Den Auftakt der diesjährigen „Réunion européenne des étudiants luxembourgeois“ (REEL) in Straßburg bilden am Donnerstag drei Workshops. Der erste widmet sich den Chancen und Grenzen von KI im Studium. Im zweiten stehen die Aktivitäten der „Association des cercles d’étudiants luxembourgeois“ (ACEL) im Fokus: „Student für einen Tag“, die „Foire de l’étudiant“, die Studenten-Guides sowie die Präsenz der ACEL bei Infoveranstaltungen in den Sekundarschulen. Der dritte Workshop schließlich geht der Frage nach, wie sich attraktive Formate gestalten lassen, um Studenten wieder enger miteinander zu vernetzen.
Am Nachmittag folgen Präsentationen der REEL-Partner. Ziel ist es, den Austausch zwischen luxemburgischen Unternehmen und Studenten zu fördern. Nicht selten seien daraus bereits Praktika oder feste Arbeitsplätze hervorgegangen, heißt es.
Der Freitag steht ganz im Zeichen der „Entdeckungen“: Auf dem Programm stehen ein Besuch im Europäischen Parlament mit Gesprächen mit den Abgeordneten Charles Goerens (DP), Tilly Metz („déi gréng“) und Martine Kemp (CSV) sowie Besichtigungen einer Brennerei und eines Weinguts. Am Nachmittag lädt die traditionelle Rallye dazu ein, Straßburg entlang der Ill zu erkunden.
Studenten und Rente
Am Samstag erreicht die REEL ihren Höhepunkt: die „Journée politique“ im „Palais de la musique et des congrès“. Unter dem Titel „Prix flambants et retraites en danger – Un avenir prospère est-il toujours possible au Luxembourg?“ stehen neben Workshops und Plenarvorträgen zwei große Diskussionsrunden im Mittelpunkt.
Die erste dreht sich um die Rentenfrage. In einer Analyse der ACEL heißt es: „Das luxemburgische Rentensystem, das auf Umlage basiert, beruht auf einem fragilen Gleichgewicht zwischen Erwerbstätigen und Rentnern. Mit der demografischen Entwicklung und der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung stellt sich die Frage nach der Tragfähigkeit. Die Finanzierung könnte künftig komplexer werden – mit möglichen, unpopulären Reformen wie einer Anhebung des Rentenalters oder Leistungskürzungen. Da wir Studierende die Konsequenzen dieser Veränderungen am stärksten spüren werden, ist es unerlässlich, die Reformen aktiv mitzugestalten.“
Kaufkraft
Die zweite Diskussionsrunde gilt der Kaufkraft. Dazu erklärt die ACEL: „Inflation, ausgelöst und verstärkt durch aufeinanderfolgende Krisen – von der Covid-19-Pandemie über den Krieg in der Ukraine bis hin zu steigenden Energiepreisen – belastet die Haushalte. Zwar bietet Luxemburg mit der Lohnindexierung einen Schutzmechanismus, doch gleicht dieser die Kostensteigerungen nicht vollständig aus. Besonders wir Studierende, die als ‚Neue‘ auf dem Arbeitsmarkt ohnehin geschwächt sind, haben es schwer, Fuß zu fassen, wenn uns hohe Lebenshaltungs- und Immobilienpreise von Beginn an benachteiligen. Dieses Problem betrifft uns nicht nur in ferner Zukunft, sondern bereits jetzt, in unseren Universitätsstädten, wo die Lebenshaltungskosten massiv gestiegen sind. Eine stärkere Unterstützung der Studierenden ist dringend notwendig, um unsere Entwicklung zu aktiven und tragfähigen Mitgliedern der Gesellschaft nicht auszubremsen.“
An den beiden Diskussionsrunden beteiligen sich u.a. Gesundheits- und Sozialministerin Martine Deprez (CSV), die Abgeordneten Marc Baum („déi Lénk“), Djuna Bernard („déi gréng“) und Carole Hartmann (DP), OGBL-Präsidentin Nora Back, LCGB-Direktoriumsmitglied Christophe Knebeler, Statec-Direktor Tom Haas, Alexandra Waller (Chambre de commerce) sowie ACEL-Präsident Gianni Di Paoli. Erwartet werden zudem Premierminister Luc Frieden, Hochschulministerin Stéphanie Obertin und Luxemburgs Botschafter in Frankreich, Patrick Engelberg.
Den Abschluss bilden am Sonntag weitere Besichtigungen, bevor es zurück nach Luxemburg geht.
Weitere Informationen: www.reel.lu

De Maart

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