Samstag25. Oktober 2025

Demaart De Maart

DüdelingenBiancalana zu möglicher Schadensersatzklage gegen ehemaligen Beamten: „Wird nicht einfach“

Düdelingen / Biancalana zu möglicher Schadensersatzklage gegen ehemaligen Beamten: „Wird nicht einfach“
Im Viertel NeiSchmelz dürfte über die kommenden Jahre ein Wohnbaugebiet entstehen Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Gemeinde Düdelingen prüft im Fall des verurteilten Gemeindebeamten Henri R. eine Schadensersatzklage. Das hat Bürgermeister Dan Biancalana während der Gemeinderatssitzung am Freitag bekannt gegeben. Die Opposition unterstützt das Vorhaben der Mehrheit.

Es dauerte satte 4,5 Stunden, bis der Düdelinger Gemeinderat zu dem Tagesordnungspunkt kam, weswegen die Pressebänke am Freitagmorgen prall gefüllt waren. Die Oppositions-Gemeinderäte Yves Steffen („déi gréng“), Carole Thoma („déi Lénk“) und Michèle Kayser-Wengler (CSV) hatten angesichts der Korruptionsaffäre um den ehemaligen Gemeindebeamten Henri R., der Ende Mai strafrechtlich verurteilt wurde, einige Fragen an den Schöffenrat gerichtet. 700.000 Euro hatte sich Henri R. für seine Dienste in verschiedenen Gemeinden beschafft. Unrechtens, wie ein Gericht nun festhielt. Für Düdelingen besonders brisant: Henri R. war angestellter Beamter der Gemeinde und zum Chef der Personalabteilung in der Gemeinde aufgestiegen. All das, während er in anderen Gemeinden seine „Consulting“-Dienste anbot und sich diese vor allem durch „Jetons“, Fahrtkosten und Gutscheine vergüten ließ.

PAP Neischmelz und „Tiny Houses“

Der Gemeinderat Düdelingen hat am Freitagmorgen den Weg für das Wohnbauviertel NeiSchmelz freigemacht. Entsprechende Änderungen am PAP und am Ausführungsreglement wurden am Freitagmorgen einstimmig angenommen. Auch „déi Lénk“, die sich aufgrund einer niedrigen Baudichte bisher enthalten hatte, hat dem zugestimmt. „Da in den vorgenommenen Änderungen die Baudichte erhöht wurde, werden wir jetzt mitstimmen“, sagte die Gemeinderätin von „déi Lénk“, Carole Thoma. Neben dem Neubauviertel ermöglicht Düdelingen künftig auch den Bau von „Tiny Houses“. Die dafür nötigen Reglements wurden jeweils einstimmig angenommen. Für die „Tiny Houses“ wurden bereits drei Parzellen ausfindig gemacht, auf denen erste Bauprojekte anlaufen sollen.

Wie Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) in seiner Antwort an die Oppositionsparteien erklärte, hatte die Gemeinde bereits 2017 eine Disziplinarprozedur gegen Henri R. eingeleitet. Diese wurde jedoch 2019 eingestellt, weil Henri R. 2018 in Rente ging und der „Conseil de discipline“ keine Handhabe mehr gehabt habe. Ob der Korruptionsfall – die LSAP-Gemeinderätin Martine Bodry-Kohn meinte während der Diskussion, der Begriff sei fehl am Platz – tatsächliche Mehrkosten für die Gemeinde verursachte, wusste am Freitag niemand genau zu sagen. 15.524,31 Euro ließ die Gemeinde Düdelingen dem eigenen Beamten über „Jetons“ zukommen. Mehrausgaben hätte die Gemeinde keine gehabt, da diese „Jetons“ ansonsten an jemand anderes ausgezahlt worden wären.

Ob diese im Düdelinger Fall jedoch gerechtfertigt waren, soll nun geprüft werden und ggf. eine Schadensersatzklage gegen den Beamten eingereicht werden. „Der strafrechtliche Prozess ist abgeschlossen, zivilrechtlich können wir aber dagegen vorgehen“, so Biancalana. Die nötige Beweislast zu erbringen, könnte sich jedoch schwierig gestalten. Die Gemeinde habe aus dem Vorfall gelernt und seitdem ein neues Überprüfungssystem für geleistete Arbeitsstunden eingeführt. Auch müssen geleistete Überstunden jeweils vom direkten Vorgesetzten genehmigt werden. Allerdings stellte die LSAP-Fraktion am Freitag fest, dass vonseiten der Politik in der Gemeinde gerade bei höheren Beamten ein gewisses Vertrauen vonnöten sei, das sich dementsprechend schnell ausnutzen lasse.

Die Opposition begrüßte die juristischen Schritte der Gemeinde, folgte der Argumentation von Bürgermeister Biancalana aber nur teilweise. Carole Thoma verwies darauf, dass sich die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden von Henri R. sehr wohl nachverfolgen lassen können. Michèle Kayser-Wengler merkte an, dass bereits bei der Einstellung von Henri R. im Jahr 2004 im Gemeinderat bekannt war, dass gegen ihn in seiner Funktion als Staatsbeamter ein Disziplinarverfahren lief. Damals wurde der Gemeinderat von einem Regierungsberater auf diesen Umstand hingewiesen. „Dem damaligen Schöffenrat kann man schon eine gewisse Fahrlässigkeit ankreiden“, sagte Kayser-Wengler. Und: „Dass keine weiteren Kosten für die Gemeinde entstanden sind, stimmt so nicht, da einem weiteren Beamten, der die Arbeit von Henri R. übernommen hat, eine zusätzliche Vergütung zuteilwurde.“ Insgesamt zeigten sich die Oppositionsparteien mit den Ausführungen von Bürgermeister Dan Biancalana größtenteils zufrieden, sodass der Tagesordnungspunkt ohne größere Diskussion zu einem versöhnlichen Ende kam.

Guth Guy
13. Juni 2025 - 20.15

Jetzt nachdem das ganze Ausmass dieser Affäre publik wurde wachen die Düdelinger Gemeindeväter auf und niemandem ist je etwas aufgefallen geschweige denn etwas zu Ohren bekommen….. mon oeil!

Nomi
13. Juni 2025 - 17.14

Net wessen watt an den Abteilungen an vun hiren Cheffen geleescht gett ! Daat gett zu Diddeleng gro'uss geschriwen !

Keng Excusen Hr Dan !

Nomi
13. Juni 2025 - 17.12

Wann eng Partei ze laang eleng um Rudder ass gett daat eng Engpartei'endiktatur !