Luxemburg„Des einen Müll ist des anderen Schatz“: Flohmarkt-Saison für Privathändler beginnt

Luxemburg / „Des einen Müll ist des anderen Schatz“: Flohmarkt-Saison für Privathändler beginnt
Sandra, Marc, Fränz und Jonah (v.l.n.r.) nehmen gemeinsam am „Vide-grenier“ teil Foto: Nancy Lambert

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Der „Vide-grenier“ in Luxemburg-Stadt macht dem Sprichwort „Des einen Müll ist des anderen Schatz“ alle Ehre. Zahlreiche Schnäppchenjäger und Verkäufer waren am Sonntag zum Beginn der Flohmarktsaison für Privathändler auf dem „Knuedler“ dabei.

Wer kennt es nicht: Man kauft Gegenstände, von denen man glaubt, sie zu benötigen, um sie anschließend zu vergessen und Jahre später auf dem Dachboden wiederzufinden. Oder man findet dort verstaubte Schätze wieder, für die man keinen Verwendungszweck mehr hat. Was stellt man damit an? Die Stadt Luxemburg bietet eine Möglichkeit: Der „Vide-grenier“ wird sechsmal im Jahr organisiert. Am Sonntag war der Auftakt der diesjährigen Flohmarktsaison für private Händler. Von 10 bis 17 Uhr fanden die Besucher auf dem „Knuedler“ zu günstigen Preisen alles, was das Sammlerherz begehrt: Kleidung, Spielzeug, Bücher und vieles mehr.

Carla Bartolozzi bezeichnet sich selbst als „shoe addict“ und hat mehrere Einkaufstüten mit Schuhen mitgebracht
Carla Bartolozzi bezeichnet sich selbst als „shoe addict“ und hat mehrere Einkaufstüten mit Schuhen mitgebracht Foto: Nancy Lambert

Zwei der Privatpersonen, die sich angemeldet haben, sind die Schwestern Carla und Fabiana Bartolozzi. Während Fabiana bereits zum dritten Mal am „Vide-grenier“ teilnimmt, ist es für Carla die erste Erfahrung. „Ich bin ein bisschen ‚shoe addict‘ und habe viele Tüten Schuhe mitgebracht“, gibt sie zu. „Bereits vor 10 Uhr haben sich die Leute daraufgestürzt.“ Mit ihrer ersten Teilnahme am „Vide-grenier“ ist Bartolozzi sehr zufrieden. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich meine Schuhe wie heiße Semmeln verkaufen würden“, sagt sie lachend. „So etwas würde ich noch einmal machen.“

Das „Péckvillchen“ ist auch außerhalb des „Éimaischen“ ein beliebtes Sammlerstück
Das „Péckvillchen“ ist auch außerhalb des „Éimaischen“ ein beliebtes Sammlerstück Foto: Nancy Lambert

Für die Händler beim „Vide-grenier“ gilt jedoch: Nur einmal mitmachen pro Jahr ist erlaubt. Selbst bei einer frühzeitigen Anmeldung ist die Teilnahme aufgrund der zahlreichen Anfragen nicht garantiert. Diese Erfahrung musste auch Fränz machen. „Manchmal haben wir um fünf nach Mitternacht die Anfrage gemacht, um zu den Ersten zu gehören“, berichtet sie mit einem Lachen. „Wir sind froh, dass wir angenommen wurden.“ Fränz, die mit drei Familienmitgliedern einen gemeinsamen Verkaufsstand hat, nimmt zum vierten Mal an dem Event teil. „Es geht uns hauptsächlich darum, Dinge loszuwerden und nicht wegzuschmeißen“, sagt sie. Der „Vide-grenier“ erfülle ihrer Meinung nach aber auch einen Wohltätigkeitszweck. „Manchmal merkt man, dass Besucher vorbeikommen, die wirklich nicht viel haben“, sagt Fränz. „Es tut richtig gut, ihnen zusätzlich zu ihren Einkäufen etwas mitzugeben.“

Ob aus Wohltätigkeits-, Nachhaltigkeitsgründen oder einfach, weil man sich von alten Gegenständen trennen möchte: Wer sich als Privathändler beim „Vide-grenier“ anmelden will, muss dies „zwischen dem ersten und zehnten Tag des Monats, der dem betreffenden Flohmarkt vorausgeht“ erledigen, so die Stadt Luxemburg in einer Pressemitteilung. Die Stände werden „nach dem Datum des Antragseingangs vergeben und Einwohner der Stadt Luxemburg haben bei der Platzvergabe Vorrang“, heißt es weiter.

Die nächsten Termine sind am 5. Mai, 2. Juni, 7. Juli und 6. Oktober auf dem „Knuedler“ und am 1. September auf der place de Paris.

Auch Kunstliebhaber kommen beim „Vide-grenier“ auf ihre Kosten
Auch Kunstliebhaber kommen beim „Vide-grenier“ auf ihre Kosten Foto: Nancy Lambert
Die Saison ist eröffnet
Die Saison ist eröffnet Foto: Nancy Lambert