Montag8. Dezember 2025

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Kultur-NewsDas Kulturbudget 2026 wurde vorgestellt, die Riesenbibel ist online – und im Luxembourg City Museum „leeft et“

Kultur-News / Das Kulturbudget 2026 wurde vorgestellt, die Riesenbibel ist online – und im Luxembourg City Museum „leeft et“
Was die Kulturwelt bewegt Quelle: Pexels

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Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

POLITIK So viel Geld erhält das Kulturministerium im Staatsbudget 2026

290.195.040


Euro stehen dem Kulturministerium 2026 zur Verfügung

Der Finanzminister Gilles Roth (CSV) stellte am Mittwoch den Haushaltsentwurf 2026 in der Abgeordnetenkammer vor – das Tageblatt berichtete ausführlich. Das Budget für das Kulturministerium fällt mit rund 290 Millionen allgemein höher aus als noch im Vorjahr (287 Millionen). Der Großteil – rund 45 Prozent – fließt in den „secteur conventionné“ des Kulturministeriums. Roth hob in seiner Rede hervor, wofür das Geld konkret genutzt werden soll. „Die Umsetzung des Kulturentwicklungsplans ist eine Priorität der Regierung“, so der Finanzminister. Genauso wie der Zugang zu Kultur, den sich Kulturminister Eric Thill (DP) zum Ziel gesetzt hat. Ein entsprechender Aktionsplan ist derzeit in Arbeit. Für die Umsetzung braucht es selbstredend Kulturinstitutionen und -stätten. Roth sagte, die Regierung investiere jährlich im Schnitt 133,8 Millionen in die „Museen, Kulturzentren, Theater und Musikhäuser“.

Dës Regierung steet fir eng Kultur, déi verbënnt. Mat ronn 290,2 Milliounen Euro fir 2026 bleift de Budget fir eis Kultur duerfir op engem héijen Niveau. Kultur ass Integratioun, Inklusioun, Empathie. Mateneen also.

Gilles Roth (CSV), luxemburgischer Finanzminister, in seiner Rede zur Vorstellung des Staatsbudgets 2026

Darüber hinaus wolle sie sich mittels Kultur solidarisch zeigen. „Deshalb unterstützen wir den Ukrainian Heritage Fund – für den Schutz des Kulturerbes in der Ukraine“, verkündete Roth. Im Juli wurde eine entsprechende Initiative („Team Europe Initiative for Cultural Heritage in Ukraine“) von der EU und von Mitgliedstaaten ins Leben gerufen. Das Luxemburger Kulturministerium beteiligt sich bereits seit 2022 an verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen für die Kulturschaffenden in der Ukraine. Das ging zuletzt aus einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Maurice Bauer (CSV) an Kulturminister Thill hervor. 

„Kultur bedeutet aber auch, Verantwortung für unser eigenes Kulturerbe zu übernehmen. In dem Sinne investieren wir in die Schlösser in Befort und Vianden sowie in die Schieferanlagen in Martelingen.“ Die Fördermittel würden sich bis 2029 auf 27,2 Millionen belaufen. „Auf diese Weise erhalten wir unsere Geschichte und machen sie erlebbar – auch für die nächsten Generationen.“ 


PERSONALIEN Focuna-Team vergrößert sich

Der „Fonds culturel national“ stellt Stéphanie Sauce als Beauftragte für Kommunikation und Mäzenatentum ein. Das gab der Kulturfonds diese Woche in einer Mitteilung bekannt. Sauce weise Berufserfahrungen im Kultur- und Kommunikationssektor, aber auch in der Unternehmensbranche auf. „Son objectif: renforcer la communication du Fonds et amplifier la visibilité des projets soutenus, promouvoir le mécénat culturel au Grand-Duché et développer et animer des partenariats stratégiques avec le monde économique et culturel“, so Focuna. „Cette évolution illustre la volonté du Fonds culturel national d’intensifier ses actions de promotion du mécénat culturel, de diversifier ses collaborations avec des acteurs publics et privés et de renforcer sa présence pour la vitalité et la diversité de la création artistique au Luxembourg.“ Wer mehr über Focuna erfahren will, sollte den Artikel „Le Focuna veut ,favoriser davantage le développement du mécénat culturel’“ von Camille Vari (Le Quotidien) lesen: Jo Kox, Präsident des Focuna, spricht dort über den Fonds und mehr. 


DIGITALISIERUNG Riesenbibel auf eluxemburgensia.lu

 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Die Nationalbibliothek Luxemburg (BnL) treibt ihr Programm zur Digitalisierung des schriftlichen Kulturerbes voran: Jetzt stehen der Codex Mariendalensis und die Riesenbibel von Sankt Maximin online zur Verfügung. „Diese (…) Zeugnisse der kulturellen Ursprünge Luxemburgs sind grundlegend für das nationale Erbe“, steht in der passenden Pressemitteilung der BnL. Der Codex Mariendalensis ist eine mittelalterliche Handschrift aus dem frühen 14. Jahrhundert und enthält das „Leben der Yolanda von Vianden“. „[Es] ist eine der prägendsten Figuren der religiösen Geschichte des Landes, erzählt in 5.963 gereimten Versen in moselfränkischer Sprache, die dem modernen Luxemburgischen verwandt ist“, erklärt die BnL. Der Codex wurde 2008 vom Luxemburger Staat erworben und wird seitdem in der BnL aufbewahrt. Die Riesenbibel von Sankt Maximin wurde hingegen erst 2024 angekauft und sorgte aufgrund ihres historischen Werts sowie wegen ihres Preises für Schlagzeilen. Die Kosten beliefen sich auf 4,6 Millionen Euro, mittels Spendenaktion wurden zusätzlich über 80.000 Euro zur Forschung und Konservierung der Bibel gesammelt. „Dieses mittelalterliche Manuskript ist das letzte Beispiel einer Riesenbibel aus dem 11. Jahrhundert, das auf dem Markt verfügbar war“, beschreibt die BnL das Werk. „Neben ihrer Seltenheit zeichnet sich die Riesenbibel von Sankt Maximin durch ihren bemerkenswerten Erhaltungszustand und ihre enge Verbindung zum Skriptorium von Echternach aus.“


EVENTS Menstruation, Clowns und Klassik

Wer am Wochenende nach Luxemburg-Stadt fährt, sollte sich die Ausstellung „Et leeft“ im Luxembourg City Museum nicht entgehen lassen. Die Schau, die am Donnerstag eröffnet wurde, kreist rund um das Thema Menstruation: Was für Hygieneprodukte gab es im Laufe der Jahrzehnte? Wer menstruiert? Wie wurde und wird in der Öffentlichkeit darüber gesprochen? Und was hat die Luxemburger Politik damit zu tun? Das Ausstellungs-Team liefert in einer abwechslungsreichen, unterhaltsamen Schau Antworten auf diese und andere Fragen. Eine ausführliche Ausstellungsbesprechung folgt demnächst im Tageblatt. Weitere Ausgehtipps: Noch bis zum 12. Oktober läuft in der Escher Kulturfabrik das Festival „Clowns in Progress“ zur zeitgenössischen Clown-Kunst; in Echternach ist bis dahin Klassik angesagt. Noch bis zum Sonntag können Musikfans beim „Echter’Classic Festival“ einem Rundtischgespräch („Breaking the Silence: Rechaing the Unreached Listener“, 11 Uhr) und verschiedenen Konzerten beiwohnen. Das Programm und weitere Details sind auf trifolion.lu einsehbar. Infos zum Festival „Clowns in Progress“ gibt es unter kulturfabrik.lu