Mittwoch26. November 2025

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BasketballDarum hat Alex Laurent noch nicht an ein Ende im FLBB-Team gedacht

Basketball / Darum hat Alex Laurent noch nicht an ein Ende im FLBB-Team gedacht
Alex Laurent ist gemeinsam mit Joe Kalmes der letzte verbleibende Spieler, der die Anfänge unter Ken Diederich 2016 noch miterlebt hat  Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Am Donnerstag starten die FLBB-Herren mit einem Heimspiel gegen Irland in die Vorqualifikation für die EM 2029. Dabei dürfte einmal mehr auf Kapitän Alex Laurent Verlass sein, der die Anfänge von Trainer Ken Diederich im Jahr 2016 und die Entwicklung der Mannschaft wie kaum ein anderer miterlebt und mitgeprägt hat. 

Spricht Alex Laurent über das Nationalteam, dann ist da eine Leidenschaft, die sofort spürbar ist. Der FLBB-Kapitän ist neben Joe Kalmes der letzte verbleibende Spieler im Team, der die Anfänge unter Ken Diederich 2016 noch hautnah miterlebt hat. Von den ersten Heimspielen, die im Gymnase der Coque vor gerade einmal 400 Zuschauern ausgetragen wurden, über den ersten Sieg zum Abschluss dieser ersten Kampagne im Spätsommer 2016 gegen Großbritannien, bis hin zu weiteren Erfolgen wie dem Comeback-Wahnsinn in Rumänien im Februar 2024, als die FLBB-Herren einen 23-Punkte-Rückstand im letzten Viertel noch gutmachen konnten. „Wenn ich auch an die Goldmedaille bei den JPEE 2023 in Malta denke, dann bekomme ich immer noch Gänsehaut“, erzählt der 32-Jährige mit Begeisterung, als er auf die erste Goldmedaille der Basketball-Herren bei den Spielen der kleinen Staaten und damit einen der großen Höhepunkte der letzten Jahre zurückblickt. 

Der Körper macht mit und vor allem ist der Spaß noch immer da, für das Nationalteam aufzulaufen

Alex Laurent

In all diesen Jahren hat der ehemalige Profispieler viele Spieler kommen und gehen sehen. Zuletzt hat das Team bekanntlich Co-Kapitän Thomas Grün, der im Februar gegen Norwegen sein letztes Länderspiel bestritten hat, verabschiedet. Dass Laurent selbst mit der Nationalmannschaft in eine weitere Qualifikations-Kampagne gehen würde, das stand für den jungen Familienvater überhaupt nicht zur Debatte. „Ans Aufhören habe ich noch nicht gedacht. Der Körper macht mit und vor allem ist der Spaß noch immer da, für das Nationalteam aufzulaufen“, erklärt der Spielerführer, der jedoch zugibt, dass sich die Prioritäten, nicht zuletzt seit der Geburt seines Sohnes im Juni, schon geändert haben. „Mir ist es wichtig, so viel Zeit wie möglich mit dem Kleinen zu verbringen, so darf ich in Steinsel etwa auch ein Training in der Woche weglassen.“ 

Ein Vorbild für die Jüngeren

Dass derzeit ein größerer Umbruch im Nationalkader stattfindet, ist nicht zu bestreiten. Neben Alex Laurent und Joe Kalmes gibt es mit Clancy Rugg und Philippe Gutenkauf nur noch zwei weitere Spieler aus der Ü30-Generation im Team. Umso wichtiger ist es dem ehemaligen Profispieler, den jungen Talenten, wie etwa Ange Konan Oth, der erstmals im erweiterten Kader dabei ist, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Es ist schön zu sehen, wie motiviert sie sind und wie professionell sie das Ganze angehen. Jeder, der hinzukommt, will auch wirklich dabei sein und Teil des Teams sein, was mich ungemein stolz macht.“

