FußballDanel Sinani will den Schwung aus England in die Nationalelf mitnehmen

Fußball / Danel Sinani will den Schwung aus England in die Nationalelf mitnehmen
Beim letzten Aufeinandertreffen zwischen Luxemburg und Aserbaidschan verschoss Danel Sinani einen Elfmeter Foto: Tageblatt-Archiv/Gerry Schmit

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Danel Sinani kann im WM-Qualifikationsspiel am Mittwoch zu den luxemburgischen Spielern gehören, die durch Kreativität den aserbaidschanischen Abwehrriegel knacken können. Der 24-Jährige kommt bei seinem englischen Klub Huddersfield Town immer besser in Fahrt und möchte diesen Schwung nun in die Nationalmannschaft mitbringen – doch mit Aserbaidschan kommt ein Gegner, mit dem er auch schlechte Erinnerungen verbindet.

Danel Sinani musste kurz überlegen. Vielleicht drei, vier Sekunden. Die Frage, was denn passiere, wenn Luxemburg einen Elfmeter gegen Aserbaidschan bekäme, ließ ihn kurz rätseln. Grund dafür ist die letzte Begegnung zwischen Luxemburg und Aserbaidschan, die am 17. November 2020 stattfand – Sinani verschoss beim 0:0 im Stade Josy Barthel einen Elfmeter. „Das entscheidet der Trainer“, sagte Sinani dann leicht schmunzelnd. „Er hat seine Schützen. Ob ich antrete oder Gerson Rodrigues – wir sind beide im Kopf stark genug und haben die Qualität, Elfmeter zu verwandeln.“ Bezüglich der Elfmeter-Thematik sprang Luc Holtz seinem Schützling zur Seite. „Das Geschieht vielen Spielern“, sagte Holtz. „So lernt man gehen: Man fällt hin, steht dann aber wieder auf.“

Holtz verriet, dass er drei Spieler habe, die auf seiner Liste möglicher Elfmeter-Schützen stünden. Wer das ist, das verriet er auf der gestrigen Pressekonferenz nicht. Sinani macht sich jedenfalls keine zu großen Sorgen um den verschossenen Elfmeter. Die schlechten Erinnerungen, die er noch mit Aserbaidschan verbindet, sollen für den heutigen Abend keine Rolle spielen. Schließlich, und das ist die große Neuerung, wird im neuen Stadion gespielt. „Die Infrastruktur ist besser als im Stade Josy Barthel“, gab der Mittelfeldspieler zu. „Man fühlt sich hier als Spieler wohler. Wir haben größere Räume, um uns mental und physisch bereitzumachen, wir haben größere Kabinen, um uns umzuziehen.“ Die Mannschaft sei motiviert, auch im Hinblick auf das Stade de Luxembourg – doch einen besonders hohen Ehrgeiz, das Spiel im neuen Stadion zu gewinnen, habe er nicht. Denn, und da waren sich Holtz und Sinani einig, man habe den Willen, jedes Spiel zu gewinnen. 

Öffentliche Aufmerksamkeit

Sinani könnte aber einer der entscheidenden Faktoren werden, um dieses Vorhaben umzusetzen. Bei Huddersfield lief es in den letzten Wochen immer besser. Erst debütierte er am vergangenen Dienstag bei der 1:2-Niederlage gegen Everton im Pokal, dann stand er am fünften Spieltag der Championship beim 4:0-Heimsieg gegen Reading  in der Startelf. Durch diese jüngsten Erfolge hat Sinani in England Selbstvertrauen getankt. „Ich denke, dass die Trainingseinheiten und auch die Spiele mit dem Klub mir für morgen (heute) helfen werden“, sagte Sinani auf der Pressekonferenz. „Es ist eine andere Welt in England. Es ist viel schneller und viel physischer. Wenn du nicht die nötige Schnelligkeit und den nötigen Einsatz hast, bist du dort immer zu spät. Ich habe mich vor allem in diesen Bereichen verbessert.“ Zurzeit steht Huddersfield nach fünf Spieltagen mit elf Punkten auf dem fünften Platz. Durch seine Auftritte erlangt Sinani in England mehr Präsenz in der Öffentlichkeit. „Es ist alles größer. Ja, die Engländer sind ein bisschen verrückt. Jeder interessiert sich in der Stadt für den Fußball – ob es nun jüngere oder ältere Personen sind. Jeder lebt den Fußball und jeder unterstützt dich.“ Und gerade auch verschossene Elfmeter werden die Fans in England ihm sicher nicht übelnehmen …

Entspannte Stimmung herrschte gestern auf der Pressekonferenz im neuen Stadion zwischen Danel Sinani (r.) und Luc Holtz
Entspannte Stimmung herrschte gestern auf der Pressekonferenz im neuen Stadion zwischen Danel Sinani (r.) und Luc Holtz Foto: Pascal Gillen