Automarkt 2022 Elektroautos haben ihren Marktanteil in Luxemburg weiter ausgebaut

Automarkt 2022  / Elektroautos haben ihren Marktanteil in Luxemburg weiter ausgebaut
Das letzte Mal, dass hierzulande in einem Jahr weniger Autos verkauft wurden als 2022, war im Jahr 1999 Foto: Editpress/Tania Feller

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Auch 2022 war nicht leicht für Autohändler. Nachdem ihr Absatz 2020 coronabedingt heftig eingebrochen war und die Verkaufszahlen sich 2021 nicht erholt hatten, sind sie im nun abgelaufenen Jahr 2022 noch weiter zurückgegangen. Zugelegt haben letztes Jahr jedoch die Verkäufe von Elektroautos.

In den meisten Jahren wächst in Luxemburg die Zahl der verkauften Autos. Seit 1999 werden hierzulande jährlich mehr als 40.000 Stück verkauft. Seit 2004 mehr als 45.000 pro Jahr. Ab 2016 dann über 50.000. Ein Rekord wurde 2019, mit 55.008 neu zugelassenen Autos, erreicht. Und dann kam Corona.

Im Jahr 2020 war es nicht gut gelaufen für die Branche. Ende Dezember 2020 standen nur 45.189 verkaufte Autos in den Büchern, ein Rückgang von satten 17,9 Prozent (oder 9.819 Autos), verglichen mit dem Vorjahr. Nach einem guten Jahresbeginn hatten die Autoverkäufer in den Monaten März, April und Mai mit dem Corona-Lockdown einen historischen Einbruch der Verkaufszahlen verbucht. In den Folgemonaten legten die Zahlen dann wieder zu, jedoch nicht genug, um den Einbruch der ersten Jahreshälfte wieder wettmachen zu können.

Wer damals erwartet hatte, dass sich die Zahlen 2021 wieder erholen würden, hatte sich getäuscht. Ein weiterer Rückgang von 1,8 Prozent (oder 817 Stück) auf 44.372 Autos wurde verbucht. Das letzte Jahr, in dem hierzulande weniger Autos verkauft wurden, war 2003. Hintergrund war in dem Jahr derweil nicht die Kauflust der potenziellen Kunden. Es waren Lieferkettenprobleme und Engpässe bei wichtigen Bauteilen wie Computerchips, die sich dramatisch auf die Produktion von Neuwagen ausgewirkt hatten. Infolgedessen konnten viele Liefertermine nicht eingehalten werden und wurden in einigen Fällen sogar um mehrere Monate überschritten.

Trotz Hoffnung auf Besserung der Lieferkettenschwierigkeiten hat sich die Lage für die Autohändler auch 2022 nicht verbessert. Insgesamt wurden in dem nun abgelaufenen Jahr nur noch 42.094 Autos verkauft, wie neue Zahlen von Statec zeigen. Das sind 2.278 weniger als 2021 und 12.914 Autos weniger als im Rekordjahr 2019. Das letzte Mal, dass hierzulande in einem Jahr weniger Autos verkauft wurden als 2022, war im Jahr 1999.

Wieder weniger Neuanmeldungen

Laut der Nachrichtenagentur Reuters war aus der Branche zu erfahren, dass der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise die Produktion auch 2022 weiter belastet hätten. Das Angebot sei auch hinter der Nachfrage zurückgeblieben. Die Autobauer können demnach noch eine Weile von den aufgestauten Aufträgen zehren. Auf längere Sicht rechnen Branchenexperten aber mit einem Nachfragerückgang, weil die hohe Inflation die Kaufkraft der Konsumenten dämpfen könnte.

Trotz des Rückgangs bei den Neuzulassungen insgesamt sind Zahl und Anteil der neu verkauften Elektroautos auch 2022 weiter stark gestiegen. Insgesamt 6.391 Elektroautos wurden 2022 hierzulande neu angemeldet. Das sind deutlich mehr als die 4.649 vom Vorjahr und fast dreimal so viele wie im Jahr 2020 (2.473 Elektroautos). Im Gesamtjahr 2019 waren nur 986 Elektroautos neu hinzugekommen.

Auch einige neue Rekorde wurden letztes Jahr beim Verkauf von Elektroautos verbucht: Im März wurden 717 Elektroautos neu zugelassen – so viele wie niemals zuvor in einem Monat. Zudem wurden in den Monaten November und Dezember 2022 erstmals in zwei Monaten hintereinander mehr Elektro- als Dieselautos verkauft.

