Dienstag23. Dezember 2025

Demaart De Maart

EditorialBei den Wahlen in den USA ist das Chaos vorprogrammiert

Editorial / Bei den Wahlen in den USA ist das Chaos vorprogrammiert
 Foto: Getty Images via AFP

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

In nur wenigen Tagen ist es so weit: In den USA wird am 5. November gewählt. Wird Neo-Faschist Donald Trump erneut ins Amt gewählt oder schafft es doch Kamala Harris, die Demokratie vor der orangen Abrisskugel zu retten? Wer sich eine Antwort gleich am Wahlabend verspricht, der dürfte enttäuscht werden. 

Denn das Rennen ist, so unglaublich es auch vorkommen mag, immer noch so eng, dass es am Ende wohl nur ein paar tausend Stimmen in sieben Schlüsselstaaten entscheiden werden. In Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin kämpfen beide Wahllager erbittert um jeden einzelnen Wähler. In den Vorwahl-Umfragen liegt mal Trump um ein paar Prozentpünktchen vorne, mal scheint Harris auf dem gewinnbringenden Pfad zu sein. Und da es auf jede Stimme ankommen wird, werden die Resultate der entscheidenden Staaten auf sich warten lassen – vielleicht sogar mehrere Tage. 

Wem das Szenario bekannt vorkommt: Genauso passierte es schon bei den Wahlen 2020. Und wie damals auch, stellen Trump und seine Handlanger jetzt schon die Weichen, um das Ergebnis anzufechten und/oder nicht anzuerkennen, falls die Wahl nicht zu seinen Gunsten ausgehen würde. Auf seinen Wahlkampfveranstaltungen beschwört Trump nicht nur seine Mär der angeblich „gestohlenen“ Wahl 2020, sondern schwafelt, ohne jegliche Beweise zu erbringen, von Wahlmanipulation, gefälschten Wahlzetteln und „illegalen Aliens“ oder „toten Personen“, die für Harris wählen würden. Gleichzeitig bereiten sich die Republikaner darauf vor, sich die Präsidentschaft Trumps wenn nötig vor den Gerichten zu erkämpfen – wieder ein typisches Vorgehen aus dem „Playbook 2020“.

Zum Chaos der Wahl wird wohl auch beitragen, dass sich viele Trump-Supporter in Schlüsselpositionen in der Wahlmaschinerie befinden. Sie könnten in den wichtigen Swing-States – zum Beispiel in Georgia – die Auszählung der Wahlzettel behindern, oder wegen angeblicher Wahlfälschung in jenen Regionen, in denen Harris deutlich mehr Stimmen einheimst, Wahlzettel für ungültig erklären lassen. Dagegen werden sich die Demokraten dann vor Gericht wehren müssen – und die Wähler müssen dann noch länger auf das Ergebnis warten. Diese so geschaffene Unsicherheit spielt dann wieder Trump in die Hände, wenn er sich als Wahlbetrugsopfer darstellen und die Legitimität der Wahl anzweifeln will. 

Denn sollte er verlieren, wird Trump vor allem eines nicht tun: seine Niederlage anerkennen. Das hat er schon 2020 nicht. Und seine noch ausstehenden Gerichtsverfahren zeigen in aller Deutlichkeit: Ihm und seinen Handlangern sind keine dreckigen Tricks zu schade, um die Macht an sich zu reißen und ihre Version von einem ultrakonservativen, misogynen, diskriminierenden und nationalistischen Amerika durchzusetzen. Leider haben etliche seiner Anhänger am 6. Januar 2021 bei der Erstürmung des Kapitols bewiesen, dass sie bereit sind, Trump zur Not auch mit Waffengewalt auf den Präsidentschaftsposten zu heben. 

Wer die Wahlen in den USA verfolgt – und das sollten wir alle, ob der mächtigen Position des Landes –, muss sich auf Unsicherheiten, langes Warten und jede Menge Fake-News einstellen, bis klar ist, wer künftig dort das Sagen hat. Deswegen ist es umso wichtiger, nicht jeden Facebook-Post für bare Münze zu nehmen, sondern Informationen zu überprüfen, ehe man sie teilt. Sonst tragen auch wir, Tausende Kilometer weit weg, zu dem Chaos bei, das jetzt schon vorprogrammiert ist. 

Phil
16. November 2024 - 9.22

Haut ass den 16.11. Hun deen Editorial im Nachhinein nach eng Kéier gelies. An waat war dat mat Chaos... näischt, guer näischt!

