Donnerstag23. Oktober 2025

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Europa League: F91 vor Standortbestimmung gegen Qarabag Agdam

Europa League: F91 vor Standortbestimmung gegen Qarabag Agdam

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Am Donnerstagabend bietet sich dem F91 Düdelingen nicht nur die Möglichkeit, zu unterstreichen, dass der Sieg gegen Apoel Nikosia kein Wunder war. Im ersten Heimspiel der Gruppenphase (21.00 Uhr) könnten die Spieler von Bertrand Crasson den aserbaidschanischen Meister Qarabag Agdam auf sechs Punkte verdrängen. Der Trainer allerdings nahm seinem Team bereits gewaltigen Druck von den Schultern und stufte sie in die Underdog-Rolle ein.

„Die Gefahr ist, dass jeder ein weiteres Wunder von uns erwartet.“ Die Worte vom aktuellen F91-Trainer Bertrand Crasson fassen eigentlich die ganze Bedeutung der Europa-League-Begegnung am Donnerstag gegen den aserbaidschanischen Champion Qarabag Agdam zusammen. Denn in den vergangenen Wochen kam es bereits zu mehr als nur einer unerwarteten Wendung in der Düdelinger Vereinsgeschichte: das zweite Erreichen der Gruppenphase, ein unüblicher Trainerwechsel vor dem Rendezvous gegen Nikosia und der erste Luxemburger Dreier in der Europa League.

Gebremst wurde diese Euphorie jedoch in der Meisterschaft. Das 7:0 in Rosport war daher Balsam für die gefrusteten Seelen: „Sowohl von der Art und Weise als auch vom Ergebnis her kann ich absolut nicht meckern. Die Mentalität der Mannschaft ist intakt und das wollen wir beweisen“, sagte der 47-jährige Belgier. Einzig der verletzte Ricky Delgado steht weiterhin nicht zur Verfügung.

Favoritenrolle?

Nichtsdestotrotz schob er gleich danach dem Gegner die Favoritenrolle in die Schuhe: „Sie haben mehr Druck als wir und stehen in der Pflicht, zu gewinnen. Es handelt sich um einen sehr starken Gegner, sowohl individuell als auch im Kollektiv. Sie haben viel Gruppenphasenerfahrung, die wir nicht besitzen.“

Qarabag ist der Dominator der „Premyer Liqasi“ und in dieser Saison noch ungeschlagen. Seit 2014 qualifizierte sich der Klub jedes Jahr für die Gruppenphase des Europapokals (2017/18 für die Champions League). Als 81. des UEFA-Klubrankings (17,000 Punkte) haben die Aserbaidschaner in den vergangenen fünf Jahren demnach deutlich mehr Punkte eingefahren als der Gegner aus Luxemburg auf Platz 141. (7,250).

Vater dieses Erfolges ist Trainer Qurban Qurbanov. Der Rekordtorschütze Aserbaidschans leitet den Verein seit 2008 und saß bereits vor drei Jahren auf der Bank, als beide Teams sich nach einem komfortablen 2:0 in Baku (aus Sicht Qarabags) eine Woche später in Düdelingen mit einem 1:1-Remis trennten. Neun Spieler standen bereits damals im Kader (auf F91-Seite handelt es sich um vier: Joubert, Schnell, Pokar und Stolz). „Sie haben viele Spieler aus dem Ausland. Meine Mannschaft muss ihre Verantwortung übernehmen und darf den Gegner nicht als Außenseiter ansehen“, sagte Qurbanov. Der Grund für diese Aussage ist schnell erklärt: Ausgerechnet Nikosia war im August für das Ausscheiden Qarabags in der Champions-League-Qualifikation zuständig.

„Alles kann passieren“

„Es wäre keine Tragödie, wenn wir gegen Düdelingen verlieren würden. Wir haben zwar mehr Erfahrung als der Gegner, aber das hatte Apoel auch …“ Weshalb sich Qurbanov zu keiner Prognose verlocken ließ: „Wir haben zwar Lösungen, aber heutzutage kann im Fußball alles passieren. Deshalb ist es schwer vorauszusagen, wie dieses Match verlaufen wird.“

Genauso (zumindest bislang offiziell) ungeklärt wie seine Zukunft beim F91 ist für Crasson die Rolle seiner Mannschaft in der Gruppe A: „Nach diesem Spiel werden wir sehen, wo wir stehen. Aber egal wie diese Partie ausgeht, wir werden weitermachen und Spaß daran haben, Fußball zu spielen. Mehr Erwartungen haben wir nicht.“

Fest steht allerdings, dass Joubert, Schnell und Co. auch diesmal schwierige Phasen zu überstehen haben werden. „Ich bin gespannt, wie wir in diesen Situationen reagieren werden. Können wir das noch einmal wiederholen?“ Damit meinte Crasson die Tatsache, dass sich Düdelingen in der zweiten Hälfte auf Zypern von drei Gegentoren erholte. „Qarabag ist stärker als wir. Aber wir werden alles daransetzen, ihnen Probleme zu bereiten.“ Das hat der Luxemburger Meister international ja bereits mehr als einmal geschafft …

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