KommentarDer Totengräber der G7

Kommentar / Der Totengräber der G7
 Foto: AFP/Brendan Smialowaski

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Es gab einen Unterschied zwischen den jährlichen G7-Treffen und anderen internationalen Meetings, etwa den G20: Die großen Sieben sind ein exklusiver Klub für große Demokratien. Zu ihm haben nur freiheitliche Staaten Zutritt, die vertrauensvoll und offen miteinander reden können. Die nicht fürchten müssen, sich morgen gegenseitig zu bedrohen. Das ist eine messerscharfe Abgrenzung gegenüber allen anderen Formaten. Sie würde es zwar erlauben, zusätzlich Staaten wie Indien oder Australien dabeizuhaben. Nicht aber Russland oder China.

Donald Trumps Vorschlag, zum nächsten Treffen Wladimir Putin einzuladen, widerspricht dieser Kernidee. Der Russe war ab 1998 vorübergehend Teilnehmer – auch auf Drängen des besonderen Putin-Verstehers Gerhard Schröder. Doch diese Phase endete, als Moskau von Kooperation zur Konfrontation überging: 2014 auf der Krim. Und danach mit den Hackerangriffen auf den Bundestag, den Wahlbeeinflussungen in den USA, den Mordaktionen des Geheimdienstes, der fortlaufenden Fake-News-Produktion in westlichen Gesellschaften. Mit so einem Staat kann man sich nicht vertrauensvoll austauschen.

Ja, das G7-Format ist überholt, wie Trump sagt. Aber nicht wegen einer falschen Teilnehmerauswahl. Sondern weil es schon länger keine Ergebnisse mehr gebracht hat, keine gemeinsamen Verabredungen. Der Grund dafür heißt: Donald Trump. Er lehnt im Grunde jegliche internationale Kooperation ab. Seine jetzigen Mätzchen um den G7-Tagungsort und um die Teilnehmer könnten am Ende dazu führen, dass die Treffen nach 45 Jahren ganz einschlafen. Putin und Xi Jinping bräuchten für ihre Genugtuung dann keine Einladung mehr.

HTK
3. Juni 2020 - 18.09

"Goldkettchen-Gerd" wusste warum er mit Putin liebäugelte,war sein Bettchen bei Gasprom doch schon gemacht.Auch der Potus kennt Putin ja schon seit den letzten Wahlen. Der Mann war KGB-Ikone(Putin,nicht Trump),ist Milliardär und der Eingriff in die Wahlen ist eine "Fake-News".Sowie alle negativen Schlagzeilen für den Potus "Fakenews" sind.

DanV
3. Juni 2020 - 13.22

Ich denke nicht, dass Trump viel mit Demokratie am Hut hat. Er wäre sicher entzückt, wenn man ihn einen Oligarchen nennen würde. Für Trump zählt die Macht des Stärkeren. Jedwede Macht des Volkes scheint ihm eher ein Dorn im Auge.

trotinette josy
3. Juni 2020 - 13.00

Trump: der Totengräber der Menschlichkeit überhaupt!

jean-pierre goelff
3. Juni 2020 - 11.16

...und es wäre höchste Zeit dass diese sogenannte,überbezahlte EU-Politiker aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen!Naja,träumen ist so schön und kostet nix!

hUCHg7
3. Juni 2020 - 9.00

Wenn es sich um einen exklusiven Klub für grosse Demokratien handelt, müssten die USA zumindest momentan ausgeschlossen werden. Das Militär gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen entbart jeglichem Demokratiegedanken.