19 Burgen und Schlösser sind in der 1989 gegründeten Vereinigung vertreten und werden in der Broschüre vorgestellt. „Vor allem die englische Version hat uns viel Zeit gekostet, da wir, um Fehler bei den Fachausdrücken zu vermeiden, mit einem Historiker zusammengearbeitet haben“, berichtet ADCL-Sekretär Georges Rischette. „Wir haben auch die geschichtlichen Fakten überprüft und in einem Fall sogar noch verbessert.“

Auf 120 Seiten erfährt der Leser anhand von vielen Fotos und kurzen Texten alles Wissenswerte über die historischen Bauwerke, deren Fundamente in manchen Fällen vor rund 1.000 Jahren gelegt wurden. Neben einem geschichtlichen Teil gibt es auch viele praktische Informationen zum Besuch vor Ort. So erfährt der Leser zum Beispiel, ob die Burg mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar ist. Werden Führungen angeboten und sind Hunde erlaubt? Auch diese Fragen werden in der neuen Broschüre beantwortet. Außerdem hat die Vereinigung noch 30.000 Flyer in verschiedenen Sprachen drucken lassen. „Wir werden die Flyer in ausgewählten Restaurants und Touristenbüros auslegen“, sagt Rischette. 

Unter der Schirmherrschaft des Kulturministeriums soll der Betrieb der Burgen und Schlösser in Luxemburg schrittweise professionalisiert werden. Die unterschiedlichen Vereinigungen ohne Gewinnzweck, zum Beispiel die „Amis des châteaux de Beaufort“ oder die „Amis du château de Bourglinster“, sollen auch weiterhin bestehen bleiben. Verwaltung und Personal sollen hingegen in Zukunft von staatlicher Seite übernommen werden.

Eine erste Zusammenarbeit hat bereits begonnen: Die Schlossfreunde aus Fels und Befort sowie die Verantwortlichen des Dalheimer Schlosses sind nun näher zusammengerückt. In den beiden Beforter Schlössern finden vermehrt Kultur-Events statt, doch aufgrund des neuen Sicherheitskonzeptes dürfen nur noch 377 Personen bei Veranstaltungen in den Schlosshof gelassen werden. „Früher waren es noch mehr als 1.200. Da müssen wir uns jetzt neu erfinden“, sagt Rischette. Doch die Zusammenarbeit funktioniere insgesamt ganz gut. In Zukunft sollen weitere Vereinigungen folgen und gemeinsam professioneller auftreten. Die Teilnahme wird allerdings nicht erzwungen, sondern bleibt freiwillig, versichert ein Vertreter des Kulturministeriums, der Ministerin Sam Tanson vertrat, die ihren Besuch auf Schloss Burglinster kurzfristig absagen musste.