Das Comeback der Industrie

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Seit 100 Jahren ist die Fedil das Sprachrohr der Industrie. Am Mittwoch hielt die Vereinigung ihre Jahreshauptversammlung ab und gab im Vorfeld eine Pressekonferenz.

„Hei sidd Dir bei der Fedil“, so Präsident Nicolas Buck bei der Pressekonferenz zur Jahreshauptversammlung der Industriellenvereinigung. Dass es im Jahr 2018 noch Industriebetriebe in Luxemburg gibt, galt lange Zeit nicht als gesichert. „Vor zehn Jahren redete niemand über die Industrie“, so Buck. Doch seit ein paar Jahren könne er „ganz klar“ einen Trend zur „Reindustrialisierung“ des Großherzogtums beobachten.

Der Motor dreht sogar so schnell, dass er schon an Grenzen stieß. Dass es an ausreichend Kandidaten für Industriejobs fehlt, ist im Grunde nichts Neues. Auch im Ausland seien kompetente Mitarbeiter rar. Die Fedil sieht es auch als ihre Aufgabe, die Politik auf Missstände aufmerksam zu machen.

Wissenschaftliche Studien

„Wir haben uns die Studierendenzahlen angeschaut“, fuhr Fedil-Direktor René Winkin fort. 25.500 Studenten aus Luxemburg sind an den Universitäten dieser Welt immatrikuliert. Mit 6.500 luxemburgischen Studenten ist Wirtschaft mit Abstand das beliebteste Studienfach. „Es werden jedoch nicht Ökonomen sein, welche die Innovation ins Rollen bringen“, meinte Winkin.

Die Profile der Studierenden entsprechen nicht denjenigen, nach denen die Unternehmen suchen. „Es gibt also einen totalen ‚mismatch'“, stellte Winkin fest. Schon seit Längerem versuche die Fedil, die Schüler für Industrieberufe zu begeistern, ohne sie in Studienfächer zu drängen, für die sie nicht geeignet sind.

Auch Fort- und Weiterbildungen seien wichtig, dies nicht nur im digitalen Bereich. „Wenn sich z.B. die Elektromobilität durchsetzen sollte, werden die Autowerkstätten weniger Mechaniker brauchen“, so Buck. Andere Profile seien dann gefragt. Hier sei dann die Weiterbildung das Mittel der Wahl. „Die Garagen wollen das mit ihren bestehenden Leuten machen.“

Die Fedil erarbeitet jedoch nicht nur Stellungnahmen zu innenpolitischen Themen, sondern hat auch eine Meinung zur internationalen Aktualität und lässt sie den politisch Verantwortlichen zukommen. So war es auch bei den Schutzzöllen von Donald Trump.

Aufruf an die Politik

„Wir untersuchten die Auswirkungen auf die Industrie und warnen vor den Konsequenzen“, so Buck. Im Falle eines Handelskrieges mit den USA gäbe es zwar negative Konsequenzen für beide Seiten, „da die Wirtschaft der EU aber offener ist, haben die USA weniger zu verlieren“. Man solle also aufpassen, wie man reagiert.

Dass die EU nun von Schutzzöllen ausgenommen wurde, begrüßt die Fedil. Die Überkapazitäten, die bis jetzt in die Vereinigten Staaten gingen, können nun aber nach Europa verschifft werden und den hiesigen Unternehmen Konkurrenz machen. „Dann wären wir trotzdem betroffen“, erklärt der Präsident der Fedil.

Trumps Handelspolitik ist jedoch nicht das wichtigste Thema des Jahres, die Wahlen im Herbst kommen dem schon näher. Die Fedil hat eine Broschüre erstellt, in der sie ihre Sichtweise darlegt und die eine „Diskussionsbasis“ darstellen soll. Die Politiker sollten sich „nicht auf Baustellen verlieren, die es im Grunde gar nicht gibt“. Buck geht davon aus, dass sich die Debatte um das Wachstum nach den Wahlen deutlich ändern wird.

de Patrick W.
29. März 2018 - 17.42

Stemmt dei 313 vun der Adem kenne locker herno bei Deloitte am Ban de Gasperech iwerholl ginn. Wat den Här Buck mengt, sinn heich spezialiseiert IT Fachleit dei hieren Diplom eben zu Nanzëg oder Metz gemach hunn

Grober Jean-Paul
29. März 2018 - 11.03

Hier stimmt was nicht. FEDIL beklagt, siehe RTL von gestern, dass Fachkräfte fehlen. Beispiel Informatiker. Laut Bericht vom Tageblatt sind momentan 313 Informatiker bei der Adem eingeschrieben. Dieses Jahr werden einige Informatiker den Master an der UNI LU abschließen. Stellenangebote für Informatiker in der hiesigen Presse findet man selten! Verstehe ich etwa irgendwas nicht?