SanemEin Blick hinter die Kulissen der WSA

Sanem / Ein Blick hinter die Kulissen der WSA
In Sanem werden vor allem Militärfahrzeuge und Luftfahrtzubehör der US Air Force gelagert Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Luxemburg ist für die US Air Force ein wichtiger Standort in Europa: 80 Prozent ihres Reservematerials wird bei der WSA gelagert. Davon konnten sich am Donnerstag Chamber-Präsident Fernand Etgen und US-Botschafter Thomas Barrett ein Bild machen. 

Die „Warehouses Services Agency“ in Sanem, kurz WSA, gehört zwar längst dem Luxemburger Staat, doch sind die Verbindungen zu den Vereinigten Staaten immer noch eng: Hauptkunde der Gesellschaft am „Uerschterhaff“ ist nach wie vor die US Air Force. 85 Prozent ihres Reservematerials haben die amerikanischen Luftreitkräfte in den Hallen der WSA untergebracht. Damit ist das Areal das größte Lager dieser Art in Europa.

Mehr als 200 Angestellte arbeiten heute in dem Unternehmen, das sich hauptsächlich der Lagerung, dem Unterhalt und der Reparatur des militärischen Materials widmet. Waffen sind allerdings nicht in Sanem untergebracht. Auch Munition darf nach dem Abschluss des Abkommens zwischen Luxemburg und Washington im Jahre 1978 nicht mehr auf dem Areal gelagert werden.

Davon konnte sich am Donnerstag Chamber-Präsident Fernand Etgen mit den Mitgliedern der Verteidigungskommission und Vertretern der Luxemburger Armee überzeugen, die dem Lager gemeinsam mit dem neuen US-Botschafter Thomas Barrett einen Besuch abgestattet haben. Bei ihrer Führung durch die unterschiedlichen Bereiche der Anlage stach vielmehr eine breite Palette an Ausrüstungsmaterial und Fortbewegungsmitteln ins Auge.

US-Botschafter Thomas Barrett und Chamber-Präsident Fernand Etgen haben bei der Gelegenheit auch über den Krieg in der Ukraine gesprochen
US-Botschafter Thomas Barrett und Chamber-Präsident Fernand Etgen haben bei der Gelegenheit auch über den Krieg in der Ukraine gesprochen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Neben einfachem Werkzeug, Generatoren, Baumaschinen, Militärfahrzeugen und Luftfahrtzubehör der US-Streitkräfte sind auf dem weiten Areal auch beschlagnahmte Fahrzeuge und größere Asservate der Luxemburger Staatsanwaltschaft untergebracht. Außerdem gehört auch die Luxemburger Armee zu den Kunden der WSA, die nach den Regeln einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung Luxemburger Rechts geführt wird.

Hervorragende Partnerschaft

Am Rande seines Besuches würdigte Chamber-Präsident Etgen das Vertrauen der US Air Force in den Standort am Uerschterhaff. Für Luxemburg sei es eine Ehre, seine Alliierten auf diesem Weg unterstützen zu können. Die WSA sei ein konkreter Beweis für die hervorragende Partnerschaft zwischen beiden Ländern, so der „Erste Bürger des Landes“. „Russlands illegaler Angriff auf die Ukraine hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen NATO-Alliierten noch verstärkt werden muss. Gleichzeitig muss das strategische Konzept des Militärbündnisses angepasst werden, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden“, betonte Etgen.

US-Botschafter Barrett bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die Luxemburger Unterstützung. Die WSA sei ein wichtiger Beitrag des Großherzogtums zur kollektiven Bemühung der NATO. Sie sei ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Ziele, die sich die NATO-Mitgliedstaaten beim Gipfeltreffen 2014 in Wales gesetzt haben. Zur Erinnerung: Jedes Land hat sich dazu verpflichtet, mindestens zwei Prozent des BIP in Verteidigungsausgaben zu investieren. Luxemburg liegt augenblicklich bei 0,6 Prozent und ist damit Schlusslicht unter 30 Mitgliedstaaten. (ham)