SchüttringenBürgermeister Marson will Dorfkern neues Leben einhauchen und Autoverkehr reduzieren

Schüttringen / Bürgermeister Marson will Dorfkern neues Leben einhauchen und Autoverkehr reduzieren
Claude Marson ist guter Dinge: „Wir sind zuversichtlich, die Planung noch in diesem Jahr abschließen und dem Gemeinderat einen detaillierten Vorentwurf vorlegen zu können“ Foto: Deborah Rimi

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Der Dorfkern von Schüttringen wird voraussichtlich bis 2029 ein brandneues Gesicht bekommen. Nach reiflichen Überlegungen über die Neugestaltung der Ortsmitte startet das Projekt endlich 2025. Ein Gespräch mit Bürgermeister Claude Marson über die größten Herausforderungen.

Tageblatt: Herr Marson, dem Dorfkern von Schüttringen steht eine Umgestaltung bevor. Warum?

Claude Marson: Wir wollen die Lebensqualität erhalten, indem wir die Ortsmitte attraktiver gestalten. Der neue Dorfkern wird sowohl funktional als auch charmant sein und somit zur Begegnung einladen. Dabei wird die Gestaltung nachhaltig und für alle Anwohner gewinnbringend in puncto Wohlbefinden sein. Zurzeit arbeitet der Schöffenrat zusammen mit dem Architekturbüro Metaform an der Umsetzung.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Wir sind zuversichtlich, die Planung noch in diesem Jahr abschließen und dem Gemeinderat einen detaillierten Vorentwurf vorlegen zu können. Unser Ziel ist es, die erste Phase rund um den Dorfplatz innerhalb der nächsten fünf Jahre zu realisieren. Die neue Dorfmitte wird schließlich für zahlreiche Aktivitäten geeignet sein. Rundherum soll der Verkehrsfluss beruhigt und Platz für vielfältige Geschäfte sowie ein medizinisches Zentrum geschaffen werden.

Es geht also nicht nur um den Dorfplatz, sondern auch die Gebäude in der Dorfmitte. Was genau ist vorgesehen?

Das multifunktionale Kulturzentrum wird die nötigen Räume für unterschiedliche Veranstaltungen bieten. Zudem wird das Rathaus erweitert: Büros und Gemeindedienste werden in einem gemeinsamen Gebäude untergebracht. Des Weiteren werden die Pfadfinder ein neues Gebäude erhalten, um den Bedürfnissen der Gruppe gerecht zu werden. Auch der CGDIS wird eine moderne Kaserne bekommen. Dank sorgfältig ausgesuchter und nachhaltiger Materialien wird der Dorfkern offen und angenehm, bis über die Straße, strukturiert werden. Der neue Platz wird mit einheimischen, pflegeleichten und winterharten Pflanzen begrünt. Durch eine natürliche Beschattung werden zahlreiche Bäume und Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. Hinter dem Kulturhaus wird für die Kinder ein neuer Spielplatz errichtet. Das Auto wird vom Platz verbannt, nur einige Kurzparkplätze sollen für die lokale Geschäftswelt oder das medizinische Angebot erhalten bleiben. Unter dem Dorfplatz wird ein unterirdisches Parkhaus mit bis zu 120 Parkplätzen geschaffen.

Welche weiteren Bauprojekte stehen darüber hinaus in Schüttringen an?

Der Ausbau des Schulcampus „An der Dällt“ und der Neubau eines Ressourcenzentrums sowie einer modernen Gemeindewerkstatt stehen im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird der Auftrag für die neue Sportinfrastruktur „Op Bissemt“, mit Schulungsraum, Getränkekiosk und Tribüne, zeitnah vergeben. Schließlich soll das alte Lokal der Bauernkooperative in der rue du Château, welches der Amicale der Feuerwehr gehört, renoviert und als neues Vereinsgebäude genutzt werden. Auch das Jugendhaus in Münsbach wird energietechnisch saniert. Des Weiteren ist die Ausschreibung der Tempo-30-Zone vor dem Schulcampus fast fertig und die Arbeiten für den Verbindungsweg vom Bahnhof bis zum Gewerbegebiet sollen noch Ende dieses Jahres beginnen. Wir sind dabei, die Kompensationsmaßnahmen aus der Umweltprüfung zu planen und umzusetzen, da dieser Weg für die sanfte Mobilität entwickelt wurde.

Sie haben den Verkehr angesprochen. Viele Gemeinden kämpfen mit dem alltäglichen Berufsverkehr. Wie ist die Lage in Schüttringen?

In den Spitzenstunden ist das Verkehrsaufkommen besonders hoch. Leider machen viele Autofahrer Schleichwege durch unsere Gemeinde ausfindig, um zur Hauptstadt, zum Kirchberg oder Senningerberg zu gelangen. Durch Lobbying können wir mit unseren Nachbargemeinden und der Regierung nach regionalen Lösungen suchen. Dazu gehört auch der öffentliche Transport – unsere Gemeinde ist gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Wir hoffen, dass sich die Verkehrslage in Schüttringen mit den Schnellbussen und dem P&R in Höhenhof verbessert. Und wir versuchen, die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zu fördern, indem wir die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h konsequent einführen. Außerdem wird die Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer verbessert, was dazu führt, dass der lokale Autoverkehr auf kurzen Strecken verringert wird.