Cattenom: Mitarbeiter schließt falsches Ventil
EDF stufte den Fehler als Vorfall der Stufe 1 in der siebenstufigen INES-Skala ein Foto: AFP/Jean-Christophe Verhaegen

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Die Betreiber des französischen Atomkraftwerks jenseits der Luxemburger Grenze haben einen Vorfall bei Wartungsarbeiten in der vergangenen Woche gemeldet – einem Mitarbeiter sei dabei ein Fehler unterlaufen.

„Electricité de France“ (EDF) hat in einer Pressemitteilung vom Montag einen neuen Vorfall im Kernkraftwerk in Cattenom gemeldet. Der Reaktorblock Nr. 1 sei am 14. September um 1.41 Uhr für Wartungsarbeiten abgeschaltet und der Reaktor komplett von seinen Brennstäben befreit worden. Danach seien Arbeiten an einem Rohwasserfilter für das Moselwasser, der sich im Ein- und Auslaufbauwerk des gemeinsamen Kühlkreislaufs der Blöcke Nr. 1 und 2 befindet, vorgenommen worden. Ein Techniker habe dann bei seinem Überwachungsrundgang gegen 10.25 Uhr festgestellt, dass ein Fehler bei der Schließung des Ventils begangen wurde: Das Filterventil der Produktionseinheit Nr. 2 wurde anstelle des Ventils der Einheit Nr. 1 geschlossen. Dadurch wurden mehrere Elemente des Kühlkreislaufs abgekoppelt.

Nach der Entdeckung des Fehlers wurden die betroffenen Ventile gleich wieder richtig konfiguriert, heißt es in der EDF-Meldung. Laut Vorschriften müssen sämtliche Komponenten binnen acht Stunden wieder in Betrieb genommen werden – das war jedoch nicht der Fall. Die maximal zulässige Frist wurde um 54 Minuten überschritten, woraufhin Cattenom den Vorfall am 16. September als „signifikantes Ereignis der Stufe 1“ melden musste.

Die INES-Skala (Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse) umfasst insgesamt sieben Stufen: Stufe 1 kommt einer „Störung“ gleich, Stufe 7 hingegen einem „katastrophalen Unfall“ wie etwa die Katastrophen von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011. „Dieses Ereignis hatte keine wirklichen Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage, da redundante Filter funktionsfähig blieben und jederzeit verfügbar waren“, schreibt EDF.