„Derzeit läuft alles schief. Das Team ist frustriert, ich bin frustriert. Drei von den fünf Spielen hätten wir für uns entscheiden können. Auch heute haben wir alles gegeben und ordentlich gespielt, aber Esch hatte das Quäntchen Glück und wir stehen erneut mit leeren Händen da“, offenbarte Résidence-Coach Stipanovic nach dem Spiel. In der Tat, die Gemütslage in Walferdingen ist gedrückt. Präsident Alain Weins bestätigte, dass Topscorer Leon Ayers in die USA zurückgekehrt ist und nicht mehr für seinen Verein auflaufen wird. Man hofft, dass Ersatz Malek Green, der sich sofort im ersten Spiel gegen Mamer verletzte, nach der Länderspielpause wieder einsatzfähig ist. Dazu hat sich Raul Birenbaum zurückgemeldet.
In einem seltsamen ersten Viertel spiegelte sich die derzeitige Lage wider. Die zehnminütige effektive Spielzeit war gefühlt schon nach zwölf Minuten vorbei. Das Spiel war hektisch, mit etlichen erfolglosen Fast-breaks und kaum Unterbrechungen. „Es war insgesamt ein kurioses Spiel mit einem chaotischen Beginn, eigentlich gar kein typisches Basket-Esch-Spiel“, bemerkte Esch-Coach Mériguet. Der Franzose sah, wie sein Team sich von der Hektik anstecken ließ und defensiv weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Bibbs und McDaniel hatten ungewöhnlich viele Freiheiten und folgerichtig lag Esch nach dem ersten Viertel mit 24:20 in Rückstand.
„Mental schwer zu verdauen“
Mériguet musste zwar ohne Clancy Rugg (Hüfte) auskommen, ließ dies aber nicht als Ausrede gelten. „Bei Walferdingen fehlte Green, das hat sich ausgeglichen. Vor dem Spiel habe ich meinen Jungs gesagt, dass unser Augenmerk Billy (McDaniel), Oli (Vujakovic) und Bibbs gelten sollte. Das ist nur sporadisch gelungen. Wir müssen konstanter spielen, wenn wir in den Play-offs weit kommen möchten.“ Ein defensiv besseres zweites Viertel schickte die Escher mit einem 49:42 in die Kabinen, aber die Führung war im dritten Abschnitt schnell verflogen, als ein Vujakovic-Korbleger für den 59:59-Ausgleich sorgte (25’).
Keines der beiden Teams konnte sich anschließend absetzen und die Partie stand auf Messers Schneide. Das Walferdinger Scoring-Trio um Kapitän Vujakovic warf alles in die Waagschale. Die Escher stemmten sich durch Nelson und vor allem Thomas Grün, der erneut viel Verantwortung übernahm, dagegen. Beim Stand von 88:90 (39’) sprang ein Dreierversuch von Rückkehrer Birenbaum vom Korbrand ab und Esch blieb in den letzten 60 Sekunden von der Freiwurflinie fehlerfrei.
Walferdingen taumelt momentan und Stipanovic weiß, dass ein Erfolgserlebnis vonnöten ist. „Es wäre ungemein wichtig, vor den Play-offs wieder in die Erfolgsspur zu kommen, denn mental ist diese Serie schwer zu verdauen.“
Statistik
„T“-Bestnote: Thomas Grün (Basket Esch)
Viertel: 24:20, 18:29, 29:25, 21:22
Walferdingen: McDaniel 31, Vujakovic 27, Bibbs 23, Birenbaum 6, Muric 4, Jarnjak 1, Saldana 0
Esch: Grün 25, Nelson 24, Milton 16, Ramos 15, Monteiro 12, Cornu 2, Thill 2
Schiedsrichter: Dotsenko/Greisch/Stasiuk
Zuschauer: 110 zahlende
De Maart
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