VolleyballEndlich zurück: Der Novotel Cup feiert nach zwei Jahren Pause sein Comeback 

Volleyball / Endlich zurück: Der Novotel Cup feiert nach zwei Jahren Pause sein Comeback 
Vor zwei Jahren, bei der bisher letzten Auflage des Novotel Cup, durfte man bei der FLVB am Ende gleich doppelt jubeln Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Nach zwei Jahren Corona-Pause ist der Novotel Cup ab diesem Freitag zurück. Bei der letzten Auflage konnten die beiden FLVB-Mannschaften das Turnier gewinnen. Zwei Jahre später stehen beide Kader vor einem mehr oder weniger großen Umbruch.

Vor zwei Jahren gewannen beide FLVB-Mannschaften das Turnier in der Coque und konnten erstmals in der damals 15-jährigen Geschichte des Novotel Cup – bis 2004 war es ein reines Damenturnier, erst 2005 wurden auch die Herren zugelassen – einen Doppelsieg feiern. Nachdem 2021 das beliebte Turnier von vornherein dem Coronavirus zum Opfer gefallen war, gab es auch 2022 eine kurzfristige Absage, da die eingeladenen Teams nicht ausreisen durften. Doch am Freitag ist es endlich so weit, in der Coque kann endlich wieder gepritscht und gebaggert werden.

Dieses Jahr wurden erstmals sowohl bei den Damen als auch bei den Herren die gleichen Nationen eingeladen. Doch sieht man sich die Gegner an, so muss man schon von einem Rückschritt sprechen. Seit Jahren hatte man vom Novotel Cup profitiert, um Mannschaften einzuladen, die eigentlich doch mindestens als gleichwertig, wenn nicht sogar stärker als Luxemburg einzustufen waren. „Wir wollen von den stärkeren Teams lernen und uns weiterentwickeln“, waren die Reden der jeweiligen Nationaltrainer. Nur diese Gegner hatten es erlaubt, dass sich Luxemburg in den letzten Jahren bei der Silver League, bzw. der EM-Qualifikation gemeldet und auch teilweise achtbare Resultate aufzuweisen hatte. Dass man aber nun beim Novotel Cup derart zurückschraubt, hat allerdings wohl andere Gründe. Beide Teams, die „Red Lions“ unter dem Trainergespann Pompiliu Dascalu und Ranguel Krivov, sowie die „Red Lions Ladies“ unter ihrem Trainergespann Fabio Aiuto und Ben Angelsberg, befinden sich momentan teilweise oder sogar komplett im Umbruch. Da kommen leichtere Gegner eigentlich genau richtig. Ob diese momentan nicht noch zu stark sind, muss das Turnier zeigen.

Rücktrittswelle bei den Damen

Die Damen hat es beim Neuaufbau am härtesten getroffen. Nachdem im Juni 2021 mit Isabelle Frisch (Rücktritt nach rund 120 Einsätzen), Yana Feller (noch immer verletzt), Barbara Hougardy, Christelle Nicolay, Maia Olafsdottir und Lena Wagner (aus verschiedenen Gründen) sich gleich mehrere Spielerinnen zurückgezogen hatten, folgten nach der letztjährigen Silver League noch einmal mehrere. Betty Hoffmann und Nathalie Braas hatten, genau wie die beiden Liberos Maryse Welsch und Caroline Martin, schon im Vorab ihren Rücktritt angedeutet und wurden zudem noch von Vanessa Koos begleitet. Zwei weitere Spielerinnen fehlen diesmal ebenfalls im Aufgebot: Camille Esselin (studienbedingt) und Diana Snopok (verletzt). Sie sollten also zurückkehren.

Im Kader befinden sich somit viele neue und sehr junge Gesichter, sowie auch zwei Rückkehrerinnen, die Zuspielerin von Bartringen, Julie Teso, und der Libero von Mamer, Marlène Da Costa. Verblieben sind Cindy Schneider, Carla Mulli, Giulia und Lilly Tarantini, Noah Reiland, Martina Fraschetti und Emma Van Elslande. Vier von ihnen spielen studienbedingt im Ausland und dürften es nun wohl richten. In erster Linie Mulli, die erst kürzlich mit ihrem Verein Utrecht den niederländischen Super Cup gewinnen konnte und momentan in der höchsten Liga mit ihrer Mannschaft die Leaderposition einnimmt. In der zweiten niederländischen Liga, bei Armixtos Amsterdam, spielt Fraschetti. In der dritten belgischen Liga (Nationale 2) läuft Noah Reiland für den VC Chaumont auf, derweil Emma van Elslande in der dritten französischen Liga mit Lattes Montpellier um Punkte kämpft. Ob sie nun schon bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen, bleibt abzuwarten. Abgerundet wird der Kader von einigen sehr jungen Spielerinnen, die teilweise aus dem U19-Kader kommen, der vergangenen April die Meisterschaft der kleinen Staaten gewinnen konnte. Sie alle sollen erstmal im Seniorenbereich Luft schnuppern und sich nach und nach heranarbeiten. Der Altersdurchschnitt der Mannschaft beträgt gerade einmal 18,5 Jahre.

