Samstag1. November 2025

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Nach ProtestenEhemalige Richterin soll Nepal übergangsweise regieren

Nach Protesten / Ehemalige Richterin soll Nepal übergangsweise regieren
Die neu gewählte Premierministerin der Übergangsregierung Nepals, Sushila Karki (Mitte), kommt am 13. September 2025 im National Trauma Center Hospital an, um Opfer zu besuchen, die bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften verletzt wurden. Foto: AFP

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Nach den gewaltsamen Protesten und dem Rücktritt des Ministerpräsidenten steht Nepal vor einem politischen Umbruch. Eine Ex-Richterin soll nun dem Land Ruhe bringen.

Nach den gewaltsamen Protesten in Nepal übernimmt die frühere oberste Richterin Sushila Karki übergangsweise die Regierungsverantwortung. Präsident Ram Chandra Paudel habe die 73-Jährige zur Interimsregierungschefin ernannt, teilte ein Sprecher des Staatsoberhaupts in Kathmandu mit. Sie wurde nach Berichten lokaler Medien noch am Abend vereidigt. Erst am Dienstag hatte sich Ministerpräsident Khadga Prasad Sharma Oli dem Druck der Demonstranten gebeugt und war zurückgetreten.

Erstmals leitet Frau Regierungsgeschäfte in Nepal

Mit Karki wird erstmals in dem Himalaya-Staat eine Frau die Regierungsgeschäfte leiten. Die nächste Parlamentswahl soll innerhalb von sechs Monaten stattfinden.

Auf die ehemalige Vorsitzende Richterin am Obersten Gerichtshof hatte sich Paudel mit Teilnehmern der Protestbewegung verständigt. Auch habe er sich mit anderen Vertretern der Zivilgesellschaft und den Anführern der wichtigsten Parteien über die Nachfolgeregelung beraten, sagte der Sprecher. Karki ist in dem Land auch als langjährige Kämpferin gegen Korruption bekannt.

Eine Sperrung von etlichen Social-Media-Plattformen vor rund anderthalb Wochen hatte in Nepal Zehntausende, meist jüngere Menschen auf die Straße getrieben. Die Regierung wollte die Dienste mit dem Verbot zwingen, sich registrieren und unter staatliche Aufsicht stellen zu lassen. Der Schritt rief jedoch starke Kritik hervor. Die Demonstranten prangerten zudem weit verbreitete Korruption und Vetternwirtschaft an. Im Zuge der politischen Unruhen kamen nach Angaben der Polizei mindestens 51 Menschen ums Leben.