Es war ein weiter Weg bis zu diesem Resultat. „Endlich konnten wir da weitermachen, wo der Covid-Virus uns ausgebremst hatte. Zwei lange Jahre mit nur sehr wenigen Spielen, nun konnten wir endlich die begonnene Arbeit wieder fortsetzen. Und die geht in Richtung eines Turniers, wo es für uns wieder um Medaillen geht. Ich denke da an die JPEE oder die Europameisterschaft der Kleinen Staaten“, sagt Trainer Pompiliu Dascalu. Die Kampagne war eigentlich nur eine Zwischenetappe dorthin. „Die Mannschaft ist noch relativ jung und es obliegt uns, noch weitere junge Talente einzubauen und weiterzuentwickeln.“
Der Verband hatte wenige Ziele gesetzt und dem Trainergespann vertraut. Erwartet hatte man aber mindestens zwei Siege, gegen die schlechter eingestuften Isländer. „Dies ist uns gelungen, und zwar ohne einen einzigen Satz in zwei Spielen abzugeben“, so der Kapitän Chris Zuidberg, „aber wichtiger ist zu sehen, dass wir uns stetig von Spiel zu Spiel gesteigert haben und mit einer vielleicht nicht so erwarteten Leistung gegen Montenegro abschließen konnten.“
Dascalu war sich bewusst, dass sein Team das Leistungspotenzial besitzen würde, dies zu vollbringen, wenn es an sich glauben würde. „Wir sind auf dem richtigen Weg, dies haben wir sowohl in den Trainingseinheiten als auch während der Spiele gesehen. Um noch mehr zu erreichen, fehlt wohl momentan noch die nötige Erfahrung bei einigen jungen Spielern. Mit mehr Routine werden wir auch noch öfters Sätze in der Money-Time für uns entscheiden“, so der Trainer weiter. „Wichtig wird in Zukunft auch eine längere Vorbereitung sein, mit allen Spielern an Bord.“ Natürlich ist der Trainer stolz auf seine Spieler, doch mehr noch hofft er, „dass die Spieler selbst stolz auf das Geleistete sind und realisieren, welches Potenzial in ihnen noch schlummert und nur darauf wartet, freigesetzt zu werden.“
Profi Zuidberg in der Vaterrolle
Auf die Frage, wie Dascalu seine Mannschaft beschreiben würde, fallen nur Wörter wie Bereitschaft, Entschlossenheit, Verbundenheit, Motivation, Freundschaft, Stimmung, um nur einige zu nennen. Da der Dienstälteste, Gilles Braas, über weite Strecken unabkömmlich war, übernahm Chris Zuidberg sowohl die Kapitänsbinde als auch die „Vaterrolle“ in der jungen Mannschaft. Zuidberg ist zurzeit der einzige Profi und kann sich dank der Unterstützung des Staates – er ist Sportsoldat – ganz auf seine Karriere konzentrieren.
„Ohne diese Unterstützung wäre dies sicher nicht möglich und so versuche ich, meinem Arbeitgeber durch gute Leistung auf dem Spielfeld etwas zurückzugeben“, so Zuidberg. „Meine Rolle in der Nationalmannschaft ist unter anderem, in den schwierigen Phasen beruhigend auf die anderen Spieler einzuwirken und ich muss sagen, sie haben es mir sehr leicht gemacht. Wenn die Stimmung so super ist wie in unserem Team, sind kleinere Probleme schnell aus der Welt geschafft. Wir haben viel Spaß, wissen aber auch, wann Konzentration und damit Seriosität verlangt wird. Darum brauche ich auch nie den ‚Chef’ heraushängen zu lassen.“
Problemlos wurde auch Braas in den beiden letzten Spielen wieder integriert: „Ich war eigentlich ‚gefühlt’ nie weg und die Stimmung im Team hat es mir auch leicht gemacht, zurückzukommen. Ich hatte auch das Glück, dass ich trotz Trainingsrückstand den Draht zu den anderen Spielern gleich fand. Hier waren die Trainer eine große Hilfe, sie haben uns hervorragend auf den Gegner eingestellt. Unsere Aufgabe ist es, die vorgegebene Taktik einzuhalten und wenn dies so gut klappt wie gegen Montenegro, dann vergisst man auch die aufkommende Müdigkeit, dann rücken die Leistungsgrenzen nach hinten.“ Auf jeden Fall hatten die anwesenden Zuschauer die Chance, einen starken Moment in der Luxemburger Volleyballgeschichte mitzuerleben und können sich auf die nächsten Auftritte der „Red Lions“ freuen.
De Maart
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