Montag3. November 2025

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Warnstufe Gelb„Antonia“ sorgt für stürmische Nacht – Meteolux warnt am Montag vor weiteren Windböen

Warnstufe Gelb / „Antonia“ sorgt für stürmische Nacht – Meteolux warnt am Montag vor weiteren Windböen
 Foto: Editpress/Alain Rischard

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Erst „Ylenia“, dann „Zeynep“, jetzt „Antonia“: Die Serie schwerer Stürme geht weiter und dürfte vielen Menschen eine unruhige Nacht gebracht haben. Meteolux hat auch für Montag Alarmstufe Gelb ausgerufen.

Der staatliche Wetterdienst Meteolux warnt auf seiner Website für Montag vor starken Windböen in Luxemburg. Unter der Warnfarbe Gelb – also „potenzielle Gefahr“ – prognostiziert der Dienst zwischen 7 und 19 Uhr Windgeschwindigkeiten zwischen 65 und 90 km/h. Nachmittags soll auch ein Gewitterrisiko bestehen. Im Laufe des Abends wird es laut Meteolux allmählich trocken und wechselnd bewölkt.

Der private Wetterdienst Météo Boulaide hat für Montag ebenfalls vor stürmischem Wetter gewarnt. Nachdem „Antonia“ in der Nacht für Windgeschwindigkeiten über 90 km/h gesorgt hat, soll sich die Wetterlage bis 10 Uhr ruhiger präsentieren. Danach kann der Sturm laut Météo Boulaide wieder bis zu 90 km/h erreichen. „Bis ungefähr 15 Uhr soll es immer wieder zu Sturmstößen kommen, zum Teil auch schweren Sturmstößen, bevor es dann am Abend ruhiger wird“, schreibt Météo Boulaide am Sonntag.

Der nationale Rettungsdienst CGDIS musste in der Nacht von Sonntag auf Montag 25 Mal ausrücken. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Einsätze wegen abgebrochener Äste oder entwurzelter Bäume. Verletzt wurde niemand.

„Antonia“ hat Deutschland hart getroffen

Die Serie heftiger Stürme über weiten Teilen Deutschlands ist in der Nacht weitergegangen. Sturmtief „Antonia“ sorgte erneut für schwere Sturmböen, nachdem in den vergangenen Tagen bereits durch die Orkantiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ reihenweise Bäume umgestürzt und Gebäude beschädigt worden waren. Für die deutsche Nordseeküste bestand wieder Sturmflutgefahr, warnte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie.

Für etliche deutsche Regionen von der Ostseeküste bis zum Alpenrand war die Warnkarte des DWD in der Nacht auf Montag orange bis rot eingefärbt – dort bestanden Unwetterwarnungen vor Sturm- und Orkanböen. Bäume könnten entwurzelt werden, Dachziegel oder andere Gegenstände herabstürzen. „Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien!“, hieß es vom DWD für die betreffenden Regionen. „Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“

„Die Sturmlage müssen wir bis zum Montag noch durchstehen“, hatte ein DWD-Meteorologe in Offenbach am Sonntag vorhergesagt. Erst ab dem Abend beruhige sich das Wetter. „Der Wind wird die Woche aber weiter Thema bleiben“, erklärte er. „Allerdings wird das eine ganz andere Hausnummer als das, was wir in diesen Tagen erleben.“

Die Deutsche Bahn (DB) bat ihre Fahrgäste, sich zu informieren, ob die geplante Fahrt möglich sei. Dies gelte insbesondere für Pendler im Berufsverkehr. Wer könne, solle die Reise verschieben. Nach Angaben der Bahn waren nach den zurückliegenden Sturmtagen zwischenzeitlich insgesamt mehr als 6.000 Kilometer des Streckennetzes nicht befahrbar. Rund 2.000 Einsatzkräfte seien rund um die Uhr unterwegs, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren.

Dennoch müssen sich Fahrgäste auch am Montag auf Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Aufgrund von Unwetterschäden sei mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen, teilte die Bahn mit. Demnach verkehren keine Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund, zwischen Berlin und Rostock/Stralsund, zwischen Norddeich Mole/Emden und Köln und zwischen Siegen und Dortmund. Mit Beeinträchtigungen aufgrund des Unwetters bis Montagnachmittag rechnet die Bahn außerdem für den Regionalverkehr in Nordbaden, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Tödliche Unfälle

In den vergangenen Tagen waren wegen der Orkantiefs „Ylenia“ und zuletzt „Zeynep“ mindestens sechs Menschen bei Unfällen in Deutschland gestorben. Tödliche Unfälle gab es auch in mehreren anderen Ländern Europas, etwa in Polen, den Niederlanden, Großbritannien und Belgien.

„Ylenia“ und „Zeynep“ dürften die Versicherer nach ersten Schätzungen mehr als 1,4 Milliarden Euro kosten. „Zeynep“ habe versicherte Schäden von über 900 Millionen Euro verursacht, teilte die auf Versicherungsmathematik spezialisierte Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in Köln mit. Es sei der intensivste Sturm seit „Kyrill“ im Jahr 2007 gewesen. Die versicherten Schäden des Sturms „Ylenia“ schätzte das Unternehmen auf 500 Millionen Euro.

Allein die Feuerwehr in Berlin rückte zu rund 4.000 wetterbedingten Einsätzen zwischen Donnerstagfrüh und Sonntagnachmittag aus. Somit sei es „der einsatzreichste Ausnahmezustand Wetter in der Geschichte der Berliner Feuerwehr“ gewesen, teilte die Hauptstadtfeuerwehr mit. Bei einem solchen Ausnahmezustand werden zum Beispiel auch die freiwilligen Feuerwehren zum Dienst gerufen.