Sonntag26. Oktober 2025

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Andy Schlecks Premiere

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Gute Ausgangsposition nach erstem Tour-Etappenerfolg

Andy Schleck feierte gestern auf der schweren Alpenetappe von Bois d’Amont (Station des Rousses) nach Morzine- Avoriaz seinen ersten Etappensieg bei der Tour de France. Im Sprint verwies Schleck den spanischen Olympiasieger Samuel Sanchez auf den zweiten Platz.

Aus Avoriaz berichten „T“-Redakteur Kim Hermes (khe) und „T“-Radsport-Experte Petz Lahure (P.L.)

Die Entscheidung bahnte sich rund ein Kilometer vor dem Ziel an, als Andy Schleck kurz nach der „Flamme rouge“ attackierte und Samuel Sanchez in seinem Hinterrad nach sich zog. Alberto Contador und die andern Fahrer im Spitzenpeloton konnten nicht mehr folgen. Sie büßten 10 Sekunden auf Andy Schleck ein. Dieser ist nun nur mehr 20“ vom „Maillot jaune“ entfernt, den Cadel Evans überstreifte.

Im Zeitraffer

8. Etappe von Bois d’Amont (Station des Rousses) nach Morzine-Avoriaz (189 km):
U.a. fünf Bergwertungen (Côte de la Petite Joux/4. Kat., bei km 24, Côte de Grésin/4. Kat. bei km 116, Côte de la Ramaz/1.Kat bei km 154,5, Les Gets/3. Kat. bei km 168, Montée d’Avoriaz (km 189) und drei Zwischensprints. Start um 12.30 Uhr, geplante Ankunft um 17.31 Uhr. Effektive Ankunft: 17.40 Uhr. 186 Fahrer am Start. Stijn Vandenbergh (Katusha) tags zuvor nach Kontrollschluss eingetroffen und ausgeschlossen. Bisherige Sieger in Avoriaz: 1975: Lopez-Ciril, 1977: Van Impe, 1979: Hinault, 1983: Van Impe, 1985: Herrera, 1994: Ugrumov.

Sturz: Schon kurz nach dem Start kommt es zu einem Sturz, in den u.a. der Australier Cadel Evans, der Deutsche Markus Burghardt (beide BMC), der Franzose Jérôme Pineau (Quick Step) und der Australier Simon Gerrans (Sky) verwickelt sind. Tourarzt Dr. Porte stellt bei Mitfavorit Evans Verletzungen an der Hüfte und am Knie fest.

Sieben Mann in Front: Der Este Rein Taaramae ist der erste Ausreißer des Tages. Er gewinnt die Bergwertung an der Côte de la Petite Joux. Danach attackieren die Franzosen Benoît Vaugrenard (Française des Jeux), Christophe Riblon (Ag2r), Sébastien Minard und Amael Moinard (beide Cofidis), der Belgier Mario Aerts (Omega Pharma Lotto), der Spanier Imanol Erviti (Caisse d’Epargne) und der Holländer Koes Moerenhout (Rabobank). Ihr Vorsprung wächst schnell auf 6 Minuten, fällt wieder und stabilisiert sich bei rund 4.

Riblon und Aerts: Die zweite Bergwertung (Côte de Gresin) geht an Christophe Riblon, der Zwischensprint in Vulbens kampflos an Mario Aerts. In der ersten Rennstunde ist das Tempo mit 45 km/h erstaunlich hoch, danach allerdings geht’s etwas gemächlicher zu. Im Peloton versuchen die Quick-Step-Fahrer, den Rückstand auf die Spitzengruppe zu verringern.

Armstrong am Boden: Zuerst stürzt der Deutsche Fröhlinger (Milram), dann erwischt es auf einer Verkehrsinsel auch Lance Armstrong. Auf einem neuen Rad und mit lädiertem Dossard wird der Amerikaner von seinen RadioShack-Kollegen ins Feld zurückgeführt.

Drei Mann vorn: Während sich im Col de la Ramaz eine Dreiergruppe mit Moerenhout, Aerts und Moinard bildet, müssen im Peloton als erste Oscar Freire, Alessandro Petacchi und Thor Hushovd und Damiano Cunego locker lassen. Im Feld diktieren Saxo Bank und Sky das Tempo. 40 Kilometer vor dem Ziel liegen die Ausreißer nur mehr 3 vorn.

Chavanel „out“: Fünf Kilometer vor dem Gipfel wird „Maillot jaune“ Sylvain Chavanel abgehängt, wenig später ist die Reihe an Lance Armstrong. Im Feld erhöhen die Astana-Fahrer das Tempo. Als erster fährt Mario Aerts über den Gipfel. Oben hat das Peloton 1 Vorsprung auf die Gruppe Armstrong und 230 auf Sylvain Chavanel. Virtueller Tour-Leader ist Cadel Evans.

Astana in der Überzahl: Zum wiederholten Mal an diesem Tag lässt sich Andy Schleck zu seinem Teamwagen zurückfallen. Einziger Begleiter des Luxemburgers im Feld ist Jakob Fuglsang. Astana dagegen ist noch mit vier Fahrern (Contador, Vinokourov, Navarro, Tiralongo) in diesem Peloton vertreten. Sie machen Tempo in der Auffahrt nach Les Gets, wo Aerts den Bergpreis der 3. Kategorie gewinnt

Fuglsang abgehängt: Lance Armstrong wird ohne seine Schuld in einen Sturz des Euskaltel-Fahrers Velasco verwickelt und verliert weitere Zeit. Zehn km vor dem Ziel muss Fuglsang das Peloton ziehen lassen. Andy ist allein auf sich angewiesen.

Die Entscheidung: Joaquin Rodriguez greift an. Das Peloton splittert auseinander. Aerts und seine Begleiter werden eingefangen. Dann versuchen es Kreuziger und Gesink. Andy Schleck wartet den günstigsten Augenblick ab und macht sich auf und davon. Samuel Sanchez folgt ihm, muss aber im Sprint die Überlegenheit von Andy anerkennen.P.L.