Erstes Quartal 2021Die Immobilienpreise bleiben auf Rekordjagd – neue Zahlen von Statec

Erstes Quartal 2021 / Die Immobilienpreise bleiben auf Rekordjagd – neue Zahlen von Statec
Wer im März 2020 für 500.000 Euro eine Wohnung gekauft hat, der konnte bereits ein Jahr später, im März 2021, einen Wertzuwachs von 85.000 Euro verbuchen Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Es sprengt fast die Vorstellungskraft, und doch … In den ersten drei Monaten des Jahres 2021 sind die Immobilienpreise im Großherzogtum noch schneller gestiegen als bisher. Sie liegen aktuell 17 Prozent über denen vom Vorjahreszeitraum.

Noch vor zwei Tagen hatte Luxemburgs statistisches Institut Statec eine Studie vorgelegt, laut der die Immobilienpreise hierzulande 2020 schneller gestiegen sind, als sie es, den Fundamentaldaten zufolge, hätten tun sollen. Das Institut gab an, für dieses Jahr mit einer geringeren Zuwachsrate bei den Immobilienpreisen zu rechnen. Im Schnitt wurde 2020 ein Anstieg der Preise für Wohnimmobilien um 14,5 Prozent gemessen. Ein neuer Rekord. Im Vorjahr 2019 hatte die Steigerung 10,1 Prozent betragen. 2018 waren es erst 7 Prozent. Im Jahr 2014 hatten die Preise lediglich um 4,4 Prozent zugelegt.

Doch die Rekordjagd ist scheinbar noch nicht vorbei. Am Donnerstag hat Statec die Zahlen für die Preisentwicklung im ersten Quartal 2021 (Januar bis März) bekannt gegeben. Wer erwartet hatte, dass die Preissteigerungen zurückgehen würden, der wurde enttäuscht. In den drei ersten Monaten des Jahres 2021 sind die Preise für Wohnimmobilien so schnell in die Höhe gesprungen wie noch niemals zuvor – um satte 17 Prozent, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. 

Am deutlichsten sind die Preise für Häuser in die Höhe geschnellt (um 20,5 Prozent). Leicht weniger stark zugelegt haben die Preise für Apartment-Wohnungen (ein Plus von 15,2 Prozent). Bereits bestehende Wohnungen sind schneller im Preis gestiegen (um 18,1 Prozent) als Neubauten (14,9 Prozent).

Der Preis für eine durchschnittliche Appartement-Wohnung ist von 616.331 Euro (im Dezember 2020) auf 641.341 Ende März 2021 gestiegen. Vor einem Jahr, im März 2020, hatte sie „erst“ 565.170 Euro gekostet. Wer sich eine neue Apartment-Wohnung leisten will, der muss aktuell im Schnitt 736.938 Euro auf den Tisch legen. Vor einem Jahr waren es noch 606.013 Euro.

Der Anteil der Besitzer geht zurück

Die Mehrheit der Luxemburger Haushalte ist mit den Wertsteigerungen im Schlaf reicher geworden. Im Schnitt sind hierzulande 70,9 Prozent der Haushalte Besitzer der eigenen Wohnung (2019). Das ist jedoch bereits weniger als 2007, als noch 74,5 Prozent Besitzer der eigenen vier Wände waren. Wer keinen Immobilienbesitz hat, für den machen die Preissteigerungen den Erstkauf derweil immer schwieriger. „Geld sparen, um sich später eine Wohnung“ leisten zu können, ist heute nicht mehr möglich. Der Durchschnittsverdiener müsste hierzu deutlich mehr Geld zur Seite legen, als er in einem Jahr verdient

In Zukunft dürfte die Nachfrage nach Wohnraum nicht einbrechen. Seit Februar 2020 sind hierzulande 10.726 neue Arbeitsplätze entstanden. Allein im Monat Mai wurden 2.815 neue Jobs geschaffen. Die Zahl der zum Kauf angebotenen Wohnungen ist derweil geschrumpft: Im ersten Quartal 2021 hat die Immobilienplattform Immotop, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, 6,6 Prozent weniger Anzeigen für Häuser und 10,8 Prozent weniger Anzeigen für Apartment-Wohnungen gemessen, wie sie vor kurzem in einer Pressemeldung mitgeteilt hatte.

Weiterführende Lektüre: Die Situation auf dem Wohnungsmarkt wird immer angespannter: Um die Interessen von 160 Personen zu schützen, müssen Tausende das Großherzogtum verlassen

Alice frohnert
1. August 2021 - 4.30

Luxemburg versagt auf ganzer Linie....völlig unfähige Regierung....ist nicht in der Lage, solide wohnungen zu bauen und für normale Mieten anzubieten. Ein völlig kaputtes und korruptes Land..Normalerweise müsste man Geld bekommen, dass man in dieser Region arbeiten muss...Luxemburg ist sehr spießig, zu konservativ und sehr provinziell....man ist gezwungenermaßen in dieser Region...sehr eng, sehr kleiner horizont......nicht zu empfehlen..

grenzgegner
1. Juli 2021 - 0.17

Es wäre interessant, zu erfahren, wer denn so konkret an den horrenden Mieten oder Verkaufserlösen verdient. Sind das primär Gesellschaften, Körperschaften, Unternehmen oder Privatpersonen? Wer kann überhaupt noch für dermaßen überteuerte Wohnungen zahlen? Wie viele, offensichtlich höchst kapitalkräftige Investoren kaufen gehäuft Immobilien, offenbar als Kapitalanlage? Jeder klagt zwar, aber es gibt keine konkreten, wirklich hilfreichen Maßnahmen. Warum nicht? Abgesehen von maßlos überzogenen Verkaufspreisen/ unmöglichen Mieten gibt es andere Gründe für die Wohnungsknappheit. Wieso wird immer mehr Wohnraum zweckentfremdet an Firmen vermietet, die dort Büros einrichten? Werden jene, die Büros statt Wohnungen in ihrem Eigentum bevorzugen, entsprechend steuerlich zur Kasse gebeten? Wieso gibt es, z.b. in der Hauptstadt, jahrelange Leerstände von Wohnungen, hier und da sogar ganzer Gebäude? Was wird gegen Spekulation getan? Gut, man kann natürlich den Standpunkt einnehmen, dass das unumschränkte Verwendungsrecht des privaten Eigentums unantastbar ist. Dann sollte man in der Politik so ehrlich sein, zuzugeben, dass die Beseitigung der Wohnungsnot kein politisches Ziel ist.

Leila
26. Juni 2021 - 21.24

Wieviel m² haben besagte durchschnittliche Appartements? Aufschlussreicher wäre die Angabe des m² -Preises.

Studio
25. Juni 2021 - 8.52

Den Wunnéngschaos geet monter virun. Verdingen vun gëllene Nuesen ass Tromp, ëtt geschidd dreimol neischt,keen vun deenen Bonzen deet deem aaneren wéh,alles dréckegen politëschen Sch..ss.

de Prolet
25. Juni 2021 - 8.45

Immer wieder die gleiche Feststellung, immer wieder deselbe Leier aber konkret geschieht nichts.