Erleichterung: Es war das Spiel, vor dem man im Ettelbrücker Lager vor dieser Finalserie sicherlich am meisten Respekt hatte: das erste Auswärtsspiel am Mittwoch in Düdelingen. Denn dass die Etzella die Spiele unter der Woche nicht sonderlich mag und gerade hier verwundbar ist, das haben die letzten Jahre immer wieder gezeigt. So ging etwa auch die erste Saisonniederlage gegen Steinsel im Dezember auf ein solches Wochenspiel zurück. Die zweite Finalpartie sollte dann, aus Ettelbrücker Sicht, das befürchtet hart umkämpfte Duell werden, bei dem man über weite Strecken in Rückstand lag. Umso größer war die Erleichterung bei den Spielern von Trainer Gavin Love, dass sie die Partie in den letzten drei Minuten dann doch noch einmal drehen konnten. Dem Selbstvertrauen tut ein solcher Erfolg immer gut.
Moral: Lange hatte der T71 seinen Gegner am Mittwoch am Rande einer Niederlage. Doch anstatt die Serie auf 1:1 auszugleichen und das Momentum auf seine Seite zu ziehen, steht man in der „Forge du Sud“ nun mit dem Rücken zur Wand. Dass es nicht einfach ist, eine solche Partie zu verkraften, das scheint klar zu sein. Zu verlieren haben Christopher Jack und seine Teamkollegen aber auch nichts mehr. Und im Halbfinale gegen Steinsel hatten viele die Düdelinger bekanntlich auch schon abgeschrieben.
Heimvorteil: Bei der Etzella kann man bei einem Heimvorteil auch tatsächlich von solch einem reden. In dieser Saison sind sie zu Hause nämlich noch ungeschlagen und zeigten gerade hier ihre offensive Dominanz. In elf von 14 Heimspielen erzielten Philippe Gutenkauf und Co. mehr als 90 Punkte. Beste Voraussetzungen also für einen Titelgewinn am Samstag.
5:0: Fünfmal standen sich Ettelbrück und der T71 in dieser Saison bereits gegenüber. Und jedes Mal ging das Team aus der Pattonstadt als Sieger vom Platz. Sowohl in den beiden Begegnungen der regulären Saison (93:81 und 94:86) als auch im Pokalachtelfinale (84:71), sowie in den bisherigen beiden Partien der Finalserie (97:71 und 92:86).
Erfahrung: Es war zweifelsohne auch die Routine, die der Etzella am Mittwoch zugutekam. Mit Ausnahme von US-Profi Quatarrius Wilson, der gerade mal „erst“ 28 Jahre alt ist, haben alle anderen eingesetzten Spieler schon ihre 30 Jahre auf dem Buckel. Der Altersdurchschnitt der ersten sechs Etzella-Spieler beträgt dann auch 30,3 Jahre.
Foultrouble: Die Offensivpower von JICL-MVP Philippe Gutenkauf und Etzella-Profi Jimmie Taylor im Zaum zu halten, ist alles andere als einfach und geht somit nicht selten auch auf das Fehlerkonto. Hier kamen die T71-Spieler am Mittwoch im letzten Viertel in arge Bedrängnis, was Ettelbrück am Ende dann in die Karten spielte. Auch in der ersten Partie hatte der T71, nach dem Ausscheiden von Profi Gibbs, der mit seinem zweiten technischen Foul vom Feld musste, keine Argumente mehr, um gegen den besten Angriff der Liga bestehen zu können.
Dreier: Will Düdelingen gegen Ettelbrück bestehen, müssen auch die Distanzwürfe, so wie gegen Steinsel, sitzen. Im zweiten Duell waren es auch die Dreier von Colbert und Jack, die es dem T71 ermöglichten, lange Zeit in Führung zu liegen.
Gutes Omen: Zum letzten Mal krönte sich die Etzella im Jahr 2019 zum nationalen Basketballmeister. Damals hieß der Finalgegner ebenfalls Düdelingen. Vielleicht ja ein gutes Omen für das Team aus dem Norden.
Das Fragezeichen: Viel wurde bereits im Vorfeld der zweiten Partie darüber spekuliert, ob Brandon Randolph vielleicht schon am Mittwoch für den T71 auflaufen würde. Über die Möglichkeiten eines Comebacks des Düdelinger Profis während der Finalserie wurde schon häufiger geredet. Es ist jedenfalls das große Fragezeichen vor dem dritten, möglicherweise schon letzten Duell. Mit einem Randolph, der weitestgehend fit ist, würden die Voraussetzungen jedenfalls ändern. Denn über die Wichtigkeit ihres Spielmachers, des Dreh- und Angelpunkts des T71-Spiels, muss man nicht mehr reden.
Programm
Play-off-Finale („Best of five“):
1. Spiel:
Ettelbrück – Düdelingen 97:71
2. Spiel:
Düdelingen – Ettelbrück 86:92
3. Spiel:
Am Sonntag:
17.00: Ettelbrück – Düdelingen
4. Spiel (falls nötig):
Mittwoch, 30. April:
20.30: Düdelingen – Ettelbrück
5. Spiel (falls nötig):
Samstag, 3. Mai:
20.30: Ettelbrück – Düdelingen
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