Debüt im Ruhestand

Bei den Herren sieht es nicht so tragisch aus. Seit Juni 2021 sind zwar fünf Spieler nicht mehr aufgetreten: Pol Bollendorff, Mathis Esselin, Gilles Ginter, Charel Hoffmann und Tim Laevaert. In dem diesjährigen Kader fehlen mit Mateja Gajin (verletzt), Sebastian Dobre, Philippe Glesener (Pause) und Nicolas T’Joen noch vier weitere Spieler. Offiziell zurückgetreten ist von ihnen niemand, sie sollten also in Zukunft zurückkehren. Auf der Liste der Abwesenden stehen jedoch weniger ehemalige Stammspieler als bei den Damen. Die Stammspieler Gilles Braas (132) und Chris Zuidberg (99) kommen sogar auf mehr Selektionen als der gesamte Damenkader. Neben diesen beiden sind Steve Weber, Yannick Erpelding und Jérémie Feit als Stammspieler noch immer dabei. Das tragende Gerüst der Mannschaft ist also noch immer zu großen Teilen vorhanden. Allerdings hat von den restlichen Spielern niemand mehr als 15 Selektionen aufzuweisen. Der einzige Spieler ohne jeglichen Einsatz, und damit Neuling, ist auch gleichzeitig der älteste. Loïc Peters, der seine Volleyballschuhe Ende der vergangenen Saison in Bartringen an den Nagel gehängt hat, hat sich bereit erklärt, in die Bresche zu springen, die der abwesende Libero Glesener diesmal hinterlassen hat. „Meine ganze Karriere über wurde ich nie berücksichtigt. Ich musste mich wohl in den Ruhestand begeben, um doch noch eine Chance zu bekommen. Aber ich wollte auch die Kollegen nicht im Regen stehenlassen“, so Peters. Im Großen und Ganzen dürfte das Herrenteam weitaus besser eingespielt sein als die Damen.

Über die Gegner war sehr wenig herauszufinden. Die Internetseiten der verschiedenen Verbände sind nicht immer auf dem letzten Stand. Bei den Damen entsendet England ein doch sehr junges Team mit einem Durchschnittsalter von gerade mal 21 Jahren. Deutschland ist mit einer U19-Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 17,5 Jahren angereist. Bis auf zwei von ihnen trainieren alle in den Volleyball-Stützpunkten Münster, Dresden und Berlin und spielen in den jeweiligen Mannschaften jedes Wochenende in der 2. bzw. 3. Liga. Hier sollen sie langsam heranwachsen und in Zukunft die 1. Bundesliga sowie die Nationalmannschaft beleben. Interessant ist, dass der Trainer Manuel Hartmann als Co-Trainer unter Felix Koslowski in Schwerin und auch bei der Damen-Nationalmannschaft seine Kenntnisse erworben hat. Irland kann auf einige routiniertere Spielerinnen zurückgreifen und weist damit auch das älteste Team auf (23 Jahre Durchschnitt). Doch auch hier sieht man, dass an die Zukunft gedacht wird, denn sieben Spielerinnen sind unter 20 Jahre alt.

Bei den Männern sind die routinierteren Teams die aus Luxemburg und England, beide im Durchschnittsbereich von 24 Jahren. Irland tritt mit einer U22-Auswahl an, die durch den 26-jährigen Zuspieler Aidan McDonnell ergänzt wird. Das jüngste Team kommt aus Deutschland. Es ist eine U20-Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 17,5 Jahren. Auch hier leben die meisten die Woche über in den Stützpunkten Frankfurt, Friedrichshafen und Berlin. 


Kader Damen

Marlène Batista (Mamer), Nissi Bokungu (Diekirch), Tamie Boudot (Bartringen), Martina Fraschetti (Armixtos Amsterdam/NL), Carole Grüneklee (Gym), Anna Karzel (Strassen), Carla Mulli (VV Utrecht/NL), Noah Reiland (VC Chaumont/B), Richartz Marie (Strassen), Cindy Schneider (Gym), Snäll Sidney (Walferdingen), Giulia Tarantini, Lilly Tarantini (beide Mamer), Julie Teso (Bartringen), Emma Van Elslande (Lattes Montpellier/F); Trainer: Fabio Aiuto, Ben Angelsberg


Kader Herren

Gilles Braas (Strassen), Michail Constantinou, Luca Distefano (beide Bartringen), Yannick Erpelding (MTV 1879 München/D), Jérémie Feit (Nice Volleyball/F), Christian Galoppo (Bartringen), Colin Hilbert (Lorentzweiler), Maxime Hoffmann (Esch), Ryan Mathilda Da Luz (Diekirch), Novais Samuel, Novais Simao (beide Strassen), Loïc Peters, Steve Weber (beide Bartringen), Chris Zuidberg (Conflans/F); Trainer: Pompiliu Dascalu, Ranguel Krivov


Programm

Am Freitag:
12.30: Deutschland – England (H)
15.00: Deutschland – England (D)
17.30: Luxemburg – Irland (D)
20.00: Luxemburg – Irland (H)

Am Samstag:
12.30: Deutschland – Irland (D)
15.00: Deutschland – Irland (H)
17.30: Luxemburg – England (H)
20.00: Luxemburg – England (D)

Am Sonntag:
9.00: England – Irland (H)
11.30: England – Irland (D)     
14.30: Luxemburg – Deutschland (D)
17.00: Luxemburg – Deutschland (H)