„Wo soll ich anfangen und wo aufhören?“ sagt Bob Steichen eingangs unseres Gesprächs. „Es gibt dermaßen viel zu tun.“ In diesem Jahr sei bereits viel Geld in die Erneuerung von verschiedenen Straßen der Ortschaft geflossen und das werde auch 2024 nicht anders sein.

Sagen wir es gleich vorweg: Ohne eine Anleihe über 24 Millionen Euro wäre die Haushaltsvorlage nicht im Gleichgewicht. „Im kommenden Jahr stehen zum Beispiel die rue Pierre Wiser sowie die rue de la Synagoge auf dem Programm. Dabei geht es bei weitem nicht nur um die Erneuerung des Straßenbelags, sondern es müssen auch alle Kanal- und Wasserrohre sowie Strom- und Telefonleitungen ersetzt werden, die sehr veraltet sind.“

Zurzeit werde außerdem viel in die Aufwertung des Zentrums der Pattonstadt investiert, so der Bürgermeister weiter. Er spricht anschließend von der Fertigstellung des „Parc de l’Alzette“, der von der Deichhalle bis hin zum früheren Pfadfinderchalet reicht. „Hier soll eine kleine, aber nicht unwesentliche Oase geschaffen werden, die zum Spazieren, Spielen und Chillen einladen soll. Dort, wo früher bereits einmal eine solche Anlage bestand, soll nun wieder ein Mini-Golf-Platz entstehen und das frühere Scout-Chalet soll zum Teil als Buvette umgestaltet werden.“

Am gegenüberliegenden Ufer der Alzette, genauer gesagt auf dem Marktplatz, laufen im Moment ebenfalls größere Arbeiten. Dieser Platz, im Volksmund auch „d’Monopols-Plaz“ genannt, war bis dato lediglich ein großer Parkplatz. Auf einem Großteil der Fläche werden nun ein Spielplatz, ein Pavillon sowie Sitzgelegenheiten entstehen, lediglich entlang der Bastnacherstraße werden noch etwa 50 Parkplätze bestehen bleiben.

Apropos Aufwertung des Stadtzentrums: Hier erwähnt Bob Steichen auch die bevorstehenden Arbeiten im Lokal der früheren Eisenbahner-Kooperative „Consum“. Eingangs war geplant, dass dort die lokale Bibliothek und das Stadtarchiv untergebracht werden sollen. Die Statik des Gebäudes sowie weitere technische Probleme führen aber dazu, dass man vom Stadtarchiv an dieser Adresse absehen muss. „Wir sind auf der Suche nach einer Alternative.“ Die Bibliothek, die sehr gut funktionieren würde, werde aber mitten in der Fußgängerzone zu einem Anziehungspunkt werden, davon ist Steichen überzeugt.

Weitere Projekte sind eine „Passerelle“, die das bestehende Rathaus mit dem gegenüberliegenden „alten Pfarrhaus“ verbindet, in dem verschiedene Ämter der Gemeinde untergebracht sind, die Neugestaltung des Platzes vor dem Rathaus, die Fertigstellung der Instandsetzungsarbeiten in der Synagoge usw. Dank eines Fertigbausystems soll zudem das Grundschulgebäude kurzfristig um vier Klassenräume erweitert werden (Kostenpunkt: vier Millionen Euro), ein weiteres Schulgebäude ist bekanntlich in Warken in Planung. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen.

Steichen erwähnt dann auch noch den Ankauf eines weiteren Geschäftslokals in der Fußgängerzone – vorher befand sich dort eine Filiale des Unterwäsche-Unternehmens Hunkemöller –, für das man nun auf der Suche nach einem Betreiber sei. Was ein anderes Geschäftsgebäude in der Fußgängerzone anbelangt, das bereits in Gemeindehand ist und in dessen Erdgeschoss sich ein Schuhgeschäft befindet, sollen die beiden oberen Stockwerke nun als Büroräume vermietet werden.

Abschließend sei noch erwähnt, dass sich über eine Aufwertung des Campingplatzes, über die zukünftige Energieeinspeisung des Blockheizkraftwerkes (in der Nähe des Klinikums) und natürlich über die öffentlichen Einrichtungen im Allgemeinen Gedanken gemacht werden. Ettelbrück zählt im Moment 9.955 Einwohner, Tendenz schnell steigend.