90 Aussteller und Händler präsentieren am Wochenende anlässlich der Mineralexpo in den Ausstellungshallen auf dem Kirchberg ihre schönsten Schätze aus dem faszinierenden Reich der Mineralien und Edelsteine. Vor allem sind es die vielfältigen Formen und Tönungen der Kristalle und Mineralien aus aller Welt und sogar Meteoriten, die die Besucher in ihren Bann ziehen. Zweifelsohne verzaubert der Saphir, der König unter den Edelsteinen, mit seinem funkelnden Aussehen, seiner strahlenden Farbkraft und geschmeidigen Eleganz Jung und Alt.
In Luxemburg verpasst Markus Schanz, Edelsteinschleifer aus Rambrouch, den Trommelsteinen den richtigen
Schliff und bringt die Edelsteine zum Leuchten. Er bezeichnet sich selbst als Künstler. In seine Kreationen fließen neben Edelsteinen als Elemente auch Holz, Metalle und Beton ein. Sogar das Atelier sowie der Verkaufsstand für Mittelalter- und Hobbymärkte, Oktav oder Weihnachtsmarkt sind Eigenkreationen.
Der Künstler, Jahrgang 1965, ursprünglich ausgebildet als Betonwerkstein- und Terrazzo-Baumeister, arbeitete
lange Jahre in diesem Bereich. Erstmals in Kontakt mit Edelsteinen kam Schanz bei der Herstellung eines
Mosaiks, bestehend aus Spezialbeton und Edelsteinen. Der Endschliff, sprich eine tadellos glatte und
glänzende Fläche, sieht einer Marmorplatte zum Verwechseln ähnlich.
Seine Erfahrungen aus der Verarbeitung von Beton und Stein sind eine der wichtigsten Grundlagen als
Edelsteinschleifer. Doch mit Erfahrung alleine ist es nicht getan, vielmehr bedarf es eines regelrechten Maschinenparks bestehend aus Sägen, Bohrern, Schleifmaschinen jeglicher Art und Handwerkzeugen. Das Besondere an den Gerätschaften sind die Anschaffungspreise. Alle Schleifscheiben, Bohrer und Sägeblätter sind mit Diamanten bestückt, um sich durch die harten Gesteinsarten durchzuarbeiten.
Letztendlich, und das sind die wichtigsten Zutaten im Beruf, bedarf es einer gehörigen Portion an Fingerfertigkeit, Geduld und vor allem peinlicher Sorgfalt. Letzteres aus gutem Grunde, denn wenn man Kratzer oder Unreinheiten durch unsauberes Arbeiten übergeht, werden die Kratzer immer tiefer, so der Edelsteinschleifer.
Die Sorgfalt beginnt beim Beschaffen der Steine. Im Laufe der Jahre hat Markus Schanz einen großen
Freundeskreis, in der Edelsteinwelt als Familie bezeichnet, aufgebaut. Dank der persönlichen Kontakte zu
Minenbetreibern aus aller Welt, aber auch durch den Besuch der größten Messen kann der Künstler heute mit
Stolz auf eine schöne Sammlung an Raritäten blicken. Ob ein Stein bearbeitet werden kann, hängt letztendlich
von der Materialprüfung ab. Jeder Stein wird durchleuchtet, um Einschlüsse oder Risse frühzeitig zu
erkennen. Im schlimmsten Fall zerbricht der Edelstein bei der Bearbeitung, je nach Beschaffungspreis kann
dies sehr schmerzhaft sein, so Schanz.
Computergestützte Analysegeräte inklusive CNC-Fräser zur Herstellung schönster Schmuckstücke oder gar
kleinen Statuen aus Edelsteinen vereinfachen die Fertigung und ermöglichen eine Serienherstellung. „Aber
dies ist nicht meine Welt, ich liebe das Handwerk, das Unikat. Und das wissen auch meine Kunden sehr zu
schätzen“, sagt der Rambroucher. Er würde mit der Computertechnik auch nicht mehr klarkommen. „Jeder Stein ist einzigartig, und dieser muss auch entsprechend bearbeitet werden, wohlverstanden
von Hand“, unterstreicht Schanz.
Mit Wehmut blickt Schanz auf eine negative Entwicklung in der Schmuckherstellung. Im asiatischen
Raum, in großen Fabriken, facettierten Schleifer die schönsten Edelsteine etwa für Juweliere oder den
Großhandel, und dies zu Dumpingpreisen bei Löhnen von unter 2 Euro/Tag. Da kann hier in Europa kein
Edelsteinschleifer mithalten, sagt Schanz. Eine zusätzliche negative Entwicklung auf den Märkten breite sich ebenfalls aus China kommend aus: Die Chinesen kaufen zu horrenden Preisen die Edelstein-Vorräte der Welt auf und treiben so die Preise der Roh- und Trommelsteine massiv nach oben, erklärt der passionierte Edelsteinschleifer.
Infos zur Expo
Öffnungszeiten:
Samstag 10.00-18.00 Uhr
Sonntag 10.00-18.00 Uhr
Ort: Luxexpo, Halle H2
Eintrittspreise:
8€/Tag
12€/zwei Tage
15€/Tag, Eintrittskarte + zertifizierter SARS-CoV-2-Test
19€/zwei Tage + 1 zertifizierter SARS-CoV-2-Test
Unter 16 Jahren: freier Eintritt
De Maart
















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