Gréngewald Hostert (1.) – T71 Düdelingen (4.)

Lisy Hetting (Hostert): Die Zahlen sind bemerkenswert: 21 Meisterschaftsspiele, 21-mal setzte sich Titelverteidiger Hostert durch und schloss die Zwischenrunde mit einem Vorsprung von sechs Punkten ab. Hinzu kommt der Pokalsieg, den man in einem spannenden Endspiel gegen die Sparta feiern konnte. Dass der Gréngewald die Mannschaft ist, die es zu schlagen gilt, das ist auch Kapitänin Lisy Hetting bewusst, die aber genau weiß, dass das bisher Erreichte nun nicht mehr zählt. „Diese Play-off-Spiele müssen bekanntlich erst einmal gespielt werden und man darf keinen Gegner unterschätzen. Ziel ist natürlich ein weiterer Titel, doch dass die anderen Teams sich von Woche zu Woche verbessern, hat nicht zuletzt die Sparta im Finale gezeigt.“ Der hart erkämpfte Pokaltriumph dürfte dem Titelverteidiger derweil weiter Auftrieb geben. „Ich weiß nicht, ob in der Pause noch viele Leute an uns geglaubt hatten“, betont die 34-Jährige. „Wir haben jedoch Herz bewiesen, gezeigt, dass wir in ein Spiel zurückkommen können und das wird uns jetzt auch für die kommenden Partien helfen.“
Im Halbfinale wartet mit dem T71 nun der ewige Rivale. Beide Teams haben in den letzten Jahren bekanntlich die Titel unter sich ausgemacht und somit ist der Gréngewald vor seinem Gegner gewarnt: „Es wird kein Selbstläufer, nach dem es vielleicht am Anfang der Saison noch aussah. Sie hatten viel Verletzungspech, haben in den letzten Wochen aber einen Schritt nach vorne gemacht. Eine Shay (Winton) muss man erst einmal verteidigen.“ Für Hostert dürfte sicherlich die Erfahrung sprechen, etwas, das auch Hetting als Stärke der Mannschaft sieht. „Wir können dadurch Ruhe bewahren, auch wenn es mal nicht so läuft. So wie im Pokalfinale, da sind wir für meine Begriffe vielleicht schon zu ruhig geblieben“, gibt die Spielführerin, die für ihre Emotionen auf dem Feld bekannt ist, lachend zu. Mit Alexus Johnson hat man zudem die stärkste Spielerin der Liga in den Reihen, von deren Athletik sich auch Lisy Hetting beeindruckt zeigt. Ein Schnitt von 26 Punkten, sieben Assists und 17,5 Rebounds pro Match sprechen da eine deutliche Sprache.

Shay Winton (Düdelingen): Für den letztjährigen Finalisten und Dauerkonkurrenten des Gréngwald war die Spielzeit 2024/25 bisher keine einfache. Mit Ehis Etute verlor der T71 seine wertvollste Spielerin Richtung USA, Nadia Mossong beendete ihre aktive Laufbahn, Mandy Geniets wechselte nach Steinsel und auch Profispielerin Mia Loyd verließ den Klub. „Man muss bedenken, dass das vier Leute sind, die regelmäßig in der Starting Five standen“, betont Shay Winton. Hinzu kamen dann noch die Verletzungen von Catherine Mreches und Michelle Dittgen, womit plötzlich die jungen Spielerinnen viel mehr gefordert waren. „Es ist eine ganz neue Situation für uns. Seit Anfang der Saison findet ein Neuaufbau statt, diesen mussten wir dann auch noch mit Verletzungsproblemen bewältigen.“ Die routinierte Kapitänin lobt in diesem Zusammenhang die Nachwuchsspielerinnen, die stets vollen Einsatz zeigen und ist froh, dass man mit Rückkehrerin Svenia Nürenberg wertvolle Verstärkung erhalten hat. „Sie ist eine so großartige Verteidigerin“, lobt die 33-Jährige, die jedoch auch ihre offensive Explosivität nicht unerwähnt lässt. „In den letzten Wochen hat sie hier mehr Verantwortung übernommen, was uns sehr weiterhilft.“
Nach einigen Tiefpunkten, nicht zuletzt mit der Niederlage Anfang Januar in Wiltz und einem katastrophalen Pokalhalbfinale gegen die Sparta, zeigt die Formkurve in Düdelingen nämlich wieder deutlich nach oben. „Wir haben danach viel geredet und konzentrieren uns inzwischen mehr auf unsere Defensive“, so Winton, die erklärt, dass man wieder zum gewohnten Teambasketball zurückgefunden hat. „Seit ich hier bin, war das immer unsere große Stärke.“ So hat Düdelingen in der Zwischenrunde nur noch eine einzige Partie gegen Hostert verloren. „Wir befinden uns zurzeit in einem solch positiven Mindset und mit diesem kann so einiges möglich sein.“
Dass die Halbfinal-Serie gegen den großen Favoriten erst einmal gespielt werden muss, das weiß auch die 33-Jährige. „Wir müssen uns auf unsere Defensive der letzten Wochen konzentrieren. Wir spielen zurzeit unseren besten Basketball dieser Saison und haben die Form, um etwas erreichen zu können“, blickt die T71-Kapitänin optimistisch Richtung Halbfinale.
Sparta Bartringen (2.) – AB Contern (3.)

