BelvalDer war dann mal weg: Beschwerden wegen eines verschwundenen Zebrastreifens 

Belval / Der war dann mal weg: Beschwerden wegen eines verschwundenen Zebrastreifens 
  Foto: Editpress/Julien Garroy

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In Belval ist auf der Seite des Bahnhofs ein viel benutzter Fußgängerüberweg verschwunden, nachdem die Straße einen neuen Belag bekommen hatte. Die Straßenbauverwaltung tut sich schwer, eine Entscheidung über die zukünftige Verkehrsführung zu treffen. Das geht auf Kosten der Sicherheit.

Gleich mehrere Tageblatt-Leser beschwerten sich in den letzten Wochen und Monaten über das Verschwinden des Zebrastreifens auf der route de Belval (CR 168) zwischen dem CFL-Parkhaus und den Aufgängen zum Belvaler Bahnhof. In der Tat hatte die Straßenbauverwaltung vor einiger Zeit schon den Belag dort erneuert und gleichzeitig den Fußgängerüberweg abgeschafft. Zwar ist aufseiten des Parkhauses weiterhin das Geländer unterbrochen und der Bürgersteig am früheren Überweg abgeflacht, doch sind die Zebrastreifen weg und auch die Hinweisschilder für die Straßenverkehrsteilnehmer. Sodass die Menschen weiter die Straße queren, allerdings ohne die (vermeintliche) Sicherheit eines Zebrastreifens. 

Vorher (oben) und nachher (unten)
Vorher (oben) und nachher (unten) Collage Tageblatt/Google Street View

Als Antwort auf eine erste Anfrage des Tageblatt bei „Ponts et chaussées“ hieß es, dass der Zebrastreifen in Absprache mit der Gemeinde Esch gestrichen wurde, da die Menschen sowieso die Passerelle benutzen würden. Die verbindet den Bahnhof und das Parkhaus miteinander. Doch so einfach ist die Sache nicht, weshalb kurze Zeit später präzisiert wurde: „Es ist nicht vorgesehen, den Fußgängerüberweg auf die gleiche Art wie vorher zu realisieren.“ Grund seien die Sichtverhältnisse, die nicht allzu glücklich an dieser Stelle seien. So bereite der Schattenwurf Probleme. Um eine bessere Lösung zu finden, werde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Studie gemacht. In der Zwischenzeit könnten die Menschen, die die Passerelle nicht benutzen, natürlich über die Straße gehen. Das sei ja nicht verboten, präzisiert die Straßenbauverwaltung. Allerdings hätten die Fußgänger dann keinen Vortritt. 

Mit anderen Worten: Seit einiger Zeit schon und so lange, bis eine andere Lösung gefunden ist, werden gefährliche Situationen regelrecht heraufbeschworen. Denn viele Menschen benutzen eben nicht die Passerelle. Und das aus gutem Grund. Zum einen liegt der Busbahnhof gleich nebenan. Wer mit dem Bus dort ankommt und zum Parkhaus möchte, der quert die Straße.

Ähnliches gilt für die Benutzer der Bikebox (früher mBox), die neben dem Busbahnhof steht. Der Radweg auf der Route de Belval liegt nämlich auf der Seite des Parkhauses. Er ist Teil des nationalen Radwegenetzes (PC8). Um ihn zu erreichen, muss man mit dem Fahrrad die Straße queren. Es sei denn, man benutzt gleich zweimal den Aufzug, um via Passerelle auf die andere Seite zu gelangen. Das tun aber die wenigsten Radfahrer, und auch die Benutzer des Rad-Leihsystems Vël’OK nicht. Die Station liegt genau wie die Paketstation der Post nur wenige Meter vom ehemaligen Zebrastreifen entfernt. 

Wer vom Busbahnhof oder von der mBox in Richtung Parkhaus will, der wird wohl eher die Route de Belval queren, als die Passerelle zu benutzen
Wer vom Busbahnhof oder von der mBox in Richtung Parkhaus will, der wird wohl eher die Route de Belval queren, als die Passerelle zu benutzen Foto: Editpress/Alain Rischard