Gewichtheben„De klenge Stemmveräin“ gewinnt Pokal – Schu macht großen Schritt in Richtung EM-Norm

Gewichtheben / „De klenge Stemmveräin“ gewinnt Pokal – Schu macht großen Schritt in Richtung EM-Norm
Ganze fünf nationale Rekorde innerhalb eines Turniers: Muriel Schu sorgte für Furore Foto: privat

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Komplett paritätisch besetzt war die „Coupe de Luxembourg“ im Gewichtheben, die am Samstag in der „Annexe Alliance“-Sporthalle in Düdelingen ausgetragen wurde. Zwischen „De klenge Stemmveräin Diddeleng“ und „Le Coq Neudorf“ entbrannte ein spannender Zweikampf, bei dem sich die Düdelinger in der Mannschaftswertung letztendlich durchsetzen konnten.

Genau fünf Frauen und fünf Männer: Ausgeglichener hätte die Anmeldeliste kaum sein können, wobei „De klenge Stemmveräin“ (DKS) mit sechs Athleten und „Le Coq“ mit vier antrat. Für besonders viel Aufsehen sorgte Muriel Schu (DKS): Die 64 kg leichte Sportlerin brach nicht nur fünf luxemburgische Rekorde, sondern legte mit ausschließlich gültigen Versuchen eine absolut fehlerfreie Partie hin. Mit 75 kg im Reißen und 96 kg im Stoßen erreichte sie eine Gesamtwertung von 171 kg bzw. 224,041 Sinclair-Punkten und nähert sich damit zügig der Mindestwertung für eine Teilnahme an einer Europameisterschaft. Kommendes Wochenende wird die junge Luxemburgerin ebenfalls bei der deutschen Meisterschaft starten.

Muriel Schu riss bei ihrem letzten Versuch 75 kg
Muriel Schu riss bei ihrem letzten Versuch 75 kg Foto: privat

Mit Florine Schallie (Le Coq), Julia Osielczak (DKS) und Antoine Printz (Le Coq) gab es frischen Wind in der Luxemburger Gewichtheberszene. Schallie kann mit 72 kg im Reißen und 81 kg im Stoßen auf einen erfolgreichen ersten Wettkampf zurückblicken. Allrounder Osielczak, die ebenfalls beim SC Hamm im Powerlifting aktiv ist und sich für Kraftsport im Allgemeinen begeistert, riss bei den Frauen unter 81 kg Körpergewicht 48 kg und stieß 73 kg. Die 77 waren dann doch zu schwer – ein Gewicht, an das sich Nora Schuster (DKS) in der gleichen Kategorie ebenfalls heranwagte, doch noch nicht schaffte. Für Schuster betrugen die besten Versuche 59 im Reißen und 74 im Stoßen. Printz legte bei den Männern unter 89 kg einen fehlerfreien Parcours im Reißen hin – hier betrug die höchste Wertung 66 kg –, im Stoßen war jedoch nur sein erster Versuch von 80 kg gültig.

Für die Düdelinger sammelten ebenfalls Gianluca Berettini (-89 kg Körpergewicht, 89 kg im Reißen, 122 kg im Stoßen) und Luca Berettini (+109, 92, 107) wertvolle Punkte. Auf Neudorfer Seite zeigte sich auch der erfahrene Arno Piron in guter Form, der in der 102-kg-Klasse 109 kg riss und 126 kg stieß. Seine jeweils letzten Versuche von 112 bzw. 130 kg misslangen, könnten aber beim nächsten Turnier erfolgreich sein.

Kleiner Verein ganz groß

Letzten Endes setzte sich der Düdelinger Verein gegen den Rivalen aus Neudorf durch, auch wenn auf beiden Seiten beeindruckende Ergebnisse erzielt wurden. „Le Coq“ holte insgesamt 782,649 Sinclair-Punkte, „De klenge Stemmveräin“ 929,971.

Neben der Mannschaftswertung wurden noch der beste männliche und weibliche Athlet ausgezeichnet. Diese Ehre wurde Mara Strzykala (DKS) und Dimitri Engasser (Le Coq) zuteil. Die international erfahrene Sportlerin hatte 2022 an der WM in Bogotá teilgenommen und im April dieses Jahres Platz neun bei der EM in Jerewan erreicht. Zwar konnte sie dieses Mal nicht an ihre bisherigen Bestleistungen – 69 bzw. 87 kg – anknüpfen, doch dass nicht bei jedem Turnier neue persönliche Rekorde aufgestellt werden, gehört auch zum Sport. Dennoch konnte die 49 kg leichte Athletin mit 65 kg im Reißen und 85 kg im Stoßen die meisten Sinclair-Punkte – 236,431 – sammeln. Der 73-kg-Athlet Engasser holte deren 314,329: Er riss 107 kg und stieß 125 kg und stellte damit seine stets nach oben zeigende Fortschrittskurve unter Beweis.