In Vevey und Saarbrücken hat Edouard Kutter die Kunst der Fotografie studiert. Verheiratet und Vater zweier Kinder, widmete er sich konsequent der Fotografie. Sowohl das kunstvolle Porträt als auch das einfache Lichtbild und vor allem das Foto als Dokumentation der Zeitgeschichte, etwa des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens, beschäftigten ihn Zeit seines aktiven Lebens. In den letzten Jahren lebte er in Syren.
Eigentümer der bestens bekannten Kunstgalerie „kutter & giorgetti“, empfing er als Fotograf nicht nur Kunden in seinem an anderer Adresse gelegenen Atelier, sondern nutzte diese Galerie vor allem für Ausstellungen. Er brachte als Verleger auch zahlreiche Fotobände heraus, sorgte demnach für eine breitere Ausstrahlung seines Mediums, das seinerzeit nicht digital, sondern mit Zelluloidfilm und Entwicklung in der Dunkelkammer genutzt wurde. Sein Ruf reichte weit über die Luxemburger Landesgrenzen hinaus, auch genoss er ab 1966 den Status als Hoffotograf, kurzum, die großherzogliche Familie verdankt einen Großteil ihres Archivs seinem Talent.
Er trat damit in die Fußstapfen seines Vaters Edouard Sr., der 1887 geboren und 1978 verstorben ist. Dieser hatte neben Malerei auch Fotografie studiert und wirkte später als Fotograf. Sein jüngerer Bruder Joseph Kutter war der bereits erwähnte bekannte Luxemburger Maler. Edouard Sr. stand seinerseits nach der Berufung durch die damalige Großherzogin Marie-Adélaïde ab 1918 an der Seite der großherzoglichen Familie, sodass er in bewegten Jahren geschichtlich interessante Lichtbilder schaffen konnte.
Edouard Kutter reiht sich in die Riege der Luxemburger Fotografen ein, die stets mit der Kamera unterwegs waren, um das Geschehen des Landes, seine Landschaften und das sich entwickelnde Wirtschaftsleben zu erfassen. So hinterließ er mehr als 200.000 Fotos. In anderen Beiträgen zu seinem Tod wurde sowohl auf das Nationalarchiv als Hüter des Nachlasses als auch auf seine beeindruckende Schenkung an die „Stater Fotothéik“ verwiesen. Die Stadt Luxemburg verfügt bekanntlich über ein immenses Fotoarchiv. Regelmäßig kommen Arbeiten daraus in den Publikationen der Hauptstadt vor, auch wurde mittels Ausstellungen einiger Pioniere gedacht. Das Werk von Edouard Kutter Jr. dürfte demnächst im Ratskeller des Cercle Municipal zu Ehren kommen. Seiner Familie drücken wir unser aufrichtiges Beileid aus.
De Maart
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