Ein Platz für Frieden: Am 9. Juni feiert die Gemeinde Contern den Abschluss der langwierigen und mitunter chaotischen Neugestaltung des Dorfzentrums. Ehrengast des Festes wird … Luc Frieden sein. Ihm zu Ehren wird ein Baum gepflanzt – durchaus üblich. Weniger üblich ist, dass gleich ein ganzer, nach ihm benannter Platz, eingeweiht wird. So soll Premierminister Frieden, der Bürger der Gemeinde ist, für seinen Einsatz fürs Land gedankt werden, heißt es in einer Mitteilung des CSV-LSAP-Schöffenrates.
Schön und gut, sagt Oppositionsrat Robert Axmann von der DP. Seine Fraktion hat in der letzten Gemeinderatssitzung gegen das Projekt gestimmt. „Nicht aus Prinzip, aber weil es zu früh ist. Hier läuft der Schöffenrat vor den Wagen. Wenn Luc Frieden eines Tages eine ordentliche Bilanz seines Schaffens vorlegen kann, dann darf ruhig ein Platz nach ihm benannt werden. Dann hat er unter Umständen auch einen größeren Platz verdient. Zum jetzigen Zeitpunkt, ein Jahr nach seinem Amtsantritt, finden wir das nicht gut. Das ist eine Praktik, die vielleicht in Diktaturen üblich ist, jedoch nicht hier bei uns.“
Vor gut einer Woche hatte die DP Contern ihrem Unmut bereits auf Facebook kundgetan. Man respektiere die Arbeit des Premierministers, sei aber der Meinung, dass die Benennung einer Straße oder eines Platzes eine posthume Würdigung der Verdienste sein solle.
Unseren Informationen zufolge habe sich auch der Koalitionspartner LSAP nicht gegen den Wunsch der CSV gewehrt. So steht der Schöffenrat um Marion Zovilé-Braquet entschlossen zur Idee. „Die Entscheidung ist eine Geste der Sympathie, sie ist nicht politisch motiviert“, so die Bürgermeisterin am Montag auf Nachfrage. So neu ist die Idee übrigens auch nicht. In der Gemeinde Contern gibt es bereits den nach dem vierjährigen Luxemburger Prinzen Charles benannten Park. In Schengen gibt es die rue Robert Goebbels und in Junglinster eine rue Jacques Santer. Und in Hesperingen ist der Festsaal für Großevents nach der ehemaligen Bürgermeisterin Marie-Thérèse Gantenbein benannt. Bei der Einweihung war die Geehrte mit dabei.
Wie auch immer, am kommendenn Sonntag, Muttertag und Tag der Europawahlen, lädt der Schöffenrat ab 11 Uhr zur offiziellen Einweihung des Platzes im Dorfkern ein.
De Maart

Die Gemeindevorsteher sollen sich ein Beispiel am Vatikan nehmen . Nur Verstorbene werden heilig gesprochen .
Soviel Personenkult hätte ich nicht erwartet. Dann fehlt nur noch eine schlechte Bronze von Cardot.