In den letzten beiden Monaten des Jahres lag die Zahl der Neuanmeldungen von Elektroautos über der von Dieselautos
In den letzten beiden Monaten des Jahres lag die Zahl der Neuanmeldungen von Elektroautos über der von Dieselautos Foto: Christian Muller

Auch im Jahresvergleich sind die Wachstumsraten beachtlich. Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen ist erneut spürbar gestiegen. Im Gesamtjahr 2022 lag er bei 15,2 Prozent. Im Jahr 2021 waren es erst 10,5 Prozent. 2020 nur 5,5 Prozent – nach mageren 1,8 Prozent im Jahr 2019.

Rechnet man Fahrzeuge mit hybriden Antriebsarten hinzu, dann sind die Zahlen noch beeindruckender und steigen auf 43,4 Prozent aller Neuzulassungen. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 37 Prozent. 2020 waren es erst 19,8 Prozent – vor drei Jahren nur 7,8 Prozent. Insgesamt sind die Verkäufe von Autos mit hybriden Antriebsarten 2022, mit 11.876 Neuzulassungen, praktisch stabil geblieben.

Der Anteil der reinen Dieselfahrzeuge unter den Neuzulassungen ist derweil weiter gefallen, auf 21,2 Prozent. Im Vorjahr waren es 25,4 Prozent, 2020 noch deutlich höhere 36,8 Prozent. Auch der Anteil der Benziner unter den Neuzulassungen ist von 38 auf 34,6 Prozent weiter rückläufig.

Nur ein kleiner Anteil des Fuhrparks

Trotz dieser beachtlichen Wachstumszahlen stehen die Elektroautos bisher für einen geringen Anteil an der Automobilflotte des Landes. Von den insgesamt 439.837 Autos, die zu Beginn des Jahres 2022 in Luxemburg angemeldet waren, lag der Anteil der Elektroautos bei nur 1,94 Prozent. Das sind insgesamt 8.528 Fahrzeuge (Vorjahr: 4.444). Die Zahl der hybriden Fahrzeuge stand zu Beginn dieses Jahres für 4 Prozent der Automobilflotte der Luxemburger.

Den mit Abstand größten Teil des Luxemburger Autofuhrparks bilden derweil weiterhin Dieselfahrzeuge. Trotz eines erneuten Rückgangs um mehr als 10.000 Fahrzeuge (auf insgesamt 213.922 Stück) stehen sie für einen Marktanteil von 48,6 Prozent. Der Trend weg vom Diesel ist jedoch beachtlich: 2014 stand Diesel noch für 65,68 Prozent des gesamten Fuhrparks.

Unter den 42.094 Autos, die letztes Jahr neu angemeldet wurden, waren unter anderem sechs Rolls-Royce, 35 Bentley, 54 Maserati, 56 Aston Martin, 71 Lamborghini, 113 Ferrari, 146 Jaguar, 748 Tesla und 1.075 Porsche. Die am häufigsten neu angemeldeten Marken waren Volkswagen (4.964), Mercedes (4.044), Audi (3.798), BMW (3.750) und Peugeot (3.330).

Weiterführende Lektüre:

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Tankstellen: Eine Branche macht sich Sorgen um die Zukunft

„Grid X“ in Wickringen: Ein Zentrum für die Luxemburger Automobilbegeisterten

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Romain
12. Januar 2023 - 14.25

Würde der Staat keine Prämien auszahlen, würde der Verkauf sinken von E-Autos/Fahrräder.

Jeek
9. Januar 2023 - 15.52

An ech kâfe mer ower keen! Fuere weider mat mengem V8. E Genoss.

carlocoin
7. Januar 2023 - 10.48

So soll et sinn. Den ganzen Knowhow, den an Europa besteet an den, zu Autoen an aaner Gefierer, déi extrem spursam an leestungsfäheg sinn, gefuert huet soll elo emol op Null gesaat gin. Mir gin Aarmenhaus vun der Welt an den Spillball vun net grad zimperlechen Groussmuechten.

Phil
6. Januar 2023 - 21.30

"Ich bin jetzt 75... das Leben ist viel zu schön um es an einer schnöden Ladestation zu verplempern!" Walther Röhrl, mehrfacher Rallyeweltmeister und Europameister. Aber so einen Spruch versteht eine Automobilbanause wie Claude Turmes sowieso nicht...

Baerchen
6. Januar 2023 - 20.15

Brauch keen Mensch deen Elektro Schrott ??????

jean-pierre.goelff
6. Januar 2023 - 17.59

Akrobat schön...aber den Riesenstau auf der A31 kriegt ihr damit nicht weg!