Sonntag23. November 2025

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Ein Lebensgefühl auf Rädern

Ein Lebensgefühl auf Rädern
Foto: Olivier Halmes

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Auch 27 Jahre nach Produktionsende lebt die Legende weiter. Rund 50 Citroën 2CV mit ihren Besitzern trafen sich an diesem Wochenende auf der „Toutschemillen“ bei Wiltz um ihren Lebensgefühl zu huldigen.

Am 27. Juli 1990 rollte im portugiesischen Mangualde der letzte produzierte Citroën 2CV  vom Band. Seit ihrer Vorstellung auf dem Pariser Autosalon im Jahre 1948 waren bis dahin knapp sieben Millionen Fahrzeuge der verschiedenen Modelle 2CV, 2CV Camionnette, Dyane, Acadiane sowie des Ablegers Méhari gebaut worden. Schon 1937 wurde der erste Prototyp entworfen, jedoch hatte der aufziehende Zweite Weltkrieg den Produktionsbeginn bis nach dem Krieg verschoben.

Auch wenn dies alles schon eine gewisse Zeit her ist, findet man die 2CV-Autos noch heute in freier „Wildbahn“. Sie tummeln sich „quietschfidel“ bei Ausfahrten und bei Treffen von Fans dieser einfachen Art des Fahrzeugbaus.

Reisegefühl der besonderen Art

Das Fahren einer Ente – wie das 2CV-Auto in Deutschland genannt wird – hat viel mit einer inneren Lebenseinstellung zu tun. Ein Fahrzeug zu benutzen, das weder schnell noch ohne technischen Schnickschnack auskommt, wirkt heute mit unserem hektischen und digitalisierten Lebenswandel wie aus der Zeit gefallen. So wie die Fahrzeuge sind dann auch ihre Besitzer. Es sei zum Beispiel „gemütlich“, in drei bis vier Tagen nach Italien runterzufahren, beschreibt ein deutscher 2CV-Fahrer auf dem Wiltzer Meeting das Gefühl, auf Reisen mit der Ente zu sein.

Das Wort „Gemütlichkeit“ wird auch bei den übrigen Teilnehmern des Treffens verwendet. Mit dem Zelt und ihren 2CV-Lieblingen waren sie auch in diesem Jahr zur „Toutschemillen“ gekommen. Ein schwerer Gewitterregen Freitagnacht konnte der guten Stimmung auf dem Zeltplatz keinen Abbruch machen. Als dann am Samstag die Sonne wieder strahlte, war ideales „Enten“-Wetter, um eine Ausfahrt ins schöne Ösling zu machen.

Aus Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg waren sie gekommen, um sich mit Gleichgesinnten zu treffen und auszutauschen. Viele der Teilnehmer kennen sich schon seit Jahren. Die weiteste Anreise angetreten hatte diesmal ein Paar aus Slowenien, das alleine 1.300 Kilometer mit seinem 2CV-Auto gefahren ist, um nach Wiltz zu kommen.

Olivier Halmes