Aus Montargis berichten „T“-Redakteur Kim Hermes (khe) und „T“-Radsport-Experte Petz Lahure (P.L.)
„Ich bin ohne Sturz ins Ziel gekommen und das ist im Moment das Wichtigste“, so Andy Schleck. Zwar spürt er noch die Folgen seines Sturzes am Montag, aber es läuft von Tag zu Tag besser. So gut, dass der 25-Jährige sogar schon an das „Maillot jaune“ denkt.
Noch eine Etappe, wo das Gelbe Trikot von Cancellara verteidigt wird, und dann kommen die Berge.
A.S.: „Ja, morgen wollen wir noch zu hundert Prozent für Fabian fahren, danach muss man sehen. Ich peile das Gelbe Trikot, je nachdem wie es läuft, schon in den Alpen an. Meine Position ist relativ gut. Wenn Contador angreift und ich bei ihm bleibe, kann ich das ‚Maillot jaune‘ holen. Meiner Ansicht nach werden die Favoriten schon in den Alpen angreifen. Gut für mich, dass ich vor den meisten von ihnen liege.“
Gegenüber letztem Jahr gehst du also mit einem Vorsprung in die Berge. Der Kampf um Gelb
Cadel Evans (3.) – 0:30 …
Andy Schleck (6.) 0:00 …
A. Winokurow (8.)+0:22
Alberto Contador (9.)+0:31
Denis Mentschow (13.)+0:40
Bradley Wiggins (14.) +0:40
Roman Kreuziger (16.)+1:15
L.L. Sanchez (17.)+1:16
Lance Armstrong (18.)+1:21
Levi Leipheimer (24.)+1:44
Carlos Sastre (46.)+2:10
Ivan Basso (47.)+2:11
A. S.: „Ja, ich habe einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen. Es ist zwar nicht viel, aber es sind immerhin einige Sekunden.“
Jeder hat gesagt, dass die Tour lange dauert und es sich erst am Ende entscheidet. Die Abstände sind aber schon bedeutend.
A.S.: „Ja, die Abstände sind schon nicht so klein. Aber man kann diese Tour nicht mit der vom letzten Jahr vergleichen. Es ist so anders, so viel härter. Was die Abstände angeht, so gibt es zwei Fahrer, auf die ich wirklich aufpassen muss, und das sind Armstrong und Contador. Das sind meiner Meinung nach die Stärksten.“
Du glaubst also, dass Armstrong in den Bergen zurückkommt?
A.S.: „Armstrong ist stark. Stärker als man glaubt.“
Die „Pavés“ hat er nicht so gut gemeistert. Wegen seiner Sturzfolgen und des Reifenschadens?
A.S.: „Ich bin am Vortag auch gestürzt, aber wir haben als Mannschaft viel getan für diese Etappe. Ich denke, wir waren eines der einzigen Teams, die das richtige Material hatten. So etwas muss man zu hundert Prozent professionell vorbereiten. Und ich habe Fahrer gesehen, die waren mit ganz normalen Reifen unterwegs. Wenn du das nicht besser vorbereitest, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du Zeit verlierst.“
Muss Armstrong denn überhaupt schon am Wochenende angreifen?
A.S.: „Meiner Meinung nach wird er angreifen. Wenn es eine Chance gibt, sollte man vielleicht noch nicht mal bis zu den Bergen warten. RadioShack ist mit Sicherheit bereit.“
Du hast von Contador und Armstrong geredet, aber vor dir liegt immer noch Cadel Evans. Ein Außenseiter für dich?
A.S.: „Ein bisschen, ja. Ohne ihm Unrecht tun zu wollen, doch ich sehe ihn nicht mit den Ersten hochfahren. Aber vielleicht irre ich mich ja.“
Und die, die ein bisschen weiter hinten fahren, wie Sastre, Basso usw.?
A.S.: „Meiner Meinung nach werden Sastre und Basso in der letzten Woche da sein und sie werden sehr, sehr stark sein.“
Würde es dem Team Saxo Bank denn überhaupt entgegenkommen, wenn Fabian Cancellara am Samstagabend noch in Gelb ist?
A.S.: „Natürlich, das ist im Moment das ideale Szenario. Mit Fabian in Gelb behalten wir unsere Position und fahren vorne. Ich kann ruhig an der Spitze fahren, aber wir müssen die Augen offen halten. Mit dem Wind weiß man nie. Es ist die Tour de France und kein Kirmes-Rennen. Man muss immer aufmerksam sein.“
khe
De Maart
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