JunglinsterFaszinierende Miniaturwelten: Rückblick auf die sechste Ausgabe der „Model Train Luxembourg“

Junglinster / Faszinierende Miniaturwelten: Rückblick auf die sechste Ausgabe der „Model Train Luxembourg“
Der Bahnhof von Kautenbach wurde originalgetreu nachgebaut Foto: Carole Theisen

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Die „Model Train Luxembourg“-Ausstellung beeindruckte am vergangenen Wochenende in Junglinster mit Modellbahnanlagen und -produkten, von realistischen Nachbildungen über kreative Interpretationen bis hin zu exklusiven Serien, die die Besucher mit ihrer Detailverliebtheit ins Staunen versetzten.

Am vergangenen Wochenende fand im Junglinster „Centre polyvalent Gaston Stein“ die internationale Modellbahnausstellung „Model Train Luxembourg“ der „Modellbunnfrënn Jonglënster“ statt. Die Expo präsentierte beeindruckende Modellbahnanlagen aus Luxemburg, Deutschland, der Schweiz, Belgien, Frankreich und den Niederlanden und bot zugleich Fachhändlern die Möglichkeit, ihre Produkte einem interessierten Publikum zu präsentieren.

Die Ausstellung, die seit 2017 jedes Jahr am ersten Wochenende im März stattfindet, erlebte trotz einer kleinen Unterbrechung aufgrund der Pandemie nun bereits ihre sechste Auflage. Pit Karges, der Präsident der „Modellbunnfrënn Jonglënster“, erzählte von den bescheidenen Anfängen des Clubs, der 2014 mit nur drei Mitgliedern startete: „Wir hatten nicht gedacht, dass das einmal so groß werden würde. Unser Ziel war es, richtige Modellbauer zusammenzubringen, um gemeinsam etwas zu erschaffen.“ Der Club legt besonderen Wert auf den 3D-Modellbau, bei dem die mittlerweile 36 Mitglieder sich gegenseitig unterstützen, sei es bei Eigenbaumodellen oder der Gestaltung von Anlagen.

Mehr als ein Hobby

Besucher wie der langjährige Modellzug-Enthusiast Jean Steinmetz teilten ihre Begeisterung für das Hobby: „Meinen ersten Zug habe ich vom Nikolaus bekommen, als ich klein war. Mein Vater und mein Onkel hatten ihn zusammengebaut. Doch als der ersehnte Tag gekommen war, wurde er zum schlimmsten meines Lebens – ich durfte nicht damit spielen, weil die beiden bereits so sehr damit beschäftigt waren.“ Trotz dieses holprigen Starts hat Steinmetz seine Leidenschaft für Modellzüge behalten. Dabei betont er vor allem die beruhigende Wirkung des Modellbaus und die Faszination, selbst kreativ tätig zu werden. Seine Liebe zum Detail zeigt sich insbesondere in seinem Vorgehen beim Bau von Miniaturhäusern. Inspiriert von realen Gebäuden in seiner Region, kreiert er seine eigene Miniaturwelt. Von selbst gefrästen Türen, Fenstern und Möbeln über die Tapete bis hin zu den winzigen Figuren, die seine Miniaturwelt bevölkern – Steinmetz investiert bis zu 14 Tage in die akribische Gestaltung jedes einzelnen Hauses.

Exklusive Serien

Das Unternehmen „MSB-L“ aus Strassen präsentierte stolz seine Exklusivserien luxemburgischer Modelle. „Wir lassen regelmäßig Serien herstellen, aus unterschiedlichen Epochen und in verschiedenen Größen, weil die großen Hersteller den kleinen Luxemburger Markt nicht wahrnehmen“, erklärte Inhaber Xavier Willems. Dabei sind diese Exklusivmodelle oft bereits ausverkauft, bevor sie überhaupt ausgeliefert wurden und spiegeln die Vielfalt der luxemburgischen Modelle wider, einschließlich der hauptstädtischen Tram.

Für Einsteiger gab es komplette analoge Startsets ab 160 Euro, während viele Enthusiasten auf digitale Anlagen umsteigen, die bei 300 Euro beginnen. Die Preisspanne für Modelle reicht von erschwinglichen Beträgen bis in den unteren fünfstelligen Bereich für besonders exklusive Stücke.

Die ausgestellten Landschaften beeindruckten durch ihre Vielfalt und Detailtreue. Neben realitätsgetreuen Nachbildungen, wie dem riesigen Bahnhof von Kautenbach, gab es auch kreative Interpretationen, darunter eine imposante afrikanische Landschaft sowie Hafenlandschaften mit historischen Gebäuden, Brücken und sogar ein amerikanisches Diner rundeten das breite Spektrum ab.