CIGR-Syrdall-Affäre„Das Fass ist nun übergelaufen“: Gemeinde Contern kündigt Teilnahme an Initiative auf

CIGR-Syrdall-Affäre / „Das Fass ist nun übergelaufen“: Gemeinde Contern kündigt Teilnahme an Initiative auf
 Foto: Editpress/Julien Garroy

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Während die Polizei in der Affäre um die Beschäftigungsinitiative CIGR Syrdall weiter ermittelt, zieht der Schöffenrat der Gemeinde Contern Konsequenzen. Am Mittwochabend waren sich alle elf Gemeinderäte einig, die Mitgliedschaft im CIGR Syrdall auf den 1. März aufzukündigen. Nach der Kündigungsfrist findet der definitive Austritt somit am 1. September dieses Jahres statt.

Die Gemeinde Contern hatte die Affäre rund um die Beschäftigungsinitiative ins Rollen gebracht. Am 9. Oktober 2019 reichte der Schöffenrat der Gemeinde eine Klage gegen unbekannt und gegen einen Mitarbeiter des CIGR Syrdall ein. Die Verdachtsmomente gegen Verantwortliche der Beschäftigungsinitiative reichen von sexueller Belästigung und unmissverständlichen SMS-Botschaften und Fotos seitens des Generalkoordinators bis hin zu erpresstem Geschlechtsverkehr, finanzieller Misswirtschaft und Mobbing im großen Stil.

Fernand Schiltz, Schöffe der Gemeinde Contern, hatte dem Tageblatt bereits Ende Januar zu verstehen gegeben, dass die Gemeinde Contern über einen Austritt aus der Initiative nachdenken würde. „Nun ist das Fass endgültig übergelaufen“, so Schiltz am Mittwochabend gegenüber dem Tageblatt. „Seit fast einem Jahr weisen wir auf schwere Missstände innerhalb des CIGR Syrdall hin, doch geändert hat sich bis dato rein gar nichts. Als die Initiative sich dieser Tage geweigert hat, Arbeiten für unsere Gemeinde durchzuführen, obwohl wir Mitglied sind, gab es für uns nur einen Weg: Wir haben die bestehende Konvention noch unterschrieben, da wir den Beschäftigten dieser Initiative keinen Schaden von heute auf morgen zufügen wollen, doch wir haben den einstimmigen Beschluss gefasst, auf den 1. März die Mitgliedschaft zu kündigen.“

Weitere schwere Vorwürfe

Am Mittwochnachmittag hatte sich zudem ein Mitarbeiter der Initiative, der nun in Rente ging, bei der Gemeinde Contern gemeldet. Da er nun nicht mehr bei der Initiative angestellt sei, könne er nun endlich ohne Angst Aussagen machen, so der Mann. „Und diese Aussagen ließen tief blicken“, so Fernand Schiltz. Auf die Einzelheiten wollte der Schöffe nicht eingehen, nur so weit: „Wir haben die Aussagen dieses Mannes, bei denen es sowohl um die sexuellen Belästigungen des Generalkoordinators (Red.: Diese sollen bis ins Jahr 2008 zurückreichen) als auch um die bei Verwaltungsratsmitgliedern durchgeführten Arbeiten zu Niedrigpreisen ging, gleich an unseren Anwalt weitergeleitet.“

Erinnern wir daran, dass Mitarbeiter, die aus Angst vor Repressalien anonym bleiben wollten, uns im Oktober letzten Jahres u.a. Folgendes gesagt haben: „Bei uns laufen schon lange viele Dinge falsch und außerhalb jeglicher Kontrolle.“ Die Beschwerden einzelner Mitarbeiter seien den Verantwortlichen des CIGR Syrdall seit längerem bekannt gewesen.

Der Schöffenrat der Gemeinde Contern, die, neben Niederanven, Schüttringen, Junglinster und Sandweiler, Mitglied des CIGR Syrdall ist, hatte am 9. Oktober Klage gegen unbekannt und gegen einen bestimmten Mitarbeiter des CIGR Syrdall eingereicht. Ende Januar hat auch ein ehemaliges Verwaltungsmitglied des CIGR Syrdall beim Arbeitsgericht wegen wiederholten Mobbings geklagt. Die Frau beantragt zudem eine hohe finanzielle Entschädigung.

Der Sicherheitsdelegierte, der sich aufgrund der Vorkommnisse Ende letzten Jahres im Krankenschein befand, musste in Zwischenzeit aber wieder seine Arbeit antreten. Er wurde in ein Büro ohne Telefon und Rechner gesetzt und die restlichen Mitarbeiter und Beschäftigten des CIGR sollen aufgefordert worden sein, kein Wort mit diesem Mitglied der Personaldelegation zu wechseln.

„Wir haben uns unsere Entscheidung nicht leicht gemacht“, so Schiltz abschließend. „Einerseits denken wir sehr wohl an die Leute, die auf diese Beschäftigungsinitiative angewiesen sind, andererseits können und wollen, ja dürfen wir die im CIGR Syrdall herrschenden Missstände nicht einfach so mittragen.“

Firebird01
15. Februar 2020 - 9.46

Sielen sou iwwerflësseg Kommentaren gelies, besonnësch déi 2 läscht! Wann ee NULL Ahnung huet, einfach just de Bak halen!

Mutferter
13. Februar 2020 - 17.17

T'Buergermeeschtesch Zovilé beklot sech haut op rtl.lu, si wär "ugebierelt ginn...". Ma da gesäit si mol wéi dat ass, si, eng total iwwerfuerdert Buergermeeschtesch, déi den Awunner an den Telefon birelt wéi en Waldiesel, wann si mat hirer Gemeng och nach 100% am Onrecht ass, an t'Leit sech ze Recht wieren mussen ! Net vir neischt gett si vun gewessem Gemengepersonal an Lehrpersonal... nemmen nach "den Napoleon" genannt !

Conterer
13. Februar 2020 - 15.58

total erstaunlech ass jo datt de schäfferot mol ausnamsweis 1x unisono schwätzt, soss ass emmer én dém aner sein daiwel: csv zovilé mat jungblut géint lsap schiltz. Ma zesummen verstoppt et sech besser: all di vill aner stenkeg lompen an der gemeng...

J.C.Kemp
13. Februar 2020 - 11.23

En C-Staat-Konstrukt!

Marc
13. Februar 2020 - 10.53

D'Cigl'en sinn eng enzech Katastroph. Daat Bescht wär se allegueren zouzemaachen, an d'Kandidaten ze invitéieren um éischten Arbechtsmarché unzetrieden. An den Cigl'en grad wéi fréier am OPE get 'wirtschaften' oder Betrieb spillen matt enger Art Dallas odet Selbsbedienungsinstitutioun verwiesselt. D'Ministeren ugefang beim Biltgen sinn schon oft gewarnt gin.