GemeinderatBissener verabschieden Haushaltsvorlage einstimmig

Gemeinderat / Bissener verabschieden Haushaltsvorlage einstimmig
Das frühere Bahnhofsgebäude wird in eine Maison de la musique umgewandelt Foto: Roger Infalt

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Neben einigen Routineangelegenheiten standen der abgeänderte Haushalt 2019 sowie die erste Budgetvorlage des neuen Schöffenrates für das Jahr 2020 auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in Bissen.

Nach den Querelen der vergangenen Monate, die unter anderem zum Wechsel der Mehrheit im Gemeinderat führte, was wiederum eine Neubesetzung des Bürgermeisteramtes und der Schöffenposten zur Folge hatte, hat der Bürgermeister David Viaggi (Är Leit) den Haushaltsentwurf für dieses Jahr vorgestellt.

Doch beginnen wir zuerst mit den Eckdaten des abgeänderten Haushaltes 2019: Im gewöhnlichen Bereich stehen Einnahmen in Höhe von 13.380.034,96 Euro Ausgaben von 10.126.147,68 Euro gegenüber, was einen Überschuss von 3.253.887,28 ergibt. Was den außerordentlichen Bereich anbelangt, sind 23.457.229,04 Euro an Einnahmen und 14.825.865,20 Euro an Ausgaben eingetragen, demnach ein Bonus von 8.631.363,84 Euro, der aber dank des Verlustes aus dem Vorjahr in Höhe von 11.449.575,51 zu einem Malus von 2.818.211,67 Euro mutiert. So blieben Ende 2019 unter dem Strich 435.675,61 Euro übrig.

Budget 2020

Ganze 19.860.582,81 Euro sind für außergewöhnliche Arbeiten in diesem Jahr vorgesehen, was bei Einnahmen von 16.786.102,50 Euro einen Malus von 3.074.480,31 Euro ergibt. Der gewöhnliche Haushalt schließt mit einem Überschuss von 2.823.890,15 Euro ab. Zusammen mit dem Bonus des Vorjahres sollen Ende 2020 voraussichtlich 185.085,45 Euro übrigbleiben.

Was die Schuldenlast der Gemeinde Bissen anbelangt, so gilt es drei Anleihen aus den Jahren 2010 und 2016 in einer Gesamthöhe von 9,5 Millionen Euro zu tilgen. Ende 2019 standen noch rund 6,21 Millionen Euro aus, Ende 2020 soll diese Summe bei 5,57 Millionen Euro liegen.

So weit zum reinen Zahlenmaterial. David Viaggi unterstrich, dass der neue Schöffenrat mehr Geld als zuvor sowohl in den Ankauf von Baugelände im Dorfkern als auch in den Bau und die Instandsetzung kommunaler Gebäude wie Rathaus, Kulturzentrum, “Maison Relais” usw. investieren möchte. Des Weiteren soll das Projekt der “Maison de la musique” vorangebracht werden. Gedanken macht sich der neue Schöffenrat auch um die Eigenversorgung an Trinkwasser für seine Mitbürger für die nahe und weite Zukunft. In der Haushaltsvorlage sei dafür eine große Geldsumme eingetragen worden (Bau eines neuen Wasserbeckens, Erneuerung der Auffangsstrukturen für Quellenwasser, usw.)

Weitere Anliegen der Gemeindeführung sind das Einrichten von Mini- und Wald-Kindertagesstätten, komplementär zu der bestehenden Tagesstätte, die mit der Zeit zu klein wurde. Mit einem Neubau soll dem Platzmangel entgegengewirkt werden. Das Gleiche gelte für die “Maison Relais”, die ausgebaut werden müsste.

 Foto: Roger Infalt

EXTRA Teqball

Teqball ist eine neue fußballbasierte Sportart, die für jeden geeignet ist, dessen Ziel es ist, technische Fähigkeiten, Konzentration und Ausdauer zu entwickeln und zu verbessern. Teqball ist ein Ballsport, der dem Tischtennis ähnelt, aber auf einem gekrümmten Tisch mit einem fußballähnlichen Ball gespielt wird. Die Spieler können den Ball mit Ausnahme der Hände mit jeder Stelle des Körpers schlagen. Diese Sportart soll die Passspieltechniken, die Reaktionsgeschwindigkeit und die Kreativitäts- und Entscheidungstechniken verbessern.

Die “Place de l’Immigration” soll eine umfangreiche Neugestaltung erfahren. Hierfür wird ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, zudem stehen 6,3 Millionen Euro zum Kauf von Gebäuden im Haushalt 2020, die für die genannte Umgestaltung in den Besitz der Gemeinde gelangen müssen.

Für den Ankauf von Baugelände am Ort genannt “Am Seif” sind 2,8 Millionen Euro vorgesehen, für das Starkregen- und Hochwasserkonzept stehen 65.000 Euro zur Verfügung (20% der Kosten, die zu Lasten der Gemeinde sind), ein Zufahrtsweg zum Viertel “Am Seif” wird mit 300.000 Euro veranschlagt, die Umänderung der Brasserei “Greenbis” soll 60.000 Euro kosten. Der Vorplatz der Halle “Frounert” soll in Stand gesetzt werden (140.000 €), eine Ampelanlage in Höhe des Feuerwehreinsatzzentrums wird vraussichtlich mit 55.000 € zu Buche schlagen.

Für dieses Haushaltsjahr sind zudem 2,35 Millionen Euro für die “Maison de la musique” vorgesehen, die Renovierung des Grundschulgebäudes wird mit 345.000 Euro veranschlagt (neue Fenster, Notbeleuchtung, Ersetzen der bestehenden Belichtung durch LED-Leuchten, usw.) Halten wir noch fest, dass die “City App” ausgebaut und ein “Night Bus” eingeführt werden soll. Demnächst werden die Bürger der Gemeinde Bissen mit finanziellen Zuschüssen beim Kauf von Niedrigenergie-Haushaltsgeräten und bei Maßnahmen zur Einsparung von CO2-Emissionen unterstützt.

Abschließend sei noch erwähnt, dass Gelder für den Kauf von Teqball-Tischen für die lokalen Spielplätze, für die Einstellung eines “Pëcherts” und für die Einführung eines Kindergemeinderates vorgesehen sind.
Auch wenn es den einen oder anderen Einwand der früheren CSV-Mehrheitsräte bzw. -schöffen gab, konnte sowohl der Haushalt 2019 als auch die Budgetvorlage mit den Stimmen aller Ratsmitglieder verabschiedet werden.