Ich glaube, es ist auch ein wenig unsere Rolle, die neue Generation zu leiten und darauf vorzubereiten, dass das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, auch so fortgeführt wird

Alex Laurent

In dieser Hinsicht dürfte der 32-Jährige für die vielen jungen Talente ein großes Vorbild sein. Denn, gemeinsam mit Thomas Grün war er der erste Spieler, der nach langen Jahren den Schritt in den Profibereich ins Ausland gewagt hatte und damit zu einem Vorbild für die nächste Generation avanciert ist. „Ich glaube, es ist auch ein wenig unsere Rolle, die neue Generation zu leiten und darauf vorzubereiten, dass das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, auch so fortgeführt wird. Damit diese Mentalität weiter Bestand haben wird.“ Einer, der dies in den Augen des 32-Jährigen zweifelsohne lebt, ist Ben Kovac, der wie Laurent auch den Weg als Sportsoldat gewählt hat. „Ich werde auch heute noch immer von vielen jungen Spielern nach Ratschlägen gefragt. Da sieht man, dass sie alles richtig machen wollen. Vielleicht wurde zu meiner Zeit einfach weniger daran geglaubt, dass man es auch schaffen kann. Schön, dass sich das inzwischen geändert hat.“ 

Umso glücklicher zeigt sich der Steinseler dann auch, dass das Nationalteam nach langen neun Monaten endlich wieder eine offizielle Partie bestreiten darf. Denn nachdem sie im Februar die letzte Vorqualifikation mit einer knappen 59:69-Niederlage in Oslo abgeschlossen hatten, fielen die JPEE im Frühling in Andorra für das Männerteam aufgrund der zu geringen Anzahl an angemeldeten Mannschaften ins Wasser. „Egal wie viele Änderungen es in der Zwischenzeit auch gab, das Feeling ist weiterhin das gleiche. Die Motivation, die Intensität im Training sind immer noch da.“

Glauben an die nächste Runde 

Und so wünscht sich der Kapitän, dass die FLBB-Auswahl, die in den letzten Jahren so viele Meilensteine geschafft hat und inzwischen in fast jeder Kampagne auch mindestens einen Sieg holen konnte, endlich den Sprung über die erste Vorqualifikationsrunde hinaus packen kann. „Es hat in letzter Zeit nie viel gefehlt. Ich bin mir sicher, dass einmal das Fenster kommen wird, in dem wir auch die Chance haben werden, uns zu qualifizieren. Und je mehr Leute ins Ausland gehen, desto größer dürfte die Wahrscheinlichkeit sein.“ Die professionellen Puzzle-Teile, die in der Vergangenheit gefehlt haben, kommen laut Laurent nämlich nach und nach immer mehr zusammen. „Auch in anderen Bereichen, wie dass wir inzwischen über mehr Physiotherapeuten verfügen oder unsere Spiele inzwischen besser beworben werden und die Coque bei den Spielen voll ist.“ 

Umso mehr bedauert es Alex Laurent noch immer, dass sein Team 2021 erst kurzfristig für Österreich in die zweite Runde nachgerückt war und sich die FLBB-Herren dadurch nicht optimal vorbereiten konnten. „Wir hatten gerade einmal zwei Wochen. Es war nach der Saison und das Fitnesslevel nicht das beste. Leider konnten wir uns damals nicht von unserer besten Seite zeigen.“

Dass er einer derjenigen ist, der geholfen hat, den luxemburgischen Basketball auf einen professionelleren Weg zu bringen, darauf ist Alex Laurent sichtlich stolz. Und vielleicht erfüllt sich der Kapitän in den letzten Jahren seiner Karriere doch noch den Traum, den nächsten wichtigen Schritt im luxemburgischen Basketball miterleben zu können. Dass mit Irland und Nordmazedonien in den kommenden drei Zeitfenstern allerdings schwere Aufgaben warten, bestreitet der 32-Jährige nicht.