An diesem Donnerstag öffneten sich beim Hof Muller-Lemmer in Contern wieder die Zäune und viele nutzten die Gelegenheit, um selbst Erdbeeren zu pflücken. Der Feiertag und die Schulferien lockten zahlreiche Familien aufs Feld.

Für Landwirt Jean-Claude Muller ist das eine erfreuliche Entwicklung. Seit vergangenem Jahr bietet er die Aktivität an. Zunächst hatte er Sorge, dass die Besucherinnen und Besucher den Pflanzen schaden könnten. Doch seine Bedenken erwiesen sich als unbegründet: Die Aktion wurde ein voller Erfolg. Ein weiterer Vorteil für den Bauern: Die Pflückkosten entfallen. Besonders in Jahren wie diesem, in denen viele Erdbeeren gleichzeitig reifen, hilft das Selberpflücken dabei, gute Früchte vor dem Verderb zu bewahren.
Auch in diesem Jahr ist der Andrang groß. Petra ist aus Alzingen mit ihrem Partner und ihren drei Kindern gekommen. Die Kinder haben Spaß beim Suchen der schönsten Früchte und Petra freut sich über den Geschmack: „Mit den Supermarkt-Erdbeeren sind diese nicht zu vergleichen!“
Jean-Claude Muller erklärt dem Tageblatt, dass die diesjährige Ernte besonders gut ausfällt: „Letztes Jahr war sehr nass, dadurch konnten die Pflanzen viel Energie speichern und viele Blüten bilden.“
Erinnerungen an die Kindheit
Auch Joëlle aus Bous ist begeistert. Sie bringt große Eimer mit, denn sie möchte die Erdbeeren später einfrieren oder Marmelade daraus kochen. Für sie hat das Ganze einen nostalgischen Wert: „In meiner Kindheit hatten wir einen großen Garten mit vielen Beeren.“ Mit vier gefüllten Kisten tritt sie zufrieden die Heimreise an.

Joana und Jaime Almeida aus Thill in Frankreich waren bereits im vergangenen Jahr dabei. Sie sind große Marmeladenfans und verwenden dafür nicht nur Erdbeeren, sondern auch Äpfel, Tomaten oder Kürbis. Die jungen Eltern dokumentieren ihre Ausflüge gern auf Social Media und auch dieser Besuch wird dort seinen Platz finden.
Sogar größere Gruppen finden sich auf dem Feld ein. Abdullah ist mit 15 Bekannten, vier Familien, gekommen. „Wir wollten eine schöne Aktivität für den Feiertag“, erzählt er. Ein Freund entdeckte die Information über das Erdbeerpflücken auf Facebook. Die Kinder veranstalten einen Wettbewerb: Wer die größte Erdbeere findet, hat gewonnen.
Für Jean-Claude Muller ist der Erfolg seines Erdbeerfeldes eine erfreuliche Überraschung und eine gute Möglichkeit, den Menschen näherzubringen, wie und was auf dem Hof produziert wird.
Geerntet werden kann noch am Freitag (30.5.) von 10 bis 18 Uhr sowie am Samstag (31.5.) von 10 bis 16 Uhr. Die Erdbeeren kosten 6 Euro pro Kilo.

De Maart




Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können