„Dass gehandelt werden musste, steht außer Frage“, formuliert es am Montagabend einer der Anwohner der Straßen rue Pierre Hamer, rue Mathias Adam und rue Batty Weber, als sie sich mitten auf der derzeit gesperrten Fläche treffen. Es ist ein erstes, eher „informelles“ Treffen, bei dem sie sich über die verschiedenen Kritikpunkte austauschen wollen. Die meisten von ihnen sind sich einig, dass der dichte Verkehr, insbesondere zu Schulbeginn und -schluss, ein großes Problem darstellte. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis wirklich etwas Schreckliches passiert wäre.“ Ein anderer erzählt, dass er vor der Straßensperrung drei Autos „verloren“ habe, als Angetrunkene in der Nacht die rue Pierre Hamer als „Schnellstraße“ in Richtung Collectrice genutzt hätten und die Fahrt abrupt in seinem Auto geendet habe. Einer Nachbarin hätte man so „zwei Autos in einem Monat“ geschrottet. Deswegen sei es prinzipiell gut, dass die Gemeinde nun handle.
Doch so wie die aktuelle Straßenregelung funktioniere, sei „katastrophal“. In einem Brief, der auch an die Gemeinderatsmitglieder verschickt werden soll, sind acht Punkte aufgelistet, die den Anwohnern aufstoßen. Durch die neue Verkehrsleitung (eine Ausfahrt ist nur durch die rue Batty Weber möglich) sei man gezwungen, auf die route de Longwy abzubiegen. „Und da steht man, je nachdem, wie man abbiegen möchte, ewig im Stau!“ Wieso habe man ihnen nicht wenigstens die Ausfahrt in Richtung der Collectrice gelassen?
Wie ein Ochs vor dem Berg
Weiterhin könne man die Barriere in der rue Pierre Hamer, durch die die Anwohner ihr Zuhause erreichen können, nur per Anruf aktivieren. „Und was, wenn mein Handy keine Batterie mehr hat? Oder ich es zu Hause vergessen habe? Dann stehe ich da wie ein Ochs vor dem Berg“, ärgert sich ein Anwohner. In der Zeitspanne, in der das Tageblatt am Montag vor Ort war, ist diese Situation tatsächlich einem der anwesenden Bewohner passiert. Der Mann ist dann kurz nach Hause gelaufen, um sein Handy zu laden. „Aber so lange musste mein Auto eben stehen bleiben.“
Während der Zugang zum gesperrten Teil der rue Pierre Hamer über eine Schranke geregelt wird, steht in der rue Batty Weber nur ein Betonklotz, eine Metallabsperrung und ein Warnschild, damit die Anwohner hier passieren können. Aber den losen Zugang nutzen einige, um so in die Straße einzufahren. „Oft weil sie zu spät sind, um ihr Kind von der ,Maison relais‘ abzuholen“, erklärt eine Person. Das kommt am Montagabend während des Gesprächs gleich zweimal vor.
„Durch den gesperrten Zugang und die komplizierte Verkehrssituation weigern sich einige Lieferdienste derzeit, unsere Straße anzufahren“, berichten andere Anwohner. Problematisch sei es auch bei medizinischen Diensten. „Der Rettungsdienst weiß aber Bescheid, was sie tun müssen, um die Schranke zu öffnen“, beruhigt ein Anwohner einen anderen Mann, der sich deswegen ärgert. „Trotzdem verlieren sie dabei wertvolle Minuten“, lautet die Antwort.

