BelvalDer künftige Sitz von Statec und CNPD: Ein neues Zuhause für Zahlen, Datenschutz und Gesundheit 

Belval / Der künftige Sitz von Statec und CNPD: Ein neues Zuhause für Zahlen, Datenschutz und Gesundheit 
So soll das neue „Twist“-Gebäude in Belval Mitte 2024 aussehen  Screenshot: Statec

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Wie vor vielen Jahren bei der Planung von Belval angekündigt, werden nach und nach auch mehr staatliche Verwaltungen hier angesiedelt. In einem neuen Gebäude namens „Twist“ werden gleich drei einziehen.

Mit Premierminister Xavier Bettel, Gesundheitsministerin Palette Lenert und Wirtschaftsminister Franz Fayot waren am Freitagnachmittag gleich drei Minister zur Besichtigung des „Twist“-Gebäudes nach Belval gekommen. Es galt zu feiern, dass der Rohbau abgeschlossen ist.

Das Twist-Gebäude ist ein neuer Komplex mit einer Fläche von etwa 23.100 Quadratmetern, der in Form von Blöcken mit Grünflächen, einem Innenhof und Dachgärten angeordnet ist. Der Komplex wird das „Gesondheets- a Beweegungszentrum Belval“ auf 577 Quadratmetern, ein 8.895 Quadratmeter großes Bürogebäude auf fünf Etagen auf der einen Seite und ein Wohngebäude mit 36 Wohnungen auf neun Etagen auf der anderen Seite beherbergen. Das Twist-Gebäude befindet sich am Boulevard du Jazz 12 auf der sanierten ehemaligen Industriebrache des Square-Mile-Projekts und passt sich der Philosophie des Viertels an, Arbeit, Bildung, Forschung, Wohnen, Freizeit und Alltag zu integrieren.

Im Juni nächsten Jahres, wenn Twist offiziell eingeweiht werden soll, werden Bereiche, die zu diesen drei Ministerien gehören, hier einziehen. Größter neuer Bewohner wird das statistische Institut Statec werden. Dieses hatte bereits seit einigen Jahren einen deutlichen Bedarf an neuen Räumlichkeiten. In Belval werde man endlich über „anständige Versammlungsräume“ verfügen, freute sich Statec-Direktor Serge Allegrezza am Freitag. Derzeit gibt es nur einen im nationalen statistischen Institut.

Großer Umzug für Statec

Die Statistiker haben ihre Büros nun seit mehr als 15 Jahren im Gebäude der Handelskammer auf Kirchberg. Davor waren sie am Boulevard Royal zu Hause. Die „Chambre de commerce“ benötige nun jedoch mehr Bürofläche, so Allegrezza. Statec musste daher eine neue Bleibe finden. Werbung gemacht für den Standort Belval habe der ehemalige Finanzminister Pierre Gramegna.

Der Rohbau ist bereits fertig
Der Rohbau ist bereits fertig Foto: Editpress/Alain Rischard

Für die 256 Mitarbeiter von Statec bedeutet der Umzug eine große Veränderung. Und „nicht jeder von ihnen ist mit dem Umzug zufrieden“, hob Allegrezza hervor. So wird es beispielsweise weniger Parkplätze geben.
Erfreut zeigte sich der Statec-Direktor derweil über den neuen Mitbewohner im Twist-Gebäude: die „Commission nationale pour la protection des données“ (CNPD). Beide arbeiten mit Daten.

Für die aktuell 63 Mitarbeiter der Datenschutzbehörde wird es kein besonders großer Umzug bedeuten. Sie arbeiten aktuell in einem Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Im neuen Komplex werden auch sie künftig genug Raum haben, um weiterzuwachsen.

Erleichtert sei er, dass neben Statec und der CNPD nun auch das Gesundheitsministerium mit ins Gebäude einzieht, so der Statec-Direktor weiter. Das sei passender als das ursprünglich vorgesehene Schuhgeschäft.

Untergebracht im Erdgeschoss des Gebäudes wird ein „Gesondheets- a Beweegungszentrum“. Ein spezieller Ort, an dem Menschen, denen das Bewegen aus unterschiedlichen Gründen schwerfällt, unter fachlicher Aufsicht wieder näher an den Sport herangebracht werden können, wie Gesundheitsministerin Paulette Lenert erklärte. Gleichzeitig sollen hier auch Kochkurse für Menschen mit einer Glutenintoleranz, Beratungen über gesundes Essen und Kochateliers für Schulklassen angeboten werden. Aufbauend auf diesen Prototyp sollen in den nächsten Jahren weitere solcher Zentren im ganzen Land entstehen, so die Ministerin.

Wirtschaftsminister Franz Fayot seinerseits hatte beim Gebäude auf „nachhaltiges Bauen“ beharrt. Auf dem Dach entsteht eine Solaranlage. Das Gebäude ist unter anderem nach dem „Well“-Standard zertifiziert, dem ersten weltweiten Baustandard, der sich ausschließlich an Gesundheit und Wohlbefinden orientiert. Rund 62,6 Millionen Euro sind für den Bau des neuen Gebäudes vorgesehen. „Das sei aber keine Ausgabe, sondern eine Investition“, zitierte der Statec-Direktor den anwesenden Premierminister.