Bridget Yoerger (Bartringen): Die Entwicklung der Sparta in den letzten Jahren ist bemerkenswert. Als Mike Feyder das Team Ende 2021 übernahm, stand es auf dem letzten Tabellenplatz und spielte gegen den Abstieg. Seither hat sich viel getan, denn die Bartringerinnen haben sich zur zweiten Kraft der Liga entwickelt. Der erste Titel seit 1990 blieb den Sparta-Damen vor zwei Wochen allerdings knapp verwehrt. Im Pokalenspiel gegen den großen Favoriten Hostert lag man zur Pause mit 14 Punkten in Führung, musste sich am Ende dann doch noch knapp geschlagen geben. Ein bitterer Abend vor allem für Bridget Yoerger, die in ihrer langen Karriere in Luxemburg, die 2011 begann, bisher noch keinen Titelgewinn feiern konnte und dieses Mal wirklich ganz nah dran war. „Das Pokalfinale ist abgehakt“, betont die erfahrene Spielerin, die mit ihren 24 Punkten und elf Rebounds eine ihrer stärksten Leistungen der rezenten Vergangenheit abrufen konnte. „Mein Vater war nach 14 Jahren fürs Pokalendspiel erstmals wieder zu Besuch in Luxemburg, was noch einmal Extra-Motivation gegeben hat“, erklärt sie ihre beeindruckende Leistung, die letztendlich dann doch nicht reichte.
Nun sind alle Augen auf das Meisterschafts-Halbfinale gegen Contern gerichtet. Ein Team, gegen das man in der Zwischenrunde noch eine 57:91-Niederlage kassiert hat. Es war eine eher wackelige zweite Saisonphase, die die Sparta zeigte. Denn auf starke Spiele, wie die knappe 86:87-Niederlage gegen Dominator Hostert, folgten Ausrutscher, wie das deutliche 47:69 gegen Düdelingen. Dennoch hat die Sparta das wohl stärkste Team der letzten Jahre auf dem Parkett stehen, wie auch Yoerger bestätigt: „Das Team ist ausgeglichener als zuvor.“ So betont die 37-Jährige, dass Nicole Torresani, die gerade einmal 17 Jahre alt ist, einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat, was auch für Kapitänin Lena Mersch gilt. Mit Nationalspielerin Cathrin Wolff hat man sich zusätzlich wichtige Erfahrung ins Boot geholt. „Es ist schwer zu erklären, doch unsere beiden Profis passen genau in diesen Kader, kreieren genau das, was gebraucht wird. Das hat mir dann auch ermöglicht, in dieser Saison Basketball als Hobby weiterzumachen“, erzählt die ehemalige Profispielerin, die inzwischen nicht mehr jeden Tag mit dem Team trainiert. Vor allem vor der starken Conterner Defensive und ihren starken luxemburgischen Spielerinnen um Esmeralda Skrijelj warnt Yoerger vor dem anstehenden Play-off-Auftakt, in dem man einen weiteren Finaleinzug schaffen möchte.

Charlie Bidinger (Contern): Contern ist zurück: Nachdem es in den letzten zwei Jahren nicht mehr für ein Halbfinale gereicht hat, sind die Spielerinnen von Trainerin Fabienne Fuger die Mannschaft der Saison und spielten bis zum Schluss noch um den zweiten Tabellenrang mit. „Natürlich haben wir den Transfer des Jahrzehnts bekommen“, gibt Charlie Bidinger mit einem Lachen zu. Gemeint ist die Verpflichtung von Esmeralda Skrijelj, die frischgekürte Liga-MVP brachte neuen Schwung in die Mannschaft. „Sie gibt jeder Einzelnen einfach noch einmal eine Extra-Portion Selbstvertrauen“, zeigt sich die 30-Jährige begeistert. Doch die größte Stärke der Conternerinnen ist ein ausgeglichener Kader, in dem die Profi-Spielerinnen nicht den Hauptanteil der Punkte erzielen. „Das macht uns aus und ist das, was die Gegner ins Zweifeln bringen kann. Sie wissen nicht, auf wen sie sich konzentrieren sollen.“ Denn neben Skrijelj und den beiden Profis können auch Bidinger, Mathieu, Bourg oder Petrova in der Offensive entscheidende Akzente setzen und ein Spiel entscheiden. „Wir haben das im Verlauf der Saison perfekt aufgebaut, jetzt gilt es, das in den wichtigen Spielen zu beweisen.“
Diese stehen nun mit der Halbfinalserie gegen die Sparta an, eine Paarung, die Spannung verspricht, denn die Partien in dieser Saison gestalteten sich ganz unterschiedlich: „Sie haben zweimal gegen uns gewonnen, da waren die beiden Profis überragend. In der Zwischenrunde, als wir nicht komplett waren, waren ihre Amis eher schwach und wir haben ihnen fast schon eine Lektion erteilt. Das müssen wir ausnutzen und im Kollektiv überzeugen.“ Herzstück der Mannschaft ist dabei die Defensive, übrigens die stärkste der Liga mit einem Schnitt von 61,1 in der Zwischenrunde. „Da holen wir uns das ganze Selbstvertrauen. Wir haben einfach die Mannschaft, um defensiv zu spielen, um zu laufen. Wenn die Leute von der Bank kommen, geht die Intensität nicht verloren.“ Die Stimmung in Contern ist derzeit hervorragend, dementsprechend selbstbewusst blicken Bidinger und Co. Richtung Halbfinale. „Die Zwischenrunde hat uns, vor allem nach dem verlorenen Pokalhalbfinale, geholfen, uns weiter zu perfektionieren.“ Das Halbfinale kann also kommen.
Programm
Play-off-Halbfinale („best of three“):
1. Spiel, am Samstag:
19.00: Hostert – Düdelingen
19.30: Bartringen – Contern
2. Spiel, Mittwoch, 2. April:
19.30: Düdelingen – Hostert
19.30: Contern – Bartringen
3. Spiel (falls nötig):
Samstag, 5. April:
18.30: Hostert – Düdelingen
Sonntag, 6. April:
17.30: Bartringen – Contern
De Maart

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