Gemeinde erscheint nicht zu Gesprächen
Besonders ärgerlich sei es, dass sämtliches Parken derzeit in den betroffenen Straßen verboten sei. „Das ist für uns, die eine Einfahrt haben, nicht so schlimm. Aber was ist mit denen, die keine eigene Einfahrt haben? Dürfen die derzeit keinen Besuch bekommen? Weil der kann sich ja hier nirgends parken.“ Nicht mal das eigene Auto dürfe auf den eingezeichneten Parkflächen stehen bleiben. Einige Baufirmen hingegen hätten eine eigene Genehmigung zum Parken bekommen. Das sei schlicht ungerecht.
Heftige Kritik gibt es auch für die Kommunikationspolitik der Gemeinde. „Sie haben uns viel zu spät darüber informiert“, sagt eine Anwohnerin. Man habe seitdem mehrfach versucht, mit den Gemeindeverantwortlichen über die Situation zu reden. „Wir sind ja nicht gegen das, was sie hier erreichen wollen. Aber es muss angepasst werden. So wie es jetzt ist, fühlen wir uns wie im Gefängnis.“ Am Montag gibt es unterschiedliche Vorschläge, von einer zeitweisen Öffnung der Straßen bis zu einem veränderten Verkehrsfluss. „Wir müssen darauf achten, dass aus dieser provisorischen Lösung nicht auf einmal eine permanente wird, ohne dass man uns angehört hat.“ Über all dies wolle man mit den Gemeindeverantwortlichen am Mittwochabend sprechen: „Wir werden an alle Gemeinderatsmitglieder eine Einladung schicken.“
Am Mittwochabend erreicht das Tageblatt die Nachricht: Der Schöffenrat habe sich für das Treffen abgemeldet, auch sonst habe man keine Rückmeldung von Gemeinderatsmitgliedern bekommen. Nur die bereits am Montag anwesenden Piratenvertreter seien noch gekommen. Ein Anwohner, mit dem das Tageblatt am Donnerstag telefonierte, sagt: „Wir haben uns dann nochmal beraten und wollen nun einen offiziellen Brief aufsetzen. Man muss uns doch zuhören! So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen.“

De Maart

Wie wär es mit zeitweise begrenzter Durchfahrt? Wie wär es mit kompletter Einbahn?
Ich bin für eine Regelung mit Ampeln wie bei manchen Autobahnzufahrten. :-)
Wie wär's mit automatisch versenkbaren Pollern? Lydie darf sich das ja erlauben.
Jean-Marie, nur zu. Den Anwohnern einen Chip verpassen. Bei der Einweihung die Schärpe nicht vergessen!
„Und was, wenn mein Handy keine Batterie mehr hat? Oder ich es zu Hause vergessen habe? "
Wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben, kommen Sie nicht in Ihre Wohnung.
Ist kein Argument für Schlösser abzuschaffen.
Jaja. So radikale Umstellungen sind schwer zu ertragen. Zumal wenn man gewohnt ist die Kinderlein mit dem SUV direkt bis in die Schulbank zu chauffieren. Und was wird im Winter? Per Pedes bei Eis und Schnee? Niemals.
Zuerst wird geschrien der Autoverkehr mus raus die Strassen müssen beruhigt werden so kann das nicht weitergehen, jetzt und sofort.
Dann werden die Strassen beruhigt und es kehrt Ruhe ein aber dadurch kommt man sich vor wie im Gefängnis.
Wie man es macht oder wie es ist, es ist immer falsch.
Verschidde Leit brauche wierklech net vill fir op der Felg ze dréien...
Manner Autoen jo, awer wannechglift net fir mech. An als Argument dann direkt mat Katastrophenzenarie kommen.
Ass natierlech gefonnent Friessen fir dem Goergen seng Populistentrupp.
Et muss een Richtung Athus fueren, an duerno rem 1 Kilometer zréck. Oder et muss een an d'Zentrum fueren. Also ech fannen och dass et besser virdrun war. Virdrun ass een direkt op d'Autobunn komm.
"Anwohner von gesperrten Straßen fühlen sich „wie im Gefängnis“.
Nicht nur die. Man stelle sich mal zu Stoßzeiten an die Ampel beim LTMA. Ein Rauskommen bis zur Collectrice gelingt nur mit vorgehaltener Waffe. 😊Sogar der ÖT mit SL Kennzeichen hält sich nicht an den Code de la Route. Man könnte an der Stelle ordentlich Kasse machen. Ampeln am Kreisverkehr wären bestimmt nicht "verkehrt" und welche bei der Ausfahrt vom Supermarkt!
Hat man eine Lösung wenn die Testphase zu Ende ist? Z.B. Schranken und jedem Anwohner einen Bip&Go verpassen. Habe mir sagen lassen es gäbe sogar Computerprogramme die solche Situationen "simulieren" könnten!