„Perfektion existiert nirgendwo. Ich würde neun von zehn Punkten geben und damit bekommt man an der Universität ein Summa cum laude“, sagte Blatter bei einer Pressekonferenz gestern in Johannesburg zum Abschluss der ersten Fußball-WM auf dem afrikanischen Kontinent.
Nach der Generalprobe Confederations Cup hatte Lehrmeister Blatter noch eine 7,5 verteilt und die Südafrikaner ein wenig brüskiert. Am Tag nach dem großen Finale, waren nun alle glücklich. Blatter dankte ausdrücklich den Menschen in Südafrika für die herzliche Aufnahme der Fußball-Welt. „Ihnen gebührt ein großes Kompliment. Wir haben eine wundervolle Gastfreundschaft erlebt“, sagte der 74-Jährige. „Wir sind zufrieden und ein bisschen mehr als nur ein bisschen glücklich.“ Das Risiko, Südafrika als WM-Ausrichter zu vertrauen, hat sich für den Schweizer gelohnt.
Bei allem Jubel über eine weitgehend reibungslose WM bleiben für die FIFA einige Baustellen. Blatter musste seine ganze Funktionärserfahrung in die Waagschale werfen, um den verbalen Drahtseilakt zu schaffen, weder die Spieler der Niederlande für ihre harte Spielweise („Es gab nicht die Art von Fair Play im Finale, die ich erwartet habe.“), noch den Schiedsrichter Webb („Er hatte eine sehr, sehr schwere Aufgabe.“) zu kritisieren.
Menschlich
Nochmals machte Blatter klar, dass die schlechten Referee-Leistungen zu neuen Diskussionen führen werden. Wer genau zuhörte, vernahm aber die Botschaft des FIFA-Chefs. Viel wird sich nicht ändern, Tor-Technologie und Chip-Ball sind bei Blatter weiter nicht en vogue. „Fußball ist menschlich. Fehler sind menschlich. Das wird so bleiben“, sagte er.
Der wichtigste Besucher kam zum Schluss. Nelson Mandela. Der Auftritt des Volkshelden vor dem Finale bewegte die Welt und auch den FIFA-Boss. Vor seinem Rückflug in die Schweiz sollte sein letztes Statement in Südafrika dem südafrikanischen Freiheitskämpfer gelten: „Dieser Mann hatte den Traum, die Fußball-WM in seinem Land zu haben. Dieser Traum ist Wirklichkeit geworden. Mit diesem Momentum möchte ich die WM beenden. Er ist der bemerkenswerteste Mensch der Welt: Nelson Madiba Mandela.“
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können