Unrechtmäßige WettbewerbsbeschränkungenEU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Milka-Hersteller Mondelez

Unrechtmäßige Wettbewerbsbeschränkungen / EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Milka-Hersteller Mondelez
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte die Wichtigkeit des sogenannten Parallelhandels in Zeiten hoher Inflation Foto: AFP/Kenzo Tribouillard

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Wegen unrechtmäßiger Wettbewerbsbeschränkungen im Handel mit Schokolade, Keksen und Kaffee hat die EU-Kommission eine Strafe in Höhe von 337,5 Millionen Euro gegen den US-Lebensmittelriesen Mondelez verhängt. Die Kommission teilte am Donnerstag mit, der Konzern habe den grenzüberschreitenden Handel seiner Produkte behindert und so für übermäßig hohe Preise bei Marken wie Milka, Oreo und Tuc gesorgt.

Nach Einschätzung der EU-Wettbewerbshüter hinderte das Unternehmen seine Handelspartner daran, Mondelez-Produkte in einem EU-Staat günstig einzukaufen und in einem anderen Land wieder zu verkaufen. „Mondelez hat das getan, um die Preise für seine Produkte zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher hoch zu halten“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Gerade in Zeiten hoher Inflation sei der sogenannte Parallelhandel besonders wichtig, um die Preise auf dem europäischen Markt zu senken, betonte Vestager. Mondelez habe seine Marktmacht ausgenutzt, um Händlern unrechtmäßige Vereinbarungen aufzudrücken und so gegen die Regeln des EU-Marktes verstoßen. Die Strafe bezieht sich auf Verstöße in zahlreichen EU-Staaten zwischen 2006 und 2020, die teils über mehrere Jahre liefen.

Mondelez sprach von einer „historischen Angelegenheit“ bereits abgeschlossener „Einzelfälle“. Der Konzern habe das nun verhängte Bußgeld bereits im vergangenen Jahr beiseite gelegt. Die Kommission hatte bei der Festsetzung der Strafen nach eigenen Angaben berücksichtigt, dass Mondelez mit den Behörden kooperierte, und das Bußgeld um 15 Prozent reduziert.

Mondelez ist mit Marken wie Milka, Oreo und Philadelphia und einem Umsatz von mehr als 36 Milliarden Dollar (gut 33 Milliarden Euro) einer der größten Süßwarenhersteller weltweit. Das am Donnerstag verhängte Bußgeld ist die höchste bislang verhängte Strafe der EU-Kommission gegen einen Lebensmittelkonzern und gehört zu den zehn höchsten Strafen insgesamt.