Verteidiger im Bommeleeër-ProzessAndré Harpes zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt

Der Anwalt André Harpes ist am Gericht in Luxemburg-Stadt zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt worden. Das meldet der Radiosender 100,7. Das Urteil fiel nur vier Tage vor dem Beginn des zweiten Bommeleeër-Prozesses, in dem Harpes seinen Vater Aloyse Harpes verteidigt.

Die Geldstrafe wurde wegen Verstößen gegen das Gesetz über das „Registre des bénéficiaires effectifs“ (RBE) ausgesprochen. Auch die Gesellschaft Baltic Lloyd Shipping, die in der Kanzlei von Harpes ihren Sitz hat, wurde zu derselben Geldstrafe verurteilt. 

Es handle sich um ein sogenanntes „jugement sur accord“, bei dem sich der Angeklagte mit der Staatsanwaltschaft auf die Strafe geeinigt habe, schreibt 100,7. Laut dem Urteil habe Harpes sich zwischen September 2019 und Juli 2022 als wirtschaftlich Berechtigter einer Gesellschaft eingetragen, obwohl dies nicht der Realität entsprochen habe. Das Gesetz sieht für solche Verstöße Geldstrafen zwischen 1.250 und 1,25 Millionen Euro vor. Im Urteil sei die Rede von der „Schwere der von einem Gewerbetreibenden begangenen Zuwiderhandlung“.

Die Verurteilung sei laut 100,7 im Zusammenhang mit Ermittlungen in Deutschland und in Luxemburg erfolgt. Ausgangspunkt war eine deutsche Steueruntersuchung zu Vorgängen, die nach luxemburgischem Recht als Steuerbetrug gelten würden. (DJ)