„Deng Zukunft – Däi Wee“. Unter diesem Motto haben der „Service national de la jeunesse“ (SNJ) und „Point info jeunes Esch“ (PIJ) am Mittwoch die sechste Ausgabe ihrer Berufsausbildungsmesse im Shoppingcenter Belval Plaza organisiert. Junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren informierten sich auf der Infobörse über zahlreiche berufliche Perspektiven. „Es geht darum, die Jugendlichen für die Arbeitswelt zu sensibilisieren“, sagte Isabelle Mariutto, eine der Mitorganisatoren. So hatten Interessenten die Möglichkeit, erstmals mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten, einen ersten Lebenslauf zu erstellen und erste Schritte auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt zu unternehmen. Auf den 55 Ständen waren unter anderem die Polizei, die Luxemburger Armee oder auch der Pflegeverband ANIL vertreten, um die Jugendlichen über ihre Karrieremöglichkeiten aufzuklären.
Viele der anwesenden jungen Menschen waren in Begleitung ihrer Eltern. „Die Eltern sollen ihre Kinder bei der Auswahl des Berufs unterstützen“, sagte Isabelle Mariutto. Oft seien sie die treibende Kraft hinter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Mir ist es wichtig, dass meine Tochter auch ungewöhnliche Berufe kennenlernt“, meinte eine Mutter im Gespräch mit dem Tageblatt. Von der Veranstaltung habe sie über Facebook gehört.
Vielfältiges Angebot
Viele Besucher staunten über die Fülle an Angeboten. „Ich war positiv überrascht und dachte nicht, dass mir die Messe so weiterhilft“, meinte eine 19-Jährige, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Neben zahlreichen Arbeitsangeboten waren auch die Handwerkskammer und die Arbeitsagentur ADEM zur beruflichen Beratung vor Ort vertreten.

Die Luxemburger Rettungskräfte des CGDIS waren ebenfalls auf der Messe vertreten. „Uns ist es wichtig, die Jugend zu motivieren, damit sie sich engagiert“, meinte ein Vertreter der CGDIS. „Unser Ziel ist es, der jungen Generation Hilfsbereitschaft näherzubringen – egal ob im Beruf oder im Ehrenamt.“
Mit von der Partie waren auch die „Jonk Entrepreneuren“. Unternehmertum, innovatives Denken und Zusammenarbeit in Gruppen sind Kernkompetenzen, die die jungen Unternehmer an Menschen jeden Alters weitergeben möchten. „Ziel ist es, Unternehmer seines eigenen Lebens zu werden“, so Laurene Kroon von den „Jonk Entrepreneuren“.
Mit Frisör im Gepäck
Das „Benu Village Esch“, eine Organisation, die das erste Ökodorf in Esch aufbauen möchte, war ebenfalls mit einem Stand auf der Messe vertreten. „Wir möchten hier die Jugendlichen auf die derzeitigen ökologischen Probleme aufmerksam machen und ihnen mögliche Lösungen zeigen“, meinte die Stellvertreterin gegenüber dem Tageblatt. Das alles aber möglichst „hands-on“: Im geplanten Restaurant möchte das Ökodorf einige Ausbildungsplätze anbieten. „Wir wollen die Neugierde der Jugendlichen wecken.“
Neben Ausbildungsplätzen, Arbeitgebern und Praktika-Angeboten wurde den Jugendlichen aber auch konkrete Hilfe beim Berufseinstieg angeboten. Deswegen organisierten die Veranstalter einen Workshop, der Hilfestellung beim Lebenslauf und Bewerbungsschreiben leistete. Hier konnten sich die Interessenten von Fotografen, Stylisten und Kosmetikerinnen für ihre zukünftigen Bewerbungsanstrengungen beraten lassen und ihre mitgebrachten Lebensläufe verbessern lassen. Vor Ort war auch ein professioneller Fotograf, der den zukünftigen Bewerbern direkt das perfekte Passfoto mitlieferte – inklusive vorheriges Styling von einem Frisör.
Den Traum, mit Tieren zu arbeiten, haben wohl viele – für eine Besucherin der Messe wurde dieser Wunsch aber sehr konkret. „Ich bin hier, um mehr Informationen zu erhalten“, so die 23-jährige Tierliebhaberin. Sie habe nur den Beruf des Tierpflegers gekannt. „Jetzt habe ich aber auch den Beruf und die nötige Ausbildung zur Hundefrisörin kennengelernt.“ Doch auch die gängigen Karrierepfade bei Armee und Polizei kannten regen Erfolg. „Mir gefällt der Beruf des Erziehers eigentlich ganz gut“, sagte ein junger Mann, der nach seinem Abitur-Abschluss noch auf der Suche nach seinem Traumjob ist. „Ich will eigentlich sofort arbeiten.“
De Maart
Der erste Eindruck zählt. Und später tut es einem leid,dass man nicht noch einmal nachgedacht hat. Erste Eindrücke sind Ursache von vielen Vorurteilen.