Freitag31. Oktober 2025

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NeuseelandBeleidigung von Oppositionschef durch Regierungschefin Ardern bringt 100.000 NZ-Dollar

Neuseeland / Beleidigung von Oppositionschef durch Regierungschefin Ardern bringt 100.000 NZ-Dollar
Der Oppositionsführer David Seymour und die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern unterzeichnen eine Kopie des Sitzungsprotokolls, in dem die Beleidigung festgehalten wurde, und die der Prostata-Krebs Stiftung rund 100.000 Neusseland-Dollar einbringt Foto: ACT-Party, New Zealand

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Vergangene Woche kam es im neuseeländischen Parlament zu einem peinlichen Fauxpas: Premierministerin Jacinda Ardern wurde dabei erwischt, wie sie den Chef einer Oppositionspartei als „arroganten Arsch“ bezeichnete. Eine signierte Kopie des Sitzungsprotokolls wurde nun für über 100.000 Neuseeländische Dollar versteigert.

Dass man mit noch eingeschalteten Mikrofonen Vorsicht walten lassen muss, das haben schon etliche hochrangige Politiker schmerzhaft zu spüren bekommen. US-Präsident Joe Biden hat sich auf diese Art und Weise bereits die eine oder andere Peinlichkeit geleistet.

Nun passierte der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern während einer Parlamentsdebatte ein ähnlicher Fehler. Die ansonsten rhetorisch makellose Ardern wurde vergangene Woche dabei erwischt, wie sie nach einer Reihe von Fragen von David Seymour, dem Vorsitzenden der rechtsliberalen neuseeländischen ACT-Partei, murmelte: „He’s such an arrogant prick.“ Oder übersetzt: „Er ist so ein arroganter Arsch.“

Da ihr Mikrofon zu dem Zeitpunkt noch eingeschaltet war, war der Kommentar deutlich zu hören. Seymour forderte eine formelle Entschuldigung und die Bemerkung wurde im offiziellen parlamentarischen Protokoll mitaufgenommen. Ardern, die die Kammer zu dem Zeitpunkt schon verlassen hatte, entschuldigte sich später per Textnachricht bei dem Oppositionspolitiker. Im Parlament scherzte sie im Anschluss, sie stehe – wie immer – zu allen ihren Äußerungen – inklusive „Beleidigungen und Entschuldigungen“.

Die Aufnahme verbreitete sich rasant im Internet und erzeugte viel vorweihnachtliche Heiterkeit. Die beiden Politiker, die sich inhaltlich keineswegs einig sind, taten sich daraufhin jedoch zusammen: Sie signierten eine Kopie des parlamentarischen Protokolls und versteigerten diese über eine Online-Auktion. Ein guter Zweck für das eingespielte Geld war ebenfalls schnell gefunden: Sämtliche Gelder würden an die Prostatakrebsforschung gehen, hieß es. Und weiter: „Für Arschlöcher überall.“

100.000 Dollar für ein „Hot Mic“

Die Gebote kletterten rasch in die Höhe. Innerhalb kürzester Zeit kamen 50.000 Neuseeländische Dollar zusammen und bis Donnerstag – zum Abschluss der Auktion – stand die Messlatte gar bei über 100.000 Neuseeländischen Dollar. Umgerechnet sind dies fast 60.000 Euro.

Ardern kommentierte die Summe auf Facebook mit den Worten: „Ich kann nicht sagen, dass ich damit gerechnet habe.“ Ein Fauxpas „mit dem alten Mikrofon im Parlament“ habe sich in 100.100 Dollar für die Prostate Cancer Foundation verwandelt. „Mein Dank geht an David, dass er kein Spielverderber ist.“ Dann wünschte sie allen noch frohe Weihnachten.