Samstag1. November 2025

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Wegen Ausfuhrverbot in den USAAstraZeneca schraubt Lieferungen an EU weiter herunter

Wegen Ausfuhrverbot in den USA / AstraZeneca schraubt Lieferungen an EU weiter herunter
 Foto: AFP/Miguel Medina

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AstraZeneca kommt nicht aus den schlechten Nachrichten heraus. Am Freitag kündigte der Impfstoffhersteller eine weitere Kürzung seiner Lieferungen in die EU an. Und es gibt noch einen weiteren schweren Rückschlag.

Der britisch-schwedische Impfstoffanbieter AstraZeneca kürzt erneut seine Lieferungen an die Europäische Union. Einem Dokument vom 10. März zufolge, das Reuters vorliegt und das auch an EU-Vertreter ging, sollen bis Ende März 30 Millionen Dosen zur Impfung gegen das Coronavirus ausgeliefert werden. Das wären zehn Millionen weniger als im Februar angekündigt und lediglich ein Drittel der ursprünglichen Zusage.

Ein Firmensprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Insidern zufolge gibt es Schwierigkeiten bei den internationalen Lieferketten. Damit könnten neue Rückschläge auf die Impfkampagne in Europa zukommen.

Die Lieferkürzung bei AstraZeneca stieß in Brüssel auf scharfe Kritik: „Es ist an der Zeit, dass der Vorstand von AstraZeneca seine treuhänderische Verantwortung wahrnimmt und jetzt alles Notwendige tut, um die Verpflichtungen von AZ zu erfüllen“, schrieb Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Industrie, in der Nacht zum Freitag auf Twitter.

Hintergrund der gekürzten Pläne ist ein Ausfuhrverbot in den USA: Die US-Regierung habe erklärt, die EU solle zunächst nicht damit rechnen, in den USA hergestellte Impfdosen zu erhalten, sagten zwei hochrangige EU-Mitarbeiter Reuters. AstraZeneca hatte vergangenen Monat angekündigt, nur rund die Hälfte der 180 Millionen Impfeinheiten im zweiten Jahresquartal in die EU liefern zu können. Später hatte der Konzern erklärt, die Lücke mit Lieferungen des Impfstoffs aus außereuropäischen Standorten – darunter die USA – zu verkleinern.

WHO erklärt, EMA untersucht

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellte sich unterdessen hinter den Impfstoff von AstraZeneca, obwohl mehrere nordeuropäische Länder die Impfungen nach Berichten über Thrombosen bei Geimpften unterbrochen hatten. Das Vakzin sei „exzellent“, und es gebe keine Kausalverbindung zu den Gerinnungsstörungen, erklärte die WHO: „Es sei sehr wichtig, den Impfstoff weiterhin einzusetzen“, sagte eine Sprecherin. Zugleich müsse die Sicherheit weiter untersucht werden.

Auch die europäische Arzneimittelaufsicht EMA erklärte, es gebe keine Anzeichen dafür, dass durch die Impfungen Blut-Verklumpungen ausgelöst worden seien. Zugleich kündigte sie Untersuchungen dazu an, ob einer der drei bislang eingesetzten Impfstoffe möglicherweise in Zusammenhang mit Blutgerinnungsstörungen und inneren Blutungen steht. Es seien im Rahmen der Impfstoffbeobachtung mehrere Fälle einer Autoimmunerkrankung aufgetreten, bei denen es zu einem Mangel an Blutplättchen kommt. Derzeit sei noch unklar, ob es einen Kausalzusammenhang gebe.

Allerdings meldete die EMA auch einen weiteren Rückschlag für AstraZeneca und wies auf schwere allergische Reaktionen als mögliche Nebenwirkung des Vakzins hin. Anaphylaxie sowie Überempfindlichkeitsreaktionen sollten in die Liste der möglichen Nebenwirkungen des Vakzins aufgenommen worden, erklärte die EMA am Freitag. Es gebe Berichte über 41 mögliche Anaphylaxie-Fälle unter fünf Millionen Impflingen in Großbritannien, erklärte die Behörde mit Sitz in Amsterdam.

Gleichzeitig wies die EMA darauf hin, dass schwere allergische Reaktionen auch bei Impfungen gegen andere Krankheiten eine bekannte seltene Nebenwirkung sind. Der AstraZeneca-Beipackzettel empfiehlt bereits jetzt, dass Patienten nach einer Impfung noch mindestens 15 Minuten unter Beobachtung bleiben sollten, um auf mögliche allergische Reaktionen reagieren zu können. (AFP, Reuters)

Jemp
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marci
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