Montag3. November 2025

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Fisaic-MusikfestivalEisenbahner musizieren gemeinsam für ein grenzenloses Europa

Fisaic-Musikfestival / Eisenbahner musizieren gemeinsam für ein grenzenloses Europa
Seit 1952: Gemeinsam für Europa. Deshalb am Freitag ein Konzert in Schengen, um die Freizügigkeit zu feiern. Foto: Editpress/Julien Garroy

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Musik kennt keine Grenzen. Das Fisaic-Festival 2025 bringt ab Donnerstag Eisenbahner-Musikgesellschaften aus fünf Ländern nach Luxemburg. Mit Konzerten, Hymnen und einem starken Zeichen für Europa.

In Zeiten, in denen wieder häufiger über Grenzkontrollen und nationale Abschottung diskutiert wird, tut es gut, auf etwas hinzuweisen, das Menschen verbindet: Musik. Das dachten sich wohl auch jene, die sich 1952 in Straßburg trafen, um den Grundstein für eine internationale Kultur- und Freizeitbewegung der Eisenbahner zu legen.

Die Fisaic („Fédération internationale des sociétés artistiques et intellectuelles de cheminots) vereint seither Konzerte, Ausstellungen, Chorfeste, Fotowettbewerbe und mehr. Mit dabei war von Anfang an auch die bereits 1949 gegründete Luxemburger UAICL („Union artistique et intellectuelle des cheminots luxembourgeois“), die seither unter anderem auch am Musik- und Gesangsfestival der Fisaic teilnimmt.

In diesem Jahr ist Luxemburg zum ersten Mal Gastgeber des Festivals – und treibende Kraft ist die UAICL. Ihr Präsident Guy Greivelding zeigt sich erleichtert: Eigentlich hätte das Festival schon 2020 stattfinden sollen. Dann kam die Pandemie.

Zum ersten Mal in Luxemburg

Ab Donnerstag dieser Woche kann Festivalleiterin Josée Faltz-Wilmes Musikgesellschaften aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz begrüßen. Luxemburg ist vertreten durch die „Chorales d’hommes réunies Luxembourg“, eine Vereinigung aus sechs Männerchören, darunter auch die „Chorale Albert Bousser“, die seit ihrer Gründung Mitglied der UAICL ist. Zur UAICL zählen neben Musikern auch Hobbyfotografen und Funkamateure.

Mit rund 250 Teilnehmenden verspricht das Festival klangvolle Tage. Der offizielle Auftakt findet am Donnerstag um 19.30 Uhr im „Casino syndical“ in Bonneweg statt – mit Begrüßungsreden von Josée Faltz-Wilmes, Guy Greivelding (in seiner Funktion als Fisaic-Vizepräsident), dem internationalen Fisaic-Präsidenten Kurt Neuwirth sowie Yves Baden (Direktor für Personal und Organisation bei der CFL). Natürlich darf auch die Musik nicht fehlen: Neben der Fisaic-Hymne erklingen der „Feierwon“ und weitere Stücke aus dem Repertoire grenzenloser Freundschaft.

Ein besonderes Highlight steht am Freitagvormittag auf dem Programm: Um 11.00 Uhr treffen sich die Delegationen am Dreiländereck in Schengen zu einer musikalischen Botschaft an Europa – „Grüße an Europa / Un bonjour à l’Europe“. Die Europahymne wird ebenso angestimmt wie der Dicks-Lentz-Marsch. Als musikalisches „Bonbon“ erklingt Verdis „Va, pensiero“ aus Nabucco – eine würdige Hommage an einen Ort, der wie kein zweiter für ein offenes Europa steht. „Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen, für den Vertrag von Schengen, für das grenzenlose Europa und für das Miteinander der Menschen“, so Guy Greivelding.

„Die Welt ist schön“

Am Freitagabend stehen jeweils um 20.00 Uhr drei Konzerte auf dem Programm: in der Kirche von Hesperingen, im Kulturzentrum Barblé in Strassen sowie im Kultursaal in Steinsel, wo unter anderem „Bella ciao“ auf dem Programm steht. Am Samstagvormittag erkunden die Gäste aus dem Ausland die Hauptstadt – inklusive Einblick in über 1.000 Jahre Landesgeschichte. Und vielleicht begegnen sie auch der von OGBL und LCGB organisierten Großdemonstration, die an diesem Tag stattfindet – eine Begegnung mit den Themen der Gegenwart.

Der Abschluss des Festivals wird am Samstagabend gefeiert – mit einem Galaabend ab 19.30 Uhr im „Casino syndical“ in Bonneweg. Auf dem Programm: Musik, wie sie zum Fisaic-Festival gehört. „Schau, was Liebe ändern kann“, „My Way“, „What a wonderful world“ oder „Die Welt ist schön“ – passende Töne für eine Begegnung, die von grenzenloser Freude an der Musik geprägt ist. Und was sagt man denen, die das belächeln? Ganz einfach: „Ja höret und schweiget.“

Zum Ausklang gestaltet der BSW-Männerchor Germania Opladen am Sonntag um 10.45 Uhr noch die Messe in der Pfarrkirche von Merl – ein letzter, feierlicher Akkord des diesjährigen Fisaic-Musikfestivals.

Alle Veranstaltungen sind gratis.

UAICL-Präsident Guy Greivelding und Festivaldirektorin Josée Faltz-Wilmes
UAICL-Präsident Guy Greivelding und Festivaldirektorin Josée Faltz-Wilmes Foto: Editpress/Hervé Montaigu