Jeff
5. November 2024 - 3.04

hei ass erem esou eng neutral berichterstattung aus der Rubrik International ............. US-WahlDer Möchtegern-Faschist – Was droht uns mit einer zweiten Trump-Amtszeit? !!!! Mengen dat seet jo alles Madamm Oé

Lucilinburhuc
3. November 2024 - 20.12

Mir fehlt ganz klar die Einschätzung der hiesigen Medien, wie Luxembourg nach einen Wahlsieg von Trump dasteht. Falls Trump Importsteuern aus Dienstleistungen und Produkten aus der EU erhebt, dann triift das unser Land besonders.

Luxmann
3. November 2024 - 12.33

Jeff
Volle zustimmung mit ihrem post.
Besonders in der internationalen rubrik des T....die mich mehr interessiert als die nationale...findet man oft beitraege von sogenannten auslandskorrespondenten , welche extrem tendenzioes propagandistisch sind und nicht in die rubrik internationale information,sondern eher in eine rubrik meinungsmache passen.
Die personen roser und hartwich fallen dabei auf.

donald-duck
3. November 2024 - 8.53

@ Jessica Oé..

merci fiir Är Äntwert..

mir hun an dësem Fall vläicht just een aanere point de vue..

wollt Iëch awer nët kritiséiëren,
dë contraire, ëch liëse gären Är Artikelen..

Jeff
2. November 2024 - 19.18

Madamm Oé - Dir schreiwt "Eine neutralere Berichterstattung über die US-Wahlen finden Sie in den Artikeln, Reportagen und Analysen unserer "International" Rubrik. " or, hunn ech nach keen NEUTRALE BERICHT iwwert den Trump do gelies. Alles nëmmen diskreditéirung an de geck mat him gemeet ....!!!
A wann et hei an der RUBRIK iwwert engem seng Meenung geet - wisou ginn dann emmer erem Kommentarer net Publizéiert?? Zielt héi nemmen déi RICHTEG MEENUNG???

Oe Jessica
2. November 2024 - 15.27

Sehr geehrter donald duck,

bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsartikel, wie Sie anhand des Stichworts "Editorial" erkennen können. Es handelt sich hierbei also um meine persönliche Einstellung zu diesem Thema und so ist es de facto unmöglich neutral zu bleiben. Wir bemühen uns, Leitartikel und Kommentare so deutlich zu markieren wie möglich. Dennoch haben diese Artikel eine lange Tradition sowohl im Tageblatt als auch in anderen Medien.

Eine neutralere Berichterstattung über die US-Wahlen finden Sie in den Artikeln, Reportagen und Analysen unserer "International" Rubrik. Ich bitte Sie aber zu verstehen, dass „neutral“ bedeutet, dass man beide Kandidaten an den gleichen Maßstäben misst. Wenn einer der beiden gefährliche Äußerungen macht und eine extreme Plattform verfolgt, dann ist es auch die Aufgabe der Presse darüber und die möglichen Konsequenzen zu berichten.

Ich bedanke mich für das Interesse an meinem Artikel,
Mit freundlichen Grüßen
Jessica Oé

donald duck
2. November 2024 - 14.12

mir fällt op, dat verschidden Artikelen iwwert d'Waalen vun Amerika, de Reportage, oder den Artikel oft nët "NEUTRAL" geschriwwe gët, dat soll dach awer nët sën dat ee Kandidat op dë Podium gesaat gët, an den Aaneren gët mat alle Mëttelen "dout geschriwwen"..

d'Press muss neutral sën.. oder..

fraulein smilla
2. November 2024 - 10.51

Sollte Trump gewinnen ,dann werden Psychiater und Therapeuten wieder ihre ad hoc Praxen auf dem Buergersteig eroeffnen .

Buss
2. November 2024 - 10.23

Wann den Trump (hoffentlech) verléiert da richt et no engem Biergerkrich an den USA.

JUNG LUC
2. November 2024 - 9.39

Den Trump as nun awer wierklech e richtechen an gefeierlechen Clown. Ech sinn net onbedengt iwwerzeecht vum Kamala Harris. Me de Choix zweschen engem Volltrottel an enger normaler Politikerin as einfach.

JJ
2. November 2024 - 9.07

Wo dieses orangefarbene Toupet auftritt ist immer Chaos angesagt. Aber nur wenn er den Mund